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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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antwortete McKenzie.
    »Ja«, stimmte Bet zu und stieß NG mit dem Knie an. »Einverstanden?«
    NG nickte und nuschelte: »Ist recht.«
    So trafen sie sich an McKenzies und Parks Kojen, die nebeneinanderlagen, zu einem Kartenspiel. Sie tranken ein bißchen, sie unterhielten sich ein bißchen – NG und Park standen in der Gesprächigkeit ungefähr auf einer Ebene, aber Figi war zweifellos ein Karten-Artist, das erkannte man in dem Augenblick, wo man ihn mischen sah, und Figi grinste schüchtern und bewies, was für ein Gehirn er hatte, nämlich eins, das sich an jede aufgedeckte Karte noch gut erinnern konnte.
    NG war als Kartenspieler auch nicht schlecht, wie sich herausstellte. Musa war scharf, das läßt sich er-’ warten, wenn ein Mann lange, lange Reisen im Realraum mit sehr wenig Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung an Bord verbracht hat.
    »In dieser Gesellschaft wird einem ja die Haut abgezogen«, beschwerte sich Bet und rechnete nach, daß sie bis jetzt zweieinhalb Bier an Figi verloren hatte.
    »Davon ist er so gesund«, behauptete McKenzie, »von all dem vielen Bier.«
    Figi grinste nur und nahm einen Schluck.
    Da wurde der Film unterbrochen, die Beleuchtung in der Unterkunft ging voll an, hell wie am Morgen, und eine Stimme brüllte über den Lautsprecher:
    »Inspektion!«
    »Großer Gott«, sagte McKenzie verärgert.
    Und: »Was, zum Teufel, soll das?« fragte Park. »Wir haben keinen Hafen berührt.«
    »Treten Sie sofort in die Mitte des Gangs, an dem Sie sich befinden. Keine Unterhaltung. Keine Verzögerung, um Gegenstände zu sichern. Wenn Sie etwas trinken oder essen, nehmen Sie es in die Hand; wenn Sie etwas anderes tun, unterbrechen Sie es. Keine Unterhaltung, keine Diskussion, kein Umherlaufen. Vorwärts!«
    »Scheiße«, murmelte NG, und Bets Nerven zuckten.
    »Halt den Mund!« zischte sie. Sie fürchtete sich aus Gründen, die sie nicht genau hätte nennen können, doch wenn NG sich in den Kopf setzte, sich wie ein Esel zu benehmen, pflegte er damit vollen Erfolg zu haben, und ihr gefiel diese Haltung nicht.
    Sie nahm ihr Bier und stellte sich in den Gang und ließ alles so, wie der Lautsprecher verlangt hatte. Alle sechs standen sie da.
    Musa nahm weiter Schlucke von seinem Bier, andere taten das auch, so daß Bet sich sagte, es müsse erlaubt sein. Währenddessen kam das Suchkommando herein und fing am anderen Ende der Unterkunft an.
    Gott, bei einer Überprüfung im Truppendeck auf der
Afrika
trank man sein Bier nicht gemächlich weiter, man schüttete es hinunter, um bereit für eine Bewegung des Schiffes zu sein, man warf alle losen Gegenstände in das Netz, das man an der Koje hängen hatte, man stand in diesem Gang stramm, und man
dachte
nicht einmal daran, Bier zu trinken, wenn die Mufs einem die Sachen durchsuchten und jede nicht vorschriftsmäßige Kleinigkeit aufschrieben. Und Gott helfe dem Unglückswurm, das Drogen oder nicht gemeldete Waffen in seinem Fach hatte.
    Die Leute sprachen halblaut miteinander, wechselten dabei ein bißchen die Position, wenn die Offiziere nicht in unmittelbarer Nähe waren. Man konnte das Gemurmel durch das Schiffsgeräusch hören.
    Dann kamen zwei weitere Offiziere herein, Orsini
und
Fitch gemeinsam.
    »O Gott«, seufzte jemand.
    Bet streifte NG mit einem Seitenblick, sah das vorgeschobene Kinn, sah, daß er absichtlich langsam von dem Bier trank, das er in der Hand hielt, und mit mörderischem Ausdruck in Fitchs Richtung starrte.
    Fitch und Orsini standen nur da, und rings um sie erstarb das Gespräch vollständig.
    Für Fitch war es Morgen, und sein Dienst hatte begonnen, und Orsini kam während seiner Freizeit. Es ließ sich denken, daß sie beide kamen, weil
alle
Kojen und alle Habseligkeiten durchsucht wurden, das, was dem Haupttag gehörte, ebenso wie das, was dem Schichttag gehörte.
    Die Suche hatte vorn am Bildschirm begonmen. Es waren vier jüngere Offiziere, die Bet noch nie gesehen hatte, aber sie hatte sehr viele von der Brücke noch nicht gesehen, auch wenn sie zum Schichttag gehörten. Kojen wurden hochgeklappt, die Stauräume darunter inspiziert, nichts wurde ausgelassen, aber es ging ziemlich schnell.
    Eine blödsinnige Zeit, nach Drogen zu suchen, da hatte Park recht. Es hatte doch jetzt keinen Sinn, denn was hätten sie an Bord bringen können? Wahrscheinlich fehlte irgendwo etwas, vielleicht vermißten sie eine Flasche oder zwei aus der Offiziersmesse, vielleicht hatte der Kapitän seine Uhr verloren oder dergleichen. Ja, sicher

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