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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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denn?«
    »Hier. Jetzt. Wenn keiner von uns den anderen angreifen kann, aber wir unsere Geschäfte trotzdem ins Rollen bringen können. Wir sollten es so weit treiben wie wir können. Soviel wie möglich ins Laufen bringen, damit wir ein bißchen Bares kriegen, und soviel Freunde bei Laris' Männern gewinnen wie nur möglich, Narvane und wen wir sonst noch kriegen können sollen ihn ausspionieren - die ganze Palette.«
    Kragar überlegte und nickte dann. »Du hast recht. Wir haben den Wäscher offen, das heißt, wir können einen Verleiher aufmachen. In drei Tagen? Zwei?«
    »Zwei. Wir werden zusätzliche Schmiergelder zahlen müssen, aber nicht allzu lange.«
    »Gut. Und wenn das erstmal läuft, könnten wir einen von den kleinen Sherebaclubs eröffnen. Sagen wir in einer Woche? Wenn alles gutgeht?«
    »Das klingt annehmbar.«
    »Schön. Und zu Anfang brauchen wir nicht allzuviel Schutzpersonal. Schicken wir Wyrn und Miraf'n Narvane zu Hilfe. Und vielleicht auch Chimov und Glühkäfer. Aber die sollen alle auch mal als Leibwächter arbeiten.«
    »Chimov nicht. Ich möchte nicht, daß einer von draußen zu viel über mich weiß. Lieber N'aal. Er ist zwar nicht so gut, aber er kann es ja lernen.«
    »In Ordnung. Ich rede mit ihnen und weihe Narvane ein.«
    »Ja. Ist uns da etwas entgangen?«
    »Wahrscheinlich, aber im Moment fällt mir nichts ein.«
    »Dann legen wir mal los.«
    »Das wird schön, wenn du zur Abwechslung mal wieder etwas tust, Boß.«
    »Schnauze, Loiosh.«
    Narvane benötigte nur ein paar Tage, um die zusätzlichen Hilfen in seine Organisation einzuarbeiten. An dem Tag, als der Verleiher anfing, kriegte ich Meldungen von ihnen und war beeindruckt. Zwar kannten sie noch immer nicht viele seiner Leute - und die, die sie kannten, standen ganz unten -, aber sie konnten sieben Etablissements ermitteln, die Laris führte. Zu unserer Überraschung hatte bisher keines davon wieder eröffnet. Laris hielt den Ball flach. Ich wußte nicht, ob mich das überglücklich oder nervös machen sollte. Aber schließlich waren ja noch überall die Phönixwachen, also fühlte ich mich sicher.
    Einige Tage später machte ich ein kleines Sherebaspiel auf, einen weiteren Tag darauf ein S'yang-Spiel und ein Drei-kupfer-Schlagspiel. Unsere Liste über Laris wurde länger und länger, und er tat immer noch nichts. Ich fragte mich, was das zu bedeuten hatte.
    »He, Kragar.«
    »Ja?«
    »Wie viele Dzur braucht man, um ein Schwert zu schärfen?«
    »Weißnich.«
    »Vier. Einen, der es schärft, und drei, die genug Ärger machen, daß es sich auch lohnt.«
    »Oh. Soll mir das etwas sagen?«
    »Ich glaube schon. Ich glaube, es geht darum, daß man einen Widerpart braucht, um zu handeln.«
    »Hmmmm. Führt das bald irgendwohin oder sprichst du einfach in Rätseln?«
    »Ich mache mal einen Spaziergang. Wer ist heute zu meinem Schutz da?«
    »Einen Spaziergang? Meinst du wirklich, das ist sicher?«
    »Natürlich nicht. Wer hat Dienst?«
    »Wyrn, Miraf'n, Varg und Glühkäfer. Was soll das heißen, ein Spaziergang?«
    »Ich werde meine Geschäfte besuchen. Es wird sich herumsprechen, daß ich das getan habe und daß mir das Imperium oder Laris keine Sorgen machen, die Kunden entspannen sich, und das Geschäft läuft wieder. Stimmt's oder habe ich recht?«
    Er seufzte. »Hast du wohl.«
    »Ruf sie her.«
    Das tat er.
    »Bleib hier«, wies ich ihn an, »und halte alles am Laufen.«
    Wir verließen das Büro, gingen an den Ruinen des Ladens vorne vorbei (ich wagte nicht, jemanden so nah an mich heranzulassen, daß er ihn wiederaufbauen konnte) und auf die Straße. An der nordwestlichen Garschos-Straße Ecke Kupfergasse standen ein paar Phönixwachen. Dort gingen wir hin, Loiosh über uns, und ich spürte ihre Blicke im Rücken. Dann liefen wir nach Osten auf der Garschos nach Taglund, und es überraschte mich, daß ich dort keine mehr entdeckte. Wir gingen zu dem Wäscher, der im Keller des Gasthauses >Bei den Sechs Chreotha< lag, ein Gebäude, das aussah, als wäre es seit ein paar tausend Jahren am Verrotten.
    Ich ging hinein, um den Wäscher zu sprechen. Ein fröhlich wirkender Kerl namens Renorr stand vor mir: klein, dunkel, mit den krausen braunen Haaren und den flachen Gesichtszügen, die auf den Einfluß der Jhegaala in früheren Generationen hindeuteten. Seine Augen waren klar, was anzeigte, daß er noch nicht lange in diesem Geschäft tätig war. Gestohlene Ware zu waschen ist nichts, weswegen man die Imperialen Wachen bestechen

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