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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Ich zögerte keine Sekunde, ihm die Speerspitze in den Nacken zu rammen. Seine Seele entstieg seinem Körper und schwebte über ihm. Sollte ich ihr helfen?
    Ehe ich mich entscheiden konnte, näherte sich ein weiterer Gegner. Kurz vor mir blieb er stehen, und ich spürte magische Kräfte an meinem Speer zerren. Ein Fälscher, der Gegenstände bewegen konnte! Der Speer flog mir aus der Hand, drehte sich in der Luft und richtete sich gegen mich.
    „Jal will mich lebend“, erinnerte ich ihn.
    Er kam näher. „Warum benutzt du nicht deine Kraft, um mich aufzuhalten? Hast du Angst, der Flammenmensch könnte Jal erzählen, was du tust?“
    Die Speerspitze kam näher und pikste mir in die Kehle. „Gib auf, oder ich töte sie!“, rief der Fälscher zu Valek hinüber.
    Fragend schaute Valek mich an.
    „Er wird es nicht tun“, beruhigte ich ihn.
    „Du hast recht. Wie wäre es damit: Wenn du nicht aufgibst, setze ich die Scheune in Brand.“ Der Fälscher deutete auf das Gebäude. „Möchtest du etwa für den Tod von zehn Kindern verantwortlich sein?“

30. KAPITEL
    N ein. Tu das nicht!“, schrie ich. „Lass die Kinder gehen, dann komme ich mit dir.“
    „Ich weiß, dass du das tun wirst“, entgegnete der Fälscher. „Ich mache mir mehr Sorgen um den Geisterkrieger.“ Er schaute zu Valek. „Lass deine Waffe fallen.“
    Valek legte seinen Krummsäbel auf die Erde, doch als er sich wieder aufrichtete, bewegte er seine Hand ruckartig zweimal kurz hintereinander. Ein kleiner Pfeil bohrte sich in den Hals des Fälschers. Überrascht zuckte der Mann zusammen.
    „Beweg dich“, befahl Valek mir.
    Ich rutschte zur Seite, um dem Speer auszuweichen, doch ich war nicht schnell genug. Er schnitt mir eine tiefe Wunde in den Nacken. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich, den ich allerdings sofort vergaß, als der Fälscher sich umdrehte. Unter dem Scheunentor schossen Flammen hervor. Der Fälscher brach neben seinem Kumpel zusammen. Endlich zeigte Valeks Schlafmittel seine Wirkung.
    Der Geruch von Rauch stach mir in die Nase und weckte alte Ängste in mir.
    „Valek, geh endlich!“ Mit einer Handbewegung trieb ich ihn an, während ich die Pferde herbeipfiff.
    Sofort kamen sie zu uns, und ich rannte zur Scheune. Kiki, hilf , bat ich sie.
    Valek hatte es geschafft, das brennende Tor zu öffnen. Die Flammen schlugen bereits bis zum Dach. Topaz und Onyx scheuten, als ihnen der beißende Qualm in die Nüstern stieg, aber Kiki und Garnet widerstanden der Hitze.
    „Sag ihnen, dass sie auf die rechte Seite laufen sollen!“, schrie ich Valek über das Tosen der Flammen hinweg zu.
    Mit einem Satz sprintete er durch das Tor, während ich Kiki und Garnet auf die rechte Seite führte. Zwei entsetzliche Sekunden lang wartete ich, ehe ich gegen die Scheunenwand hämmerte.
    Kiki! Garnet! Treten die Wand ein! Ich sprang zur Seite. Die Tiere zielten mit ihren Hinterhufen und schlugen mit ihren kräftigen Beinen ein Loch in die Wand.
    Als die Öffnung groß genug war für die Erwachsenen, pfiff ich die Pferde zurück, zog ein paar splittrige Balken heraus, schaute ins Innere und rief nach den Gefangenen. Trotz des hellen Feuerscheins war der Raum dunkel vor Rauch. Jemand griff nach meiner Hand. Ich zog hustende Kinder aus der Öffnung und zählte sie, während sie ins Freie taumelten.
    Der Qualm wurde dichter und das Inferno noch größer.
    Als der Mann von Ratgeberin Greenblade mit einem Baby im Arm und einem Kind, das sich an seinem Rücken festklammerte, ins Freie trat, war ich bei zehn Kindern und einem Erwachsenen angelangt.
    „Wo ist Gale?“, fragte ich.
    Er hustete schwer, um seine Lungen vom Rauch zu befreien, und zeigte durch das Loch. „Zusammengebrochen.“ Er schnappte nach Luft. „Ich konnte sie nicht alle … mitnehmen.“
    Ich wollte hineingehen, doch er hielt mich zurück.
    „Das Dach“, warnte er keuchend.
    Wir trieben die Kinder von der Scheune fort. Fast im selben Moment brach das Dach krachend und funkenstiebend zusammen.
    Noch einmal zählte ich die Kinder. Zehn. Ein Erwachsener. Keine Gale. Kein Valek. Er befand sich immer noch in der Scheune.
    Entsetzen und Angst schnürten mir die Kehle zu und legten sich wie eine Eisenfaust um mein Herz. Ich stürzte auf das brennende Gebäude zu. Heiße Wellen fauchten mir entgegen und trieben mich zurück. Einstürzende Dachbalken hatten die Würmer unter sich begraben. Die Flammen leckten an ihren Körpern und sogen ihre Seelen ins Inferno.
    Ein Loch zur Welt des Feuers tat

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