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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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Irrtum.
    „Aber …“
    „Du darfst nicht zulassen, dass die Vergangenheit deine Zukunft ruiniert. Sagen wir einfach, wir sind quitt, und fangen wieder von vorne an.“
    „Einverstanden. Wie wär’s, wenn du heute Abend zum Essen kommst?“ Ehe ich etwas erwidern konnte, riss sie erschrocken den Mund auf und trat einen Schritt zurück.
    Wie aus dem Nichts war Mondmann hinter mir aufgetaucht und versperrte dem Sonnenlicht den Weg.
    „Du wirst doch nicht auf unser Abendessen verzichten wollen.“ Leif imitierte Mrs Florannes Tonfall.
    Bei Leifs Anblick entspannte sich Opal ein wenig. „Du bist natürlich auch eingeladen. Und … euer Freund?“
    Ich verstand Opals Angst nur zu gut. Auf den ersten Blick sah Mondmann Ferde täuschend ähnlich. Und da Opal durch die Erinnerungen ihrer Schwester nur einen kurzen Blick auf Ferde geworfen hatte, konnte sie die beiden nicht wirklich auseinanderhalten. Rasch stellte ich sie dem Geschichtenweber vor.
    „Ich warte lieber auf Taunos und Marroks Rückkehr“, sagte Mondmann. „Aber du und Leif, ihr könnt gehen. Wir sehen uns dann heute Abend.“
    Er hob seine Augenbrauen, um mir ein Zeichen zu geben. Ich öffnete ihm meine Gedanken.
    Vielleicht weiß ihre Familie etwas über die Würmer. Erkundige dich bei ihnen .
    Jawohl, Sir , antwortete ich.
    Er warf mir ein Lächeln zu, ehe er verschwand. Opal betrat den Laden, um ihre Ware abzuliefern. Während Leif und ich auf sie warteten, betrachtete ich erneut die Glastiere im Schaufenster. Leif stellte sich neben mich.
    „Schau mal, wie sie funkeln“, sagte er. „Welches würdest du dir aussuchen? Die Schlange?“
    „Nein. Von Schlangen habe ich genug. Das Pferd gefällt mir, aber seine Augen haben die falsche Farbe. Sie müssten blau sein.“
    Leif lachte. „Du bist so unflexibel. Ich würde den Baumleoparden kaufen. Die Details sind erstaunlich. Ich frage mich, wie es der Künstler schafft, das grüne und gelbe Muster des Leoparden so naturgetreu hinzubekommen.“
    „Das Muster ist unter der Oberfläche.“ Opal verließ den Laden. „Darüber liegt eine hauchdünne Glasschicht.“
    „Hat Tula sie angefertigt?“, erkundigte ich mich.
    Plötzlich sah sie sehr traurig aus und schien mit den Tränen zu kämpfen. „Nein. Die von Tula sind zum Verkaufen zu wertvoll.“
    „Opal, es tut …“
    „Sag nichts“, befahl sie. „Hast du schon vergessen? Wir wollten doch von vorn anfangen.“
    „Einverstanden.“
    „Gut. Dann lasst uns gehen.“ Opal übernahm die Führung.
    Ich hatte befürchtet, dass die Eltern des Mädchens nicht so versöhnlich sein würden, doch sie begrüßten uns sehr warmherzig. Ihr Haus und ihre Glaswerkstatt lagen am Stadtrand. Zu drei Seiten erstreckte sich die Avibian-Ebene. Der Ort erklärte hinreichend, warum Ferde Tula ausgewählt hatte. Sie war die ganze Nacht allein in der Werkstatt gewesen, um das Feuer in den Brennöfen zu überwachen. Hier gab es weit und breit keine Zeugen für ihre Entführung.
    Opal zeigte uns die Werkstätten, und wir lernten ihre zweite Schwester Mara sowie ihren jüngeren Bruder Ahir kennen. Das Essen bestand aus einem Rindfleischeintopf, der in einer Schale aus Brot serviert wurde.
    „Weniger Abwasch“, erklärte Opals Mutter Vyncenza mit einem verschmitzten Lächeln.
    Leif saß neben Mara und flirtete mit ihr. Er half ihr sogar, die Küche sauber zu machen. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Die Locken ihres goldbraunen Haares reichten ihr bis auf die Schultern, und ihre hellbraunen Augen blickten freundlich in die Welt. Sie hing förmlich an Leifs Lippen, als er seine Geschichten zum Besten gab.
    Während die anderen den Tisch abräumten, unterhielt Jaymes, Opals Vater, mich mit Geschichten über seine Arbeit und seine Familie.
    „… sie hatte nicht aufgepasst und die Schürze ihrer Mutter in Brand gesteckt. Es hat ein Jahr gedauert, ehe wir Tula erlaubten, wieder mit einem Hefteisen zu hantieren“, beendete er lachend diese Episode, ehe er mit der nächsten begann.
    Nachdem sein Vorrat an Anekdoten erschöpft war, erkundigte ich mich bei ihm nach Neuigkeiten aus Booruby.
    „Die Ältesten aus der Cowan-Sippe geraten sich ständig darüber in die Haare, wie viele Bäume gefällt werden sollen. Und jetzt wollen sie sogar noch den Sand besteuern, den ich für meine Glasfabrik importieren muss.“ Empört schnalzte er mit der Zunge. „Gerüchte über die anderen Sippen waren immer schon gutes Futter für Klatschgeschichten. Dieses Jahr stehen vor allem die

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