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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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sehen konnte. Ich nahm die angewiesene Position ein und behielt sie bei, während wir über die Ebene galoppierten. Es fühlte sich an, als säße ich auf einer Sturmwolke statt auf einem Pferd.
    Als der Mond seinen Scheitelpunkt erreichte, spürte ich die Magie der Sandseeds schwächer werden. Schließlich verschwand sie ganz. Nun, da ich nicht länger von ihrer Zauberkraft umgeben war, benutzte ich meine eigene, um Irys schnell zu finden.
    Ich bin hier , sagte sie in meine Gedanken, und durch ihre Augen sah ich, dass sie ihr Lager am Blutfelsen aufgeschlagen hatten.
    Weck Cahil auf , sagte ich ihr. Wir müssen so schnell wie möglich zum Bergfried zurück. Tula ist immer noch in Gefahr.
    Sie wird gut bewacht.
    Er hat viel Zauberkraft.
    Wir sind schon unterwegs.
    Ich schickte mein Bewusstsein zum Bergfried in der Hoffnung, sie warnen zu können. Meine Gedanken trafen auf Hayes, der in seinem Studierzimmer döste. Erschrocken zuckte er vor mir zurück und errichtete eine unüberwindliche Barriere. Die Abwehrwälle der anderen Meister-Magier waren ebenso solide aufgebaut wie die Türme, in denen sie schliefen. Der Versuch machte mich müde, und ich zog mich zurück.
    Als der Himmel heller wurde, überholte Kiki Irys und Cahil auf dem Weg zur Zitadelle. Wie hatte sie es bloß fertiggebracht, eine Reise, die normalerweise zwei Tage dauerte, in nur einer Nacht zu schaffen? Mir blieb kaum Zeit, über diese Frage nachzudenken, während wir an ihnen vorbeigaloppierten. Ich schaute mich kurz um und sah, dass Irys und Cahil mir Zeichen machten, weiterzureiten.
    Brauchst du eine Pause? , fragte ich Kiki.
    Nein.
    Meine Beine brannten, als stünden sie in Flammen. Ich konzentrierte mich auf sie mit Gedanken von blauer Kälte, und sofort fühlten sie sich wie betäubt an.
    Kaum tauchten die Marmortore der Zitadelle vor uns auf, verschwendete ich keinen Gedanken mehr an eine Rast. Unvermittelt befiel mich ein Gefühl schrecklicher Hilflosigkeit. Tula. Auf der Suche nach jemandem – irgendjemandem –, den ich warnen konnte, schickte ich meine Gedanken zum Bergfried. Die Soldaten, die bei Tula wachten, hatten keine magischen Kräfte. Ich vermochte zwar ihre Gedanken zu lesen, aber da sie keine Zauberer waren, konnten sie mich nicht hören. Verzweifelt suchte ich weiter.
    Mein Bewusstsein stieß auf Dax. Er trainierte gerade mit seinem hölzernen Schwert Abwehr und Angriff.
    Tula! , rief ich in seine Gedanken. Gefahr! Hol Hilfe!
    Überrascht ließ er sein Schwert sinken und erhielt von seinem Gegner sofort einen Stoß in die Rippen.
    Yelena? Er drehte sich um die eigene Achse und suchte nach mir.
    Tula ist in Gefahr. Geh sofort zu ihr , befahl ich. Dann brach meine Verbindung zu ihm ab. Ich hatte das Gefühl, als habe jemand eine Barriere aus Steinen zwischen uns errichtet.
    Die Zeit wurde zu einer zähen Masse, als wir die Zitadelle betraten und uns einen Weg durch die überfüllten Straßen bahnten. Ich hatte den Eindruck, als sei die ganze Bevölkerung auf den Beinen. Mit ihrem Schlendergang verstopften die Spaziergänger alle Wege.
    Die Luft war so angenehm frisch, wie sie in der kühlen Jahreszeit sein musste. Ganz das Gegenteil zum Feuer in meinem Herzen. Am liebsten hätte ich den Leuten zugerufen, schneller zu gehen. Kiki, die meine Ungeduld spürte, legte an Tempo zu und schubste die Bummelnden einfach beiseite.
    Flüche wurden uns hinterhergeschrien. Die Wächter am Eingang des Bergfrieds reagierten verdutzt, als Kiki einfach weiterlief. Sie trabte sofort zur Krankenstation und erklomm sogar die Stufen. Erst vor der Tür blieb sie stehen.
    Ich glitt aus dem Sattel. Wie der Teufel rannte ich zu Tulas Zimmer und befürchtete das Schlimmste, als ich die Wächter reglos im Korridor liegen sah. Ich sprang über sie hinweg und stürzte in den Raum. Die Tür flog gegen die Wand. Der Knall hallte von den Marmorwänden wider, aber Tula setzte sich nicht auf.
    Ihre leblosen Augen starrten ins Leere. Ihre blassen Lippen waren vor Entsetzen und Schmerz verzerrt. Meine Finger suchten ihren Puls. Ihre Haut fühlte sich eiskalt und leblos an. Eine dunkle Wunde zog sich um ihren Hals.
    War ich zu spät? Ich legte meine Hand auf ihre Kehle und zapfte die Kraftquelle an. Vor meinem inneren Auge tauchte ihre zerquetschte Luftröhre auf. Sie war erwürgt worden. Mit meiner Energie versuchte ich, sie wiederherzustellen, und sandte Luft in ihre Lungen. Ich konzentrierte mich auf ihr Herz und wollte unbedingt, dass es wieder zu pumpen

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