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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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meine Brust. Ich öffnete mein Bewusstsein für sie.
    Geh nicht wieder ins Feuer , bat sie mich.
    Statt einer Antwort kraulte ich sie hinter den Ohren, während Tauno von ihrem Rücken glitt. Er begrüßte mich mit einem kalten Blick und stellte sich neben die anderen. Leif, Mondmann und Marrok waren bei ihren Pferden geblieben, während sie sich mit Ari und Janco unterhielten.
    An Leifs Stirnrunzeln und Taunos grimmiger Miene merkte ich, dass sie immer noch wütend auf mich waren. Ich konnte es ihnen nicht verdenken – ich hatte mich schlecht benommen. In Marroks Gesicht war ein lebendiger Ausdruck zurückgekehrt, und ich hoffte, dass es Mondmann gelungen war, seinen Geist wiederherzustellen.
    Alle gingen ins Haus. Nur ich blieb bei den Pferden und versorgte sie, so weit das mit den halb verbrannten Bürsten und dem verkokelten Heu möglich war. Ein Teil des Weidezauns hatte Feuer gefangen und war zusammengestürzt. Ich starrte auf die Lücke. Die gut erzogenen Sandseed-Pferde brauchten keinen Zaun, und Onyx und Topaz würden bei ihnen bleiben. Trotzdem versuchte ich, die schadhafte Stelle zu reparieren. Bis zum Sonnenuntergang war ich damit beschäftigt. Die Abendluft war eisig geworden. Ich unterbrach meine Arbeit selbst dann nicht, als die Pferde beschlossen, dass es zu kalt geworden sei, um die Nacht unter freiem Himmel zu verbringen, und unter einer Baumgruppe Schutz suchten.
    Valek kam zu mir, als ich gerade einen Pfosten mit einem schweren Stein in die Erde trieb. Er packte meinen Arm und nahm mir den Felsbrocken aus den Händen.
    „Komm herein, Liebes. Wir müssen etwas besprechen.“
    Zögernd setzte ich einen Fuß vor den anderen, als würde ich durch dicken, zähen Schlamm waten.
    Kaum betrat ich das Wohnzimmer, als die Gespräche mit einem Schlag verebbten. Mondmann sah mich mit traurigen Augen an, und im Stillen überlegte ich, ob er von meiner Abmachung mit dem Flammenmenschen wusste oder ob er von meinen Handlungen enttäuscht war.
    Ein Feuer brannte im Kamin. Ich setzte mich davor, um meine eiskalten und blutenden Finger zu wärmen. Ich hatte keine Angst mehr vor den Flammen. Die Seelen, die im Feuer gefangen waren, wanden sich hin und her. Ihre Anwesenheit und ihre Schmerzen waren unübersehbar, und ich grübelte darüber nach, wie ich das alles vorher hatte übersehen können.
    Ich wandte meinen Blick ab. Alle starrten mich an. Ari und Janco waren aufgestanden und bauten sich in Habachtstellung auf, als wollten sie jeden Moment aktiv werden.
    „Habe ich eure Prüfung bestanden, weil ich nicht in die Flammen gesprungen bin?“, fragte ich herausfordernd.
    „Das ist es nicht“, erwiderte Janco. „Auf deinem Arm sitzt eine ziemlich hässliche Fledermaus.“
    Tatsächlich saß eine Fledermaus, so groß wie eine Hand, auf meinem rechten Oberarm und blinzelte mich mit ihren klugen Augen an. Ihre Krallen hatte sie in den Stoff meines Ärmels geklammert. Ich hielt meinen Arm wie eine Stange hoch, und sie verlagerte ihr Gewicht auf meine Hand. Ich ging hinaus, um sie abzuschütteln, wurde sie aber nicht los. Sie wollte nicht wegfliegen. Stattdessen machte sie es sich auf meiner Schulter bequem, und ich kehrte ins Haus zurück.
    Niemand machte eine Bemerkung über meine neue Freundin. Versonnen betrachtete Leif die Fledermaus.
    Die anderen blieben stumm. Erst nach ein paar Sekunden wurde mir klar, dass sie darauf warteten, dass ich anfing, Entscheidungen zu treffen und Dinge in die Hand zu nehmen. Selbst nachdem ich sie als Gefangene des Commanders zurückgelassen hatte, schauten sie zu mir auf. Und dieses Mal übernahm ich die Verantwortung. Ich drückte mich nicht und enttäuschte sie nicht. Ich akzeptierte die Tatsache, dass sie möglicherweise verletzt oder getötet wurden, und ich sah ein, dass ich mein Leben dafür geben musste, um den Flammenmenschen an einer Rückkehr zu hindern.
    „Leif“, begann ich.
    Er sprang auf, als sei er gebissen worden.
    „Ich möchte, dass du und Mondmann in die Bibliothek der Versammlungshalle geht und alles über einen Tunnel herausfindet, der in den Bergfried führt.“ Ich berichtete ihnen, was ich von Bain erfahren hatte. „Mondmann kann sich als Wurm verkleiden, und mit etwas Glück werdet ihr nicht erwischt. Benutzt von jetzt an keine Zauberei mehr. Das wird sie nur auf euch aufmerksam machen.“
    Mondmann und Leif nickten.
    „Marrok?“
    „Ja, Sir?“
    „Bist du in der Lage zu kämpfen?“
    „Bereit, gewillt und fähig, Sir!“
    Plötzlich hatte ich

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