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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Commanders nachgedacht. Die Versuchung zu bleiben drohte den Sieg über meinen gesunden Menschenverstand davonzutragen, aber mir war klar, dass wir nach Sitia zurückkehren mussten. Der Sandseed-Clan war bereits von den Würmern zerstört worden, und auch Cahil und der Flammenmensch stellten nach wie vor ein Problem dar.
    Wie ich mit ihnen verfahren sollte, war mir immer noch schleierhaft. Da ich Mondmann, Tauno oder Marrok nicht mehr trauen konnte, blieben nur noch Valek, Leif und ich gegen die Daviianer, den Flammenmenschen, Cahil und seine Armee.
    Und was würde geschehen, wenn ich beweisen könnte, dass Cahil gemeinsame Sache mit den Würmern machte? Die Ratsmitglieder glaubten ihm. Ich würde sie von seinem Täuschungsmanöver überzeugen müssen. Um ihr Vertrauen zu gewinnen, brauchte ich handfeste Beweise. Beweise, die ich nicht hatte.
    Je mehr ich über die Lage nachdachte, desto weniger war ich davon überzeugt, eine Lösung finden zu können.
    Als Leif und ich in die Gästesuite zurückkehrten, warteten Mondmann und Tauno im Wohnzimmer auf uns.
    „Wie geht es Marrok?“, wollte ich von Mondmann wissen.
    „Besser.“
    „Kann er sprechen?“
    „Noch nicht.“
    „Bald?“
    „Vielleicht.“
    Gereizt starrte ich ihn an. Das waren die typischen Antworten eines Geschichtenwebers. Am liebsten hätte ich die Informationen aus ihm herausgeschüttelt. Stattdessen riss ich mich zusammen. „Hast du irgendetwas herausbekommen, während du dich mit Marrok beschäftigt hast?“
    „Ich habe nur Gedankenfetzen und Bruchstücke wahrgenommen. Marroks Gefühl, verraten worden zu sein, macht es mir schwer, an ihn heranzukommen. Er vertraut mir nicht.“ Mondmann sah mir in die Augen, in denen ich seine unausgesprochenen Worte lesen konnte.
    „Vertrauen ist eine zweiseitige Angelegenheit.“
    „Es ist nicht Mangel an Vertrauen, das mich schweigen lässt. Sondern deine abweisende Haltung.“
    „Und du hast Angst vor dem, was du entdecken könntest, wenn du deine Rolle erst einmal akzeptiert hast, stimmt’s?“, funkte Leif dazwischen.
    Ein Klopfen an der Tür bewahrte mich davor, auf seine Frage antworten zu müssen. Eins der Hausmädchen brachte mir eine Nachricht vom Commander. Er lud uns zum Essen in seinen Besprechungsraum ein.
    „Mir gibst du keine Antwort. Weißt du denn schon, wie deine Antwort für den Commander lautet? Bleibst du als seine Ratgeberin hier?“, wollte Leif wissen, nachdem das Mädchen verschwunden war.
    „Ich weiß es wirklich nicht, Leif. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich tun soll.“ Ich ging in mein Zimmer und schlug die Tür hinter mir zu.
    Der Besprechungsraum des Commanders befand sich in einem der vier Türme der Burg. Mit seinen länglichen Buntglasfenstern, in denen sich das Licht der Fackeln spiegelte, erinnerte mich der kreisförmige Saal an das Innere eines Kaleidoskops.
    Wir unterhielten uns über belanglose Dinge, während wir das schmackhafte Hühnchen und die Gemüsesuppe aßen. Leif verschlang sein Essen mit unverhohlenem Appetit. Ich dagegen ließ mir Zeit und kostete jeden Bissen sehr vorsichtig. Neben dem Commander standen einige Wächter. Star wich ihm nicht von der Seite, allzeit bereit, von den Speisen zu probieren, wenn ein neuer Gang aufgetischt wurde. Mondmann und Tauno sprachen während des ganzen Essens kaum ein Wort.
    Wir diskutierten über den neuen General in MD-5. Colonel Ute von MD-3 war befördert und versetzt worden. Der Commander hielt es für das Beste, wenn ein Offizier von außerhalb die Führung übernahm – mit anderen Worten eine loyale Person, die nicht von General Brazells Bestrebungen, Herrscher von Ixia zu werden, beeinflusst worden war.
    Als das Thema sich General Kitvivans Sorge über die bevorstehende stürmische Jahreszeit zuwandte, erzählte ich dem Commander von der Sturmtänzer-Sippe und wie sie sich gegen die Unwetter wappneten, die von der See kamen.
    „Magier können sich die Macht der Schneestürme zunutze machen und die Menschen in MD-1 vor den zerstörerischen Unwettern bewahren“, erklärte ich. „Dann könntet Ihr die Energie zu General Dinnos Sägemühlen in MD-8 umleiten.“ Dinno brauchte Wind, um seine Mühlen anzutreiben. Windstille Tage beeinträchtigten die Produktion.
    „Nein. Magier und Magie sind kein Thema in Ixia“, erwiderte der Commander kategorisch.
    Sein barscher Ton hatte mich früher eingeschüchtert. Dieses Mal jedoch nicht. „Ich soll Eure Ratgeberin werden, und dennoch wollt Ihr nicht einmal

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