Yoda - Pfad der Dunkelheit
flüsterte er Meisterin Leem zu.
Yoda schniefte und wischte mit seiner kleinen alten Hand alles Gerede beiseite. »Das ihr sagen könnt euren Freunden, wenn sie sehen, dass auf Reisen ihr geht. Was nicht ihr sagen dürft, ist. dass Meister Yoda euch wird begleiten.«
»Ihr würdet die Hauptstadt nicht verlassen, wenn es sich nicht um etwas sehr Wichtiges handelte«, sagte Scout.
»Etwas, das mit dem Krieg zu tun hat«, setzte Whie hinzu.
Yoda ließ die Ohren hängen. »Wahr ist. was ihr sagt. Ein Jedi-Meister mit wichtigeren Dingen sich beschäftigen sollte als mit Kämpfen! Weisheit suchen. Gleichgewicht finden. Aber unser Schicksal nicht ändern können wir.«
»Wohin fliegen wir?«, fragte Whie. Scout fand, dass seine Stimme irgendwie seltsam klang - als wüsste er die Antwort bereits und versuchte, seine Angst davor zu verbergen.
Yoda schüttelte den Kopf. »Das ich euch noch nicht sagen werde. Aber ein Problem ich für euch habe. Yoda muss Coruscant verlassen - aber im Geheimen. Niemand es wissen darf.«
In der Stille, die folgte, kam ein kleiner Medidroide aus Meister Caudles Apotheke gerollt und näherte sich Seouls Bett: er trug ein Tablett mit einem Tiegel von Caudles Heilsalbe für Schnitte und Verbrennungen.
»Das ist unmöglich«, sagte Meisterin Leem. »Der Senat und das Büro des Kanzlers erwarten, jeden Tag von Euch zu hören.«
»Wendet eine Finte an«, sagte Whie. Die Jedi-Meister drehten sich zu ihm um. »Sagt allen, dass Ihr verreisen werdet. Macht ein großes Spektakel daraus. Meister. Lasst Bilder zeigen, wie Ihr in einen Jedi-Sternjäger steigt.«
»... aber die Bilder sind nur eine Täuschung«, sagte Jai Maruk, der begriffen hatte, worauf Whie hinauswollte. »Während die Welt Euch dabei zusieht, wie Ihr auf eine Mission geilt, werdet Ihr in Wirklichkeit mit uns ein ganz anderes Schiff besteigen. Eine kluge Idee, junge.«
Aber Scout wartete darauf, dass ein anderer das Offensichtliche aussprach. Der kleine Medidroide blieb neben ihrem Bett stehen und reichte ihr den Tiegel mit Meister Caudles Balsam.
Meister Yoda wandte ihr sein grünes Mondgesicht zu. »Ja. Padawan?«
»Nun. Meister, dass Ihr Euch heimlich davonschleicht, ist schön und gut. aber die Wahrheit ist: Ihr seid sehr leicht zu erkennen.«
Meisterin Leem nickte. »Das Mädchen hat Recht. Jeder auf Coruscant würde das Gesicht des Großmeisters des Jedi-Ordens erkennen. Eure Reden vor dem Senat sind häufig übertragen worden, und Bilder von Euch im Gespräch mit dem Kanzler werden ständig von allen Journalisten der Hauptstadt gezeigt.«
»Als Kind mich verkleiden könnten wir vielleicht?«, fragte Yoda. »Meisterin Leem und Meister Maruk reisen als Familie mit drei Kindern - Yoda ein kleiner Grünschnabel von fünf oder sechs Jahren?« Er verzog sein altes Gesicht zu einem vollkommen unglaubwürdigen kindlichen Grinsen. Die anderen zuckten unwillkürlich zusammen.
Scout kämpfte mit dem Deckel des Tiegels und gab schließlich auf: er war zu fest zugeschraubt, als dass sie ihn mit ihren verletzten Händen hätte öffnen können. »Öffne das bitte für mich, ja?«, sagte sie und reichte dem Medidroiden das Glas zurück. Seine Servomotoren heulten auf, als er seine Metallklaue ausstreckte und ohne Schwierigkeiten den Deckel vom Glas schraubte. Der Geruch von Bienenwachs und gerösteten Orangen breitete sich im Raum aus. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir Euch vom Planeten schmuggeln sollen. Es sei denn.« Sie blickte Yoda an. Eine Idee nahm in ihrem Geist Gestalt an. und sie musste sich ein Lachen verkneifen.
»Es sei denn. was?«, fragte Jai Maruk. ihr neuer Meister, ungeduldig.
Scout musste erneut ein Lachen unterdrücken und schüttelte den Kopf. »Nein. Nichts. Es ist eine furchtbare Idee.«
»Lass mich das entscheiden«, sagte Meister Maruk. und seine Stimme klang bedrohlich sanft.
Scout sah erst ihn und dann Yoda flehentlich an. »Muss ich es sagen?«
Der alte grünhäutige Zwerg mit dem buckligen Rücken starrte sie mit schmalen Augen an. »Oh, ja.«
Auf Vjun regnete es wieder, stärker als sonst. Ein Wind war aufgekommen und schüttelte die rot-beigen Rosenbüsche im Garten von Chateau Malreaux. Grässliches Wetter. Graf Dooku sah zu, wie die säurehaltigen Regentropfen gegen das Fenster seines Arbeitszimmers peitschten, so wie sich jeden Tag überall in der Galaxis die republikanischen Truppen den Kampfdroiden und computergesteuerten Kriegsgeräten entgegenwarfen. Jeder kleine Tropfen hinterließ
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