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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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sich vor mir auf. Ich hätte eine der Seelen der Würmer greifen und zu dem Flammenmenschen zurückkehren können. Aber ich war noch nicht so weit. Ich musste noch einige Dinge erledigen und mich von einigen Menschen verabschieden, ehe ich in die Welt der Flammen eintauchen konnte.
    Dann jedoch würde ich mich dem Feuer ganz und gar ergeben. Denn ohne Valek hatte das Leben in dieser Welt für mich jeglichen Reiz verloren.
    Das Flammeninferno wütete die ganze Nacht. Am Morgen hatte es die Scheune in einen gigantischen, kokelnden Aschenhaufen verwandelt. Es war immer noch zu heiß, als dass ich nach Valek oder Gale hätte suchen können. Deshalb führte ich die Kinder zum Diamant-See, damit sie sich ein wenig säubern konnten, und versuchte, den brennenden Kummer in meinem Herzen zu ignorieren.
    Kell, der Ehemann von Ratgeberin Greenblade, half, die Kinder zu füttern und kümmerte sich um ihre Wunden. Kiki und Garnet tranken aus dem See, und ich striegelte ihnen den Ruß aus dem Fell. Das Wasser war kristallklar. Die rote Farbe kam vom Grund des Sees, als ob jemand Felsen und Steine angemalt hätte. Vielleicht hatte es tatsächlich jemand getan. Immerhin war es ein von Menschenhand angelegter See.
    Als alle versorgt waren, gingen wir zum Lager zurück. Marrok war mit der traurigen Aufgabe beschäftigt, die Leichen zu vergraben.
    „Ich fürchte, ich habe den Kampf verschlafen“, entschuldigte er sich. „Haben wir gesiegt?“ Mit einer Kopfbewegung deutete er zu Tauno. „Oder verloren?“
    „Beides“, erwiderte ich. Die Angst um Valek machte mich schier wahnsinnig. Ich biss mir auf die Lippe und schmeckte Blut.
    „Willst du es mir erzählen?“
    Ich berichtete ihm, was geschehen war. Er quittierte Taunos Verrat mit einem verächtlichen Schnauben. Seine düstere Miene ließ ahnen, wie sehr er unter dem Vertrauensbruch litt.
    Nachdem ich meinen Bericht beendet hatte, meinte er: „Wenigstens geht es deiner kleinen Freundin gut.“
    „Meiner Freundin?“
    Er zeigte auf einen Baum in der Nähe. „Ich dachte, sie sei tot, aber als ich sie aufheben wollte, ist sie weggeflogen. Sie hat mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“
    Ich trat zu dem Baum. Meine Fledermaus hing kopfüber an einem der unteren Äste. Das Tier öffnete ein Auge zur Hälfte und schloss es sofort wieder. Ich spürte, dass sie zufrieden war. Irgendwie war es mir gelungen, eine emotionale Verbindung zu der Kreatur herzustellen, die so ähnlich war wie jene, die ich mit Kiki hatte.
    Jetzt war allerdings nicht der rechte Zeitpunkt, um über meine Seelenverwandtschaft mit Tieren nachzudenken. Es gab dringendere Dinge zu erledigen – Valeks Leiche zu finden beispielsweise. Stattdessen sagte ich: „Wir müssen einen sicheren Ort für die Angehörigen der Ratgeber finden.“
    Bavol Zaltanas Tochter Jenniqilla zupfte an meinem Mantel. „Ich möchte nach Hause“, bat sie. Obwohl sie glücklich war, endlich frei zu sein, lag ein trauriger Ausdruck in ihren Augen, und ihr junges Gesicht sah müde aus.
    Ich hockte mich neben sie. „Ich weiß, aber vorerst musst du noch eine Weile so tun, als seist du eine Gefangene. Das ist wirklich wichtig. Wirst du uns dabei helfen?“
    Ihr entschlossener Blick erinnerte mich an Fisk. Den älteren Kindern wies ich kleinere Aufgaben zu, und sie folgten meinen Anweisungen mit neu erwachtem Eifer.
    „Was soll ich tun?“, erkundigte sich Kell Greenblade.
    Das Land der Greenblades lag östlich von dem der Bloodgoods. „Kennt Ihr einen Ort, an dem ihr euch alle verstecken könnt?“
    Sein Blick schweifte in die Ferne. Groß und drahtig wie er war, erinnerte er mich an meinen Freund Dax, der ebenfalls zur Sippe gehörte. Hoffentlich ging es ihm und Gelsi gut. Der Gedanke, dass die beiden zu den nächsten Opfern des Kirakawa-Rituals gehören konnten, beunruhigte mich so sehr, dass ich am liebsten auf der Stelle aufgebrochen wäre.
    Kell schien meine Stimmung zu spüren. Forschend schaute er mich an. „Meine Schwester besitzt außerhalb von Booruby einen Bauernhof, der groß genug für uns alle ist.“
    „Auf dem Land der Cowan-Sippe?“
    „Ja. Sie hat einen Flachländer geheiratet.“ Er schnalzte ein wenig missbilligend mit der Zunge. „Aber im Grunde ist er ein guter Kerl und wird uns bestimmt helfen.“
    Ich betrachtete den Haufen zerlumpter Kinder. Booruby lag weiter östlich, als ich eigentlich hatte gehen wollen, und wir würden nur langsam vorankommen.
    Kiki wieherte in meine Richtung. Hol den Wagen ,

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