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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sah die Panik in seinem Gesicht – er wartete nicht da, wo er hätte stehen sollen, er nicht und Musa auch nicht, der ihn mit festem Griff am Arm gepackt hielt. Der Gedanke, wozu NG fähig sein mochte, ängstigte Bet, deshalb starrte sie ihn an, als kenne sie ihn nicht, und ging weiter zur Tür, so ruhig sie konnte, denn Fitch war dort, Fitch würde wahrscheinlich aufpassen, mit wem sie kommunizierte, und das in seinen Bericht schreiben.
    Sie gingen durch die Tür, sie traten in den Gemeinschaftsraum hinaus. Der Lautsprecher plärrte, Lindy Hughes solle sich in Orsinis Büro melden.
    Das bedeutete für Bet wenigstens eine kleine Befriedigung.
    Wenn sie untergehen sollte, wenn dies mit harmlosen Fragen beginnen und mit den Fragen enden würde, die sie nicht beantworten wollte – dann spielte es keine so große Rolle, wer es getan hatte, sie wollte dann nur ein paar Schüsse ins Ziel bringen, die zählten, und diejenigen auslöschen, auf die es ankam.
    Am Krankenrevier mußten sie haltmachen und die Tests vornehmen lassen. Bet war richtig froh darüber. – »Ich habe nichts in meinem Körper als das letzte Beruhigungsmittel«, sagte sie zu der Ärztin. »Das ist alles, was Sie finden werden.«
    »Hoffe es«, erwiderte Fletcher.
    Bet hatte da gar keine Sorgen. Aber sie hatte Sorgen wegen der Befragung im Büro.
    Als sie hineingingen, tauchte Bernstein auf und fragte: »Was, zum Teufel, ist hier los, Yeager?« Und sie antwortete: »Ich wollte, ich wüßte es, Sir.« Denn sie war überzeugt, wenn sie mehr sagte, hier, direkt vor Orsinis Büro, während Orsini die Tür öffnete, um sie einzulassen, werde es ihn außerordentlich verärgern.
    So ging es zu unter Zivilisten. Die Offiziere auf zivilen Schiffen achteten peinlich auf die Rechte der jeweils anderen und sprachen miteinander auf eine Weise, die Bet nervös machte.
    Aber daß Bernstein draußen wartete, war ein Trost, auch wenn es Orsini nicht recht sein sollte.
    Sie trat ein und blieb ruhig und locker stehen. Orsini setzte sich an seinen Schreibtisch. Er drückte einen Knopf an der Konsole.
    »Wir zeichnen auf.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Sie bleiben bei Ihrer Aussage, die Tabletten gehörten Hughes?«
    »Ich habe allen Grund zu dieser Annahme, Sir.«
    »Warum?«
    »Er hatte sie mir versprochen.«
    »Nach seinem Unfall mit der Tür«, sagte Orsini.
    »Mit den Armaturen der Duschkabine, Sir.«
    »Werden Sie nicht schnippisch.«
    »Nein, Sir.«
    »Ist er ein Freund von Ihnen?«
    »Nein, Sir, eigentlich nicht. Aber wenn er mir sagt, er werde etwas tun, würde ich nicht daran zweifeln.«
    Orsini machte eine Notiz auf seiner Eingabetafel und blickte unter seinen Augenbrauen hoch. »Sie sind ein Klugscheißer, Yeager.«
    »Tut mir leid, Sir.«
    »Sie
mögen
Hughes? Ist irgend etwas Persönliches zwischen Ihnen?«
    »Wenn er mich hereingelegt hat, ist etwas Persönliches zwischen uns, jawohl, Sir, aber das ist mir noch nicht bewiesen worden.«
    »Sie bestehen darauf, er habe Ihnen Tabletten gegen Kopfschmerzen versprochen.«
    »Ich bleibe bei dem, was ich gesagt habe, Sir.«
    »Sie kommen auf dieses Schiff, Sie fangen Schlägereien an, Sie schaffen Unfrieden in
meiner Wache,
Yeager, Sie stiften auf der ganzen Linie nichts als Ärger, stimmt’s?«
    »Nein, Sir. Keine Schlägereien, Sir.«
    »Lindy Hughes ist nichts als ausgerutscht.«
    »Ich war ganz voll Seife, Sir. Wahrscheinlich hat er nur Spaß gemacht, jedenfalls fasse ich es so auf, Sir.«
    Eine weitere Notiz auf der Eingabetafel. Die schwarzen Augen richteten sich wieder auf sie. »Gott, ich hasse Klugscheißer.«
    Es war anscheinend nicht der richtige Zeitpunkt, etwas zu sagen. Bet wartete, die Hände auf den Rücken gelegt.
    »Sagen Sie mir, Yeager… sind Sie
klug
oder nur ein Klugscheißer?«
    »Ich hoffe, ich bin klug, Sir.«
    »Sie wissen, wie man Sie auf der Brücke nennt?«
    »Nein, Sir.«
    »Die Geschniegeltem – Scheiße bleibt nicht an Ihnen kleben, ist das so?«
    »Ich versuche, nicht hineinzugeraten, Sir.«
    »Schon wieder Klugscheißer.«
    »Entschuldigung, Sir.«
    Orsini kippte seinen Sessel zurück, faltete die Hände über dem Bauch und starrte lange Zeit zu ihr hoch. »Sie kommen auf dieses Schiff mit Papieren, die Sie der Gnade Ihres letzten Kapitäns verdanken. Sie haben in Wirklichkeit nicht den Rang, den Sie angeben, oder?«
    »Ich bin Maschinistin, Sir.«
    Ein langes, langes Starren dieser schwarzen Augen. »Hughes hat Sie packen wollen?«
    Sie fühlte den Schweiß strömen. »Ich würde nicht

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