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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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überkam mich eine neue Welle von Übelkeit, und ich steckte mir noch ein rotes Blatt in den Mund. Valek hatte die Frau und Tauno getötet. Verräter! Marrok lag noch immer an der Stelle, an der er eingeschlafen war. Und der Fälscher war neben ihm ausgestreckt. Sein Kopf sah seltsam unförmig aus, als sei er von einem Pferd getreten worden.
    Kiki ? fragte ich.
    Böser Mann. Niemand tut dem Lavendelmädchen etwas .
    Danke .
    Pfefferminz ?
    Wenn wir fertig sind. Und auch Äpfel .
    Ich hatte mein korallenrotes Hemd und den passenden Hosenrock angezogen. Sie leuchteten im Mondschein. So würde ich nicht mit der Umgebung verschmelzen können. Valek schlüpfte in die Kleider des Fälschers und schminkte sich, um seine Hautfarbe anzupassen. Angst überkam mich, als mir klar wurde, was er vorhatte. Wenigstens war ich dieses Mal nicht als Köder einer Halsbandschlange vorgesehen.
    Wir banden die Pferde los. Der Geruch von Blut machte sie nervös, und trotz ihrer Müdigkeit waren sie froh, den Ort verlassen zu können. Valek und ich ritten auf Kiki und Onyx, während wir die anderen mit uns führten. Schweigend legten wir die vier Meilen bis zur Scheune zurück. Vorsichtig näherten wir uns dem Waldrand. Ich hielt nach dem Versteck der Würmer Ausschau. Ein unheimlicher roter Lichtschein schimmerte über dem Diamant-See. Das kleine Gebäude sah verlassen aus, aber nach einiger Zeit konnten wir die Gestalten erkennen, die es bewachten.
    „Welches Pferd nehmen wir?“, flüsterte ich.
    „Onyx. Kiki ist zu bekannt.“
    Ich stieg ab und schärfte den Pferden ein, im Wald zu bleiben, bis ich sie rief.
    „Nimm deinen Mantel ab“, befahl Valek. „Leg dich vor mich.“ Er nahm seinen Fuß vom Steigbügel.
    Ich zog mich hoch und schob mich quer über den Sattel. Valek reichte mir mein Schnappmesser. Die Waffe war sauber und die Klinge eingeklappt.
    „Es ist mit Curare bestrichen.“ Valek ergriff die Zügel mit der linken Hand; in der Rechten hielt er einen Krummsäbel.
    „Tu so, als seist du bewusstlos“, wies er mich an, während er Onyx mit einem Schnalzen zum Gehen aufforderte.
    Wir ritten in das freie Gelände und hofften, für den Fälscher und seine Beute gehalten zu werden.
    Während ich mich tot stellte, hüpfte ich auf dem Sattel auf und ab. Die Bewegungen verursachten mir Übelkeit. Ein Freudenschrei drang durch die Luft, als wir näher kamen. Ich wartete auf Valeks Zeichen.
    „Wo sind die anderen?“, erkundigte sich eine männliche Stimme.
    „Sie kommen nach“, antwortete Valek mit rauem Ton.
    „Endlich haben wir sie!“, rief ein zweiter Mann und zog an meinen Beinen. „Hilf mir.“
    Valek glitt auf der anderen Seite vom Sattel, sodass Onyx zwischen ihnen stand.
    Eine weitere Person half dabei, mich hinunterzuziehen. „Wir lassen sie schlafen, bis wir sie bei Jal abliefern. Holt den Wagen; ihr werdet heute Nacht losfahren“, befahl der Mann. Er hielt mich in den Armen.
    „Wo ist Jal?“, wollte Valek wissen.
    Der Mann erstarrte, und ich riskierte einen Blick. Mit der Spitze seines Krummsäbels berührte Valek den Nacken des Mannes. Obwohl er ebenfalls einen Krummsäbel besaß und dazu noch einen Speer, den er am Rücken festgebunden hatte, ließ der Wurm mich nicht los.
    „Im Bergfried der Magier. Zieh los und suche ihn. Aber du musst sie unbedingt mitnehmen.“ Der Mann schleuderte mich zu Valek hinüber und schrie um Hilfe.
    Die Entfernung war zu kurz, als dass Valek rechtzeitig hätte reagieren können. Ich prallte gegen seinen Oberkörper, und wir stürzten zu Boden. Rasch rollte ich zur Seite, um ihn nicht zu behindern. Sofort sprang ich auf die Füße und drehte mich um die eigene Achse. Valek wich dem Wurm aus, um nicht von seiner Klinge getroffen zu werden.
    Vier weitere bewaffnete Würmer stürmten uns entgegen.
    Ich öffnete die Klinge meines Schnappmessers und schleuderte es auf den Wurm, der Valek angriff. Er stöhnte, als ihn das Messer an der Schulter traf, aber er ließ nicht von seinem Gegner ab. Doch das Curare auf meiner Klinge verteilte sich schnell in seinem Körper und lähmte seine Muskeln. Ich griff nach dem Speer des Mannes. Valek kam wieder auf die Füße und umklammerte seine Waffe.
    Kaum eine Sekunde später waren die anderen bei uns.
    Die Ereignisse eines langen Kampfes verschwammen ineinander. Mit dem Speer hielt ich mir die Krummsäbel vom Leib. In einem Scheinangriff zielte ich auf die Körpermitte meines Gegners und brachte ihn mit einem Hieb gegen seine Füße zu Fall.

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