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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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wahrscheinlich hatte Fitch sie eigenhändig von den Docks weggeholt. Oder von wo auch immer.
    Wahrscheinlich dachte Orsini, es sei Fitch an seiner Tür, und Orsini würde nicht aufmachen und reden. Noch mehr verdammte Machtkämpfe zwischen den Wachoffizieren. Kein Wort von Wolfe, das ganze Kommando war mit seiner eigenen Politik beschäftigt, und ein Arschloch wie Hughes hatte bei dem Hurensohn von einem Brückenoffizier, mit dem er wahrscheinlich ins Bett ging, genügend Pluspunkte, um mit einem Mord davonzukommen.
    Oder Fitch war seit langer, langer Zeit wegen irgend etwas hinter Bernstein selbst her, und alles andere war einfach Fitchs Methode, die Oberhand zu gewinnen.
    Deshalb sagte Bet gehorsam: »Jawohl, Sir«, stand von der Bank auf und ging dahin, wohin Fitch sie winkte. Sie verließ sich darauf, daß Bernie tun würde, was er konnte.
    Wie sich zeigte, war der nächste Raum Fitchs Büro.

19. KAPITEL
    »Es war nicht meins, Sir«, beteuerte Bet ein weiteres Mal während des Verhörs.
    »Halten Sie mich für einen Dummkopf?« fragte Fitch.
    »Das würde mir niemals einfallen, Sir.«
    »Es kommt mir aber so vor, als ob Sie das tun. Anscheinend halten Sie jeden auf diesem Schiff für einen Dummkopf.
Ich habe Sie aus dem Bau herausgeholt, Yeager. Ich habe Sie auf dieses Schiff gebracht, und Sie sind für mich seitdem nichts anderes gewesen als ein verdammter Schmerz im Arsch, wissen Sie das?«
    »Das glaube ich nicht, Sir.«
    »Sie
glauben es
nicht, so? Damit nennen Sie mich einen
Lügner,
Yeager. Nennen Sie mich einen
Lügner?«
    »Ich bestreite, schuldig zu sein, Sir.«
    Das Verhör wurde aufgezeichnet, davon war Bet übezeugt, und da sollten sie kein Wort zu hören bekommen, das Fitch später verdrehen konnte.
    Und vielleicht war Fitch einfach verrückt, oder vielleicht hatte er sich besser unter Kontrolle, als es aussah, und er versuchte nur, sie zu einer unbedachten Reaktion zu provozieren.
    Er ließ seinen Schreibtisch, er lief im Büro hin und her und brüllte sie dabei an, er beugte sich über sie und brüllte ihr ins Gesicht.
    Sie dachte:
Das haben schon bessere als du versucht,
und sie zog sich in den Null-Modus zurück, genauso wie damals, wenn sie in Hab-acht-Stellung vor dem alten Junker Phillips gestanden hatte und der sie anbrüllte. Sie konzentrierte sich auf die Fragen und ließ sich von ihrer Grundposition nicht abbringen, ganz gleich, wohin der Hurensohn sie schubsen oder locken wollte. Wenn man nie etwas sagte, was von der ersten Aussage abwich, konnten sie einem nichts anhaben, und dann wurden sie wütend, und dann wurde es ihnen langweilig, und dann verknackten sie einen wegen irgendeiner Kleinigkeit und gaben auf und vielleicht vergaßen sie schließlich die ganze Sache.
    Jawohl, Sir, nein, Sir, nein, Sir, ich bestreite, schuldig xu sein.
    Und wenn der Hurensohn einen nicht einschüchtern konnte, versuchte er vielleicht, einen soweit zu reizen, daß man ihn schlug. Das konnte ihm bei einem Dummkopf gelingen, aber sie war kein Dummkopf, und deshalb tat sie es nicht.
    Nein, Sir.
    Halten Sie sich den ganzen Tag dran, wenn es Ihnen Spaß macht, Muf. Halten Sie sich dran, bis Schichtwechsel ist und Orsinis Wache beginnt. Ich habe Zeit.
    Wenigstens ist NG nicht hier drin.
    »Hören Sie mich?«
    »Jawohl, Sir.«
    Fitch faßte sie vorn an ihrem Jumpsuit und gab ihr einen heftigen Stoß, und sie gab nach, machte sich einfach schlaff.
    »Ich habe Ihnen eine Chance gegeben. Ich habe Sie aus dem einen Knast herausgeholt, und hier versuchen Sie, in den nächsten zu kommen. Ich habe Sie da herausgeholt, und Sie haben Rauschgift an Bord geschmuggelt.
Haben Sie das getan?
«
    »Nein, Sir.«
    Sie glaubte, Fitch werde sie schlagen. Er stieß sie heftig, beugte sich zu ihrem Gesicht vor und sagte: »Ich habe andere Quellen, Yeager, ich weiß, woher der Ärger auf diesem Schiff kommt, und ich weiß, wohin ich gehen muß, wenn etwas nicht stimmt und niemand von den unteren Decks reden will.«
    Der Mann ist verrückt, der Mann ist absolut verrückt, dachte Bet. Und dann dachte sie: Er spricht von NG.
    »Möchten Sie darüber nachdenken?« fragte Fitch sie.
    »Möchten Sie darüber
nachdenken?«
Er riß sie hoch und brachte sie aus dem Gleichgewicht, aber sie tat nicht das, was natürlich gewesen wäre, sie faßte nicht nach ihm und griff ihn nicht an, sie zog nur die Füße unter sich und verletzte sich das Bein an dem mit Streben verstärkten Stuhl. Fitch schlug sie, stieß sie und schlug sie gegen die Seite

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