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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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„Aber Leif hat gesehen, wie du im Feuer verschwunden bist. Und was ist mit Marrok und den Pferden? Wie bist du zu ihnen gekommen?“ Jemand musste ihm geholfen haben. Wahrscheinlich hatten Cahil oder Roze ihn geschickt. Mondmann arbeitete jetzt für sie.
    „Gede hat mich aus dem Feuer gezogen. Marrok wurde auf die Krankenstation gebracht und unbewacht zurückgelassen. Und die Pferde kamen, als wir sie brauchten.“
    Das klang immer noch zu einfach. „Warum hat Gede darauf bestanden, dass ich ins Feuer gehe?“
    „Das musst du ihn schon selber fragen. Er ist jetzt dein Geschichtenweber. Ich kann dich nicht mehr führen.“ Seine Stimme klang traurig.
    „Weshalb bist du ins Feuer gegangen?“, schaltete sich Leif ein.
    „Gede ist der einzige überlebende Anführer meiner Sippe. Ich befolge seine Anordnungen.“
    „Selbst wenn dein Leben auf dem Spiel steht?“
    „Ja. Die Loyalität zu einer Sippe ist wichtiger als die eigene Sicherheit.“
    „Und dazu gehört auch, als Köder für eine Halsbandschlange zu dienen?“ Leif warf mir einen Blick zu.
    „Genau“, erwiderte Mondmann.
    „Kann euer Mann laufen?“, wollte Captain Nytik wissen. Er hatte in der Nähe gestanden und uns mit missbilligend gerunzelter Stirn beobachtet. „Wir müssen los.“
    Marrok konnte zwar nicht laufen, aber reiten. Kiki und Topaz hatten die Köpfe zusammengesteckt. Ich nahm Kontakt mit Topaz auf. Nach Hause gehen? Vermisst du Pfefferminzmann?
    Warum? Topaz war lange mit Cahil zusammen gewesen.
    Schlechter Geruch. Blut.
    Ich drehte mich zum Captain um. „Er wird auf seinem Pferd reiten.“
    Der Lieutenant führte den Zug an; Mondmann, Leif, Tauno und ich folgten. Der Captain und der Rest seiner Leute bildeten die Nachhut. Wir ritten durch den Schlangenwald nach Norden. Auf der Karte ähnelte der Wald einem schmalen Seil, das sich an der gesamten Ost-West-Grenze von der Jade-See bis zu den Smaragd-Bergen entlangschlängelte. Nach einem halben Tagesritt erreichten wir eine Wachstation und mehrere Baracken.
    Erneut mussten wir uns einem langwierigen Verhör unterziehen, ehe wir uns um die Pferde kümmern und zu Mittag essen konnten. Umgeben von fünfzig misstrauischen Soldaten, die uns mit unfreundlichen Blicken musterten, saßen wir mitten im Speisesaal des Wachhauses und aßen unsere Mahlzeit. Mondmann half Marrok mit grenzenloser Geduld. Er musste erst wieder lernen, mit Messer und Gabel zu essen und für sich selbst zu sorgen.
    Während wir unser kaltes Essen, gedörrtes Wildfleisch und Brot, verspeisten, erklärte ich meinen Mitreisenden das System der Uniformen von Ixia. „Jeder, der in Ixia lebt, muss eine Uniform tragen. Die Grundfarben für Hemden, Hosen und Röcke sind Schwarz und Weiß. Zusätzlich hat jeder Militär-Distrikt seine eigene Farbe. Wir sind hier in MD-7. Er wird von General Rasmussen geleitet, der dem Commander unterstellt ist. Rasmussens Farbe ist Gelb, und wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, ist an einer Stelle der Uniform eine Reihe von gelben Steinen angenäht, die wie Diamanten aussehen.“ Ich deutete auf die Wachen um uns herum. Ihre Uniformen passten zu der des Captains; sie unterschieden sich nur durch das Rangabzeichen am Kragen. „Ein Koch ist ganz in Weiß gekleidet, und an der Seite seines Hemds sind Diamanten angenäht. An deren Farbe könnt ihr erkennen, in welchem Distrikt er arbeitet. Rot ist die Farbe des Commanders.“
    „Wer ist das?“ Leif zeigte auf eine Frau, die auf uns zusteuerte. Sie war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet und hielt zwei Streitkolben in der Hand. Zwei rote Diamanten waren an ihren Kragen genäht, und ihr blondes Haar war zu einem festen Knoten gebunden.
    „Sie ist eine Beraterin des Commanders.“ Lächelnd stand ich auf.
    Die Frau warf mir eine der Waffen zu. Geschickt fing ich sie auf. Das Stimmengewirr im Raum erstarb in dem Moment, als der Streitkolben in meiner Hand landete.
    „Na gut, Spuckerin. Wollen doch mal sehen, ob du geübt hast.“ In ihren Augen glitzerte es fröhlich, ohne dass mir der lauernde Blick dahinter entgangen wäre.
    „ Beraterin Maren, hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass es nicht nett ist, Leuten Schimpfnamen zu geben?“ Prüfend wog ich meinen Streitkolben. „Vor allem nicht bewaffneten Leuten?“
    Mit einer Handbewegung wischte sie meine Bemerkung fort. „Um die Nettigkeiten kümmern wir uns später. Seitdem ich hier im Hinterland sitze, habe ich keinen ordentlichen Kampf mehr ausgefochten. Komm schon.“ Sie

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