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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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forderte mich auf, ihr zu folgen, und bahnte sich einen Weg durch den Speisesaal.
    „Müssen wir uns Sorgen machen?“, fragte Leif.
    „Sie hat mir all ihre Tricks beigebracht, aber seit unserem letzten Kampf habe ich noch ein paar neue dazugelernt. Das könnte … interessant werden.“
    „Mach uns keine Schande“, bat Leif mich.
    Ich umrundete Tische und Stühle. Kaum hatte ich den Raum verlassen, brandete das Stimmengewirr erneut auf. Viele Soldaten folgten mir nach draußen.
    Maren reckte und dehnte ihre Muskeln, ehe sie zu ihrem Streitkolben griff. Sie war groß und muskulös und eine beeindruckende Gegnerin. Geschickt schwang sie ihren ein Meter achtzig langen Kolben in der Hand. Meiner maß nur ein Meter fünfzig – ein geringfügiger Nachteil. Ich legte meinen Mantel ab und fuhr mit der Hand über das glatte Holz meiner Waffe. Dabei fokussierte ich meine Gedanken auf einen bestimmten Bereich meines Bewusstseins, den ich beim Zweikampf benutzte. Es hatte nicht unbedingt etwas mit Magie zu tun, aber auf diese Weise war ich offen für die Absichten meines Gegners.
    Sobald ich bereit war, griff sie mit zwei raschen Schlägen gegen meine Rippen an. Ich konnte beide abwehren und versetzte ihr einen Hieb auf die Arme. Und dann wurde es ernst.
    Das rhythmische Krachen unserer Waffen drang durch die Luft. Ich duckte mich, um einem Hieb gegen meine Schläfe auszuweichen, und stieß ihr die Spitze meines Kolbens in den Magen. Sie wich zurück und versuchte, mich mit ihrer Waffe zum Stolpern zu bringen. Rasch sprang ich zur Seite; mein Bein schoss nach oben, und ich traf ihre Schulter. Maren trat ein paar Schritte zurück, ehe sie mit einer Serie von flinken Stößen erneut angriff.
    „Hattest du die Nase voll von den Niederlagen, die Janco dir zugefügt hat? Hast du deshalb um Versetzung gebeten?“ Ich wehrte ihren Kolben ab und versetzte ihr eine blitzschnelle Abfolge von Schlägen gegen die Schläfen. Maren war zusammen mit meinen Freunden Ari und Janco Captain in der Spezialeinheit des Commanders gewesen.
    „Ich bin befördert worden“, antwortete sie, parierte meinen Angriff und tat so, als wollte sie nach rechts ausweichen.
    Da ich ihre Absichten spürte, ignorierte ich ihr Täuschungsmanöver und wehrte den Schwinger gegen meinen Kopf rechtzeitig ab. „Zur Ratgeberin befördert? Klingt dubios. Hast du jemanden bestochen, den ich kenne?“
    „Nachdem ich Valek einmal besiegt hatte, konnte ich jede Arbeit in Ixia bekommen.“
    Überrascht hielt ich inne. Prompt traf sie meinen Oberarm und brachte mich zu Fall. Ich rollte zur Seite, um weiteren Schlägen zu entgehen, aber sie nutzte ihren Vorteil schamlos aus. Nach zwei weiteren Hieben saß sie auf meiner Brust und drückte ihren Kolben an meine Kehle. Die Soldatenmeute jubelte.
    „Gibst du auf?“
    „Ja.“
    Grinsend half sie mir auf die Füße. „Revanche?“
    „Gib mir einen Moment.“ Ich wischte den Staub von meinen Kleidern.
    „Was ist mit dem Rock?“
    „Das ist kein Rock.“ Ich zog den Stoff hoch und zeigte ihr die Hose.
    Sie prustete vor Vergnügen. „Wir müssen dir unbedingt wieder eine Uniform verpassen, Yelena.“
    Maren redete mich mit meinem richtigen Namen an! Das deutete darauf hin, dass ich sie mit meinen Kampfkünsten zumindest beeindruckt hatte. Und das erinnerte mich an ihre Worte, die mich so überrumpelt hatten, dass sie sofort den Vorteil für sich genutzt hatte. „Was soll das heißen – du hast Valek besiegt? Mit einem Streitkolben kannst du ja ganz gut umgehen – aber gegen Valek?“
    Valek hatte ganz Ixia herausgefordert. Wer ihn in einem Kampf mit der Waffe seiner Wahl schlagen konnte, erwarb sich das Recht, sein Stellvertreter zu werden. Viele Soldaten hatten es versucht und waren jämmerlich gescheitert.
    „Ganz gut?“ Sie lachte. „Ich denke, wenn ich dich das nächste Mal besiege, wirst du das nicht mehr sagen.“
    „Falls du mich besiegst. Außerdem hast du meine Frage noch nicht beantwortet.“
    „Ich hatte Unterstützung. Bist du jetzt zufrieden? Valek hat niemals gesagt, dass man ihn im Zweikampf besiegen musste. Drei von uns haben sich zusammengetan, und wir haben uns das Recht auf jede Position in Ixia erkämpft. Ich habe mir die Stelle als Berater des Commanders ausgesucht. Hier habe ich nur einen zeitlich befristeten Einsatz, um gewisse Dinge …“, sie sah zu den Soldaten hinüber, „… zu regeln.“
    Drei gegen einen – damit hatte Valek immer noch gute Gewinnchancen. Wer mochten wohl die

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