Yoda - Pfad der Dunkelheit
auch glaubst.« Er seufzte. »Sei's drum. Die meisten Jedi begehen diesen Fehler. Lern daraus, Wachs daran. Wenn der Orden nur aus Leuten bestünde, die gegen die Liebe gefeit sind, wäre das wohl ein recht trauriger Haufen.« Er wandte sich wieder dem Holokom-Empfänger zu, gab die Verschlüsselung für seine Sendung nach Coruscant ein und überflog derweil die arkanianischen Nachrichten.
»Soll das heißen, dass es sogar in der Vergangenheit von Meister Obi-Wan eine Frau gegeben hat?«, erkundigte sich Anakin. »Groß, nehme ich an, und dunkelhaarig. Und erpicht darauf, sich einen Mann zu angeln, irgendeinen.«
»Anakin«, sagte Obi-Wan tonlos und starrte auf die Nachrichten, die über seinen Bildschirm huschten. »Sei still.«
»Das war doch nur ein Scherz!«
Obi-Wan wirbelte auf seinem Stuhl herum. Nie zuvor hatte er sich so hilflos gefühlt. »Es geht um Meister Yoda« sagte er, »Er ist tot.«
»Was?«, rief Padme.
»Er wurde am Rand des Ithor-Systems in einen Hinterhalt gelockt«, sagte ihre Kammerfrau. »Die Ithorianer haben bestätigt, dass Trümmer von des Meisters Schiff gefunden wurden.«
Düstere Gedanken rasten Padme wie Meteoriten durch den Kopf. Yodas Tod war für die Republik ein vernichtender Schlag - ganz bestimmt steckte Dooku dahinter. Was bedeutete das für Anakin? Anakin liebte Yoda; selbstverständlich, sie liebten ihn schließlich alle; aber er hatte auch gesagt, der alte Meister habe ihm nie hundertprozentig vertraut, habe ihn immer zurückgehalten. Und wenn es stimmte, wer würde dann die Führung des Ordens übernehmen? Mace war ein Soldat in einer kriegerischen Zeit, aber er kam nicht so gut mit Kanzler Palpatine zurecht.
Und so wirbelten ihre Gedanken wie Schneeflocken, um schließlich bei einer nackten Tatsache zu verharren: Mit Yodas Tod wurde es im ganzen Universum ein wenig dunkler.
Mut, sagte sie sich. Hoffnung. In dunklen Zeiten muss die Hoffnung umso heller leuchten. Wenn ich mein Leben eintauschen könnte für die Chance, der künftigen Generation ein besseres Los zu ermöglichen, würde ich es tun?
Ohne zu zögern.
»Ich gehe zum Senatssaal. Der Kanzler wird die besten und zuverlässigsten Nachrichten haben.« An der Tür angelangt, sah sich Padme noch einmal zu ihren Kammerfrauen um. Sie wirkten erschüttert und verängstigt - weit mehr noch, als wenn der Kanzler gestorben wäre. Und wer wollte es ihnen verdenken? Nach über achthundert Jahren mochte man schon glauben, Yoda werde ewig leben. »Ich würde den alten Meister noch nicht abschreiben«, sagte Padme. »Ich glaube erst, dass er tot ist, wenn ich seinen Leichnam sehe. Eher nicht.«
»Danke, dass Ihr mich empfangt, Kanzler«, sagte Mace Windu mit strenger Miene zu dem holographischen Bild von Kanzler Palpatine, das in den Ratssaal der Jedi projiziert wurde.
»Ich bin tatsächlich stark unter Zeitdruck, Meister Windu, aber ich schätze Eure Meinung außerordentlich.« Auf Palpatines klugem Gesicht zeigte sich die Andeutung eines trockenen Lächelns. »Glaubt mir wenn ich die Wahl hätte, ob ich mir den Rat von Marc Windu anhöre oder, sagen wir mal, den des ehrenwerten Senators aus Senneria, der die erstaunliche Fähigkeit besitzt, bei jedem beliebigen Thema darauf zu sprechen zu kommen, welche Auswirkungen dies auf den Handel mit Wurzelgemüse auf seinem Heimatplaneten haben wird, nun, dann höre ich doch lieber Euch zu.«
Mace Windu hatte durchaus seine Schwächen, aber Anfälligkeit für Schmeichelei zählte nicht dazu. »Danke«, sagte er kurz angebunden, »aber darf ich fragen, warum ihr nicht augenblicklich ein offizielles Dementi zu den Berichten über Meister Yoda herausgegeben habt? Ich weiß.«
Palpatine unterbrach ihn. »Ist dieser Kanal verschlüsselt, Meister?«
»Wie stets.«
»Davon bin ich ausgegangen, aber meine Sicherheitskräfte berichten mir, in Coruscant wimmele es gegenwärtig nur so von Spionen aller Art - auch elektronischen. Eine unerquickliche Nebenerscheinung unserer Politik, praktisch jedermann uneingeschränkte Bewegungsfreiheit zu gewähren, und das mit nur den allerflüchtigsten Sicherheitskontrollen.«
»Die beste Sicherheit, hat Meister Yoda einmal gesagt, erreicht man, indem man eine Gesellschaft schafft, die niemand anzugreifen wünscht.«
»Selbstverständlich! Aber da es uns nun mal nicht gelungen ist, die Handelsföderation davon zu überzeugen, müssen wir die Karten so spielen, wie sie ausgeteilt wurden«, sagte der Kanzler, »Diese Welt ist nicht vollkommen, und
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