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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Kraftquelle entdeckt.“
    „Was ist es?“
    Ich erzählte ihr von den Gefangenen, die ihres Verstandes beraubt und in Ketten gelegt worden waren, und von meiner Vermutung, dass Mogkan bei ihnen eine Gehirnwäsche vorgenommen hatte, um sich ihrer Stärke zu bemächtigen. Obwohl sie auf den ersten Blick so kühl wirkte, besaß sie wohl doch ein mitfühlendes Herz, denn Entsetzen und Abscheu spiegelten sich in ihrer Miene. Doch eine Sekunde später sah sie wieder so unnahbar aus wie eh und je. Nur Ari und Janco waren ein wenig grün im Gesicht geworden, als müssten sie sich gleich übergeben.
    „Was hat das alles zu bedeuten?“, wollte Ari wissen.
    „Ich erkläre es euch später. Aber jetzt …“ Ich unterbrach mich, denn plötzlich sah ich den perfekten Angriffsplan zum Greifen nahe vor mir. Leider bezog er Ari und Janco mit ein. Ich hatte gehofft, ihr Leben nicht aufs Spiel setzen zu müssen, doch Valek hatte Recht. Wir brauchten ihre Hilfe.
    „Ich möchte, dass ihr Irys mit allen Mitteln beschützt“, bat ich meine Freunde. „Es ist sehr wichtig.“
    „Jawohl, Sir“, antworteten Ari und Janco wie aus einem Mund.
    Verblüfft starrte ich sie an, weil sie mich Sir genannt hatten. Das hieß, sie würden meine Befehle befolgen, selbst wenn es ihren Tod bedeutete.
    Valek musterte mich mit einem durchdringenden Blick. „Du hast einen Plan?“
    „Ja.“
    „Erzähl.“
    Warum hatte ich bloß meinen Mund nicht gehalten?, über legte ich, als ich mit Valek durch das stille leere Haus schlich. Mein Plan. Was wusste ich schon? Valek, Ari und Janco waren mir an Erfahrungen um Jahre voraus, was diese nervenaufreibenden Aktionen anging, bei denen mir immer vor Aufregung schlecht wurde. Aber sie alle riskierten ihren Hals, um meinen Plan auszuführen.
    Im finsteren Korridor schluckte ich meine Angst hinunter und überdachte meine Strategie. Wir warteten vor der Tür des Commanders, bis die anderen ihre Stellungen eingenommen hatten. Mein Atem ging so laut, dass er von den Wänden widerzuhallen schien. Vor lauter Anspannung wusste ich nicht, ob ich gleich losschreien oder in Ohnmacht fallen sollte. Ich tat nichts von beidem.
    Nach wenigen Minuten hatte Valek das Schloss geöffnet, und wir schlüpften ins Zimmer. Sofort schloss er die Tür hinter sich, zündete eine Laterne an und trat an das überdimensionale, von einem Baldachin gekrönte Bett, auf dem der Commander mit geöffneten Augen lag. Er war vollkommen angezogen, und sein leerer Blick war zur Decke gerichtet. Von unserer Anwesenheit nahm er keine Notiz.
    Ich setzte mich neben ihn, ergriff seine Hand und befolgte Irys’ Anweisungen, die sie mir in der kurzen Zeit, die uns blieb, gegeben hatte. Noch einmal stellte ich mir meine Ziegelwand vor, baute sie in Gedanken so hoch und versah sie mit einer Kuppel, bis sie zu einem perfekten Schutz für mich und den Commander geworden war. Valek drückte sich gegen die Wand neben der Tür und wartete auf Mogkan. Er hatte einen angriffslustigen Ausdruck im Gesicht. Seine zur Schau getragene Eiseskälte konnte mich nicht darüber hinwegtäuschen, dass in seinem Inneren eine tödliche Wut loderte.
    Es dauerte nicht lange, bis ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Sekunden später flog die Tür auf. Vier bewaffnete Wächter stürmten herein. Einen von ihnen hatte Valek niedergeschlagen, kaum dass er den Fuß über die Schwelle gesetzt hatte. Schwertergeklirr erfüllte das Zimmer.
    Mogkan stahl sich erst in den Raum, als seine Männer Valeks ganze Auf merksamkeit in Anspruch nahmen. Sorgsam darauf bedacht, den Kämpfenden nicht zu nahe zu kommen, trat er auf mich zu. Ein herablassendes Lächeln spielte um seine Lippen.
    „Ein Iglu aus Ziegeln. Wie hübsch. Du solltest mir schon ein bisschen mehr zutrauen, Yelena. Eine Festung aus Stein oder eine Wand aus Eisen wären eine größere Herausforderung gewesen.“
    Ich spürte einen heftigen Schlag gegen meine mentale Verteidigungsmauer. Steine zerbrachen. Während er Löcher in meinen Schutzschild hieb, betete ich verzweifelt darum, dass Ari, Janco und Irys den Raum, in dem Mogkan seine Gefangenen in Ketten hielt, unbeschadet erreichten. Irys hatte erklärt, dass sie Mogkans zusätzliche Zauberkräfte nur in Gegenwart der Gefangenen unterbinden könne. Und selbst wenn es ihr gelang, musste ich immer noch mit Mogkans eigener Macht fertig werden.
    Für einen Moment unterbrach er seine Attacken, neigte den Kopf und schaute versonnen in die Ferne. „Netter Trick“, meinte er.

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