Yoda - Pfad der Dunkelheit
werde Ihnen unter allen Umständen helfen.«
»Das haben Sie bereits getan«, sagte Meisterin Leem sanft. Der Beamte blinzelte. »Denken Sie, es war Zufall, dass Sie gerade heute an dieser Station arbeiten?«, sagte sie. »Glauben Sie, ich bin zufällig in Ihre Reihe geraten?«
Er blickte sie ehrfurchtsvoll an. »Im Namen der Macht!«, flüsterte er.
»Wir wissen, wer unsere Verbündeten sind, Herr. Charpp«, sagte sie und las seinen Namen von seiner Dienstmarke ab. Sie tippte gegen den Griff ihres Lichtschwertes, der unter ihrem Umhang verborgen war. »Aber denken Sie daran, es darf niemand wissen. Für alle anderen bin ich nur eine einfache Reisende auf dem Weg nach Malastare, die ihre Familie besuchen möchte. Sie müssen sich jetzt nur ganz normal verhalten.«
»Normal verhalten.« Er nickte pflichtbewusst. und sein Doppelkinn wackelte. »Sicher. Sicher. Aber.« Seine Stimme klang ein wenig wehmütig. »Kann ich nicht sonst noch etwas für Sie tun?«
»Sie könnten mir meinen ID-Chip zurückgeben.«
»Oh. Richtig.« Er schob ihr den Chip in die Hand, der nun von seinen verschwitzten Fingerabdrücken beschmiert war.
»Wenn die Zeit gekommen ist. werden wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen«, versprach Meisterin Leem. »Bis dahin: Möge die Macht mit Ihnen sein!«
Meisterin Leem ließ ihn mit Tränen in den Augen zurück und eilte zu den beiden Padawanen hinüber. »Ich freue mich, dass ihr es geschafft habt. Aber wo ist Jai?«. fragte? sie. Sie runzelte die Stirn. »Und wo ist, ihr wisst schon, wer?«
Evan Chan verabscheute es zu fliegen. Oh, nicht in der Atmosphäre. Mit einem Segelgleiter durch die Atmosphäre zu flitzen, das war in Ordnung. Auch Boote mochte er. Als Gewässerkundler - oder »Wassermann«, wie seine Berufsgruppe im Umweltgeschäft meist genannt wurde -verbrachte er viel Zeit damit, über Planetenoberflächen zu sausen und Proben aus Ozeanen. Flüssen und Seen zu entnehmen. Das Fliegen zu anderen Planeten war es, was ihm Schwierigkeiten bereitete.
Allein bei der Vorstellung, in den Hyperraum zu springen -dieser Sprung, bei dem die Atome durcheinandergewürfelt wurden, das Licht sich verzerrte und sämtliche Moleküle sich verknüllten -, wurde Evan übel, ihm drehte sich nicht nur der Magen um - obwohl auch das oft genug der Fall war-, sondern er empfand ein spirituelles Unbehagen. Dennoch konnte er seine Arbeit als zertifizierter überplanetarischer Wasserprüfer nicht ohne Lichtsprünge erledigen. Mit Unterlichtgeschwindigkeit zu irgendeinem Planeten außerhalb des Coruscant-Systems zu fliegen, würde buchstäblich ein Leben lang dauern.
Deshalb befand er sich in der Männertoilette von Flughalle Delta des Kanzler Palp und trank sich aus der Flasche an seiner Hüfte unauffällig Mut an - SomnaSkol Rot, in der 0.1-Liter-Reiseflasche.
Er betrachtete sich im Spiegel über dem Waschbecken. Er sah wirklich nicht besonders gut aus. Die Aussicht, demnächst eine überdurchschnittlich lange Reise durch den Hyperraum antreten zu müssen, hatte ihm bereits seit drei Tagen den Schlaf geraubt. Seine Augen lagen tief in den Höhlen und wirkten trübe, ein Zweitagebart überzog sein Gesicht wie Schimmel, und seine Knie waren weich. Erlegte den Kopf in die Hände und beugte sich über das weiße, glänzende Becken.
Ein Droide kam in den Toilettenraum, stieß mit einem Geräusch wie eine Blechdose, die an eine Stahlbetonwand geworfen wurde, gegen eine der Wände und rollte dann in eine der Toilettenkabinen hinein.
Evan blinzelte. Er versuchte, sich zu erinnern, ob er schon einmal einen Droiden in einer Toilette gesehen hatte. Vielleicht einen Wachdroiden, aber das hier war eine R2-Einheit gewesen, die keine Insignien des Sicherheitsdienstes trug.
»Seltsam«, sagte Evan laut. Oder zumindest hatte er das sagen wollen. Wie sich herausstellte, waren seine Lippen vom SomnaSkol gelähmt, und die Worte kamen hervor wie die Speichelfäden, die einem beim Zahnarzt aus dem Mund tropften, wenn der Kiefer betäubt war.
Eine weitere R2-Einheit kam in die Toilette gestürmt. Diese trug die schwarzbraunen Farben des Kanzler Palp und das Logo des Sicherheitsdienstes. Sein kleiner Metallkopf drehte sich wild herum, und sein Kameraauge suchte den weiß gefliesten Raum ab.
Das Auge hielt bei der Kabine inne, in der der erste Droide verschwunden war. Die Tür stand einen Spaltbreit offen.
Die Blende des Kameraauges verengte sich argwöhnisch.
Evan kniff fest die Augen zu und öffnete sie wieder. Der zweite
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