Yoda - Pfad der Dunkelheit
Stabilisator des Seltaya und ließ ihn ins Weltall hinaustrudeln. Bei starker Vergrößerung sah sie, dass die Sichtscheiben des Cockpits grün wurden. Wer auch immer dort drin war - offensichtlich ein Lockvogel -, litt an der Weltraumkrankheit und erbrach sich gerade.
Sie hatte einem Lockvogel aufgelauert.
Eins zu null für den Gegner.
Asajj atmete tief durch und dachte nach. Was sollte sie jetzt tun? Das arme Wesen da drüben vor lauter Verärgerung zu töten, wäre wohl kaum konstruktiv. Wenn sie es recht bedachte, konnte es sich bei dem Lockvogel durchaus um ein Kind handeln. Sie hatte die Aufnahmen gesehen, wie der angebliche Jedi über den Raumhafen zu seinem Sternjäger gegangen war, und er war allerhöchstens einen Meter groß.
Sie aktivierte die Traktorstrahlen und brachte das trudelnde Schiff langsam zum Stillstand. Sie konnte ihn natürlich auch einfach ziehen lassen. Der R2 war wahrscheinlich in der Lage, ihn nach Ithor zu fliegen, auch wenn der Landeanflug aufgrund der Schäden, die sie an seinem hinteren Stabilisator angerichtet hatte, eine heikle Sache werden würde. Und einmal dort angelangt, würden ihn die örtlichen Behörden in Empfang nehmen und wieder nach Coruscant zurückschicken. Was für eine Farce.
Asajj schüttelte den Kopf. Sie kam sich so dumm vor. Zu glauben, der Großmeister des Jedi-Ordens würde einfach so die letzte Reise antreten.
Allerdings.
... glaubte die Welt nun, dass genau das geschehen war.
Der feige vierte Sternjäger hatte gesehen, wie sie die restliche Eskorte vernichtet hatte. Die Überwachungsanlagen in den Batterien der lthorianer würden das Gefecht bestätigen. Wenn sie den Lockvogel nach Ithor weiterfliegen ließ, würde das die Republik ein wenig in Verlegenheit bringen. Wenn sie sein Schiff aber auf eine Weise zerstörte, die dafür sorgte, dass Trümmerteile ins System hineintrudelten, wo die Behörden sie entdecken konnten. was würde dann geschehen?
Ihr hübscher, grausamer Mund verzog sich zu einem Lächeln. Wie hatte Dooku doch einmal zu ihr gesagt? Es gibt mindestens zwei Dinge, die man zu schätzen lernt, je älter man wird: gute Weine und Verwirrung beim Gegner.
Sie lachte und zog den unglückseligen Seltaya zu sich heran, »Verwirrung beim Gegner«, sagte sie.
Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker standen bis zu den Knöcheln im Frühjahrsschmelzwasser der arkanianischer Tundra, während ihnen eine dritte Gestalt gegenüberstand eine große, gebieterisch wirkende Frau mit den schneeweißen Augen ihrer Spezies. »Bitte«, sagte Obi-Wan. »Überlegt es Euch noch einmal.«
»Ich habe lange und gründlich darüber nachgedacht«, sagte die Arkanierin. Sie hieß Serifa Altunen und war ein Jedi-Ritter.
Ein ehemaliger Jedi-Ritter.
Behutsam nahm sie sich den Jedi-Umhang von den Schultern, legte ihn zusammen und überreichte ihn Obi - Wan. »Ich folge der Macht - nicht dem Gesetz. Ich diene dem Volk -nicht dem Senat. Und ich werde Frieden schließen - nicht Krieg führen.«
»Ihr habt dem Jedi-Orden einen Eid geleistet!«, sagte Anakin.
Sie zuckte die Achseln. »Dann war das wohl ein Meineid. Aber ich muss Euch sagen, das kümmert mich nicht weiter.«
»Wenn Jeder Jedi selbst entscheidet, welche Befehle er befolgt und welche nicht, sind wir bald alle verloren«, sagte Obi-Wan.
Serifa hob die Augenbrauen. »Ich fühle mich nicht verloren. Die Macht hat sich nicht verändert. Der Orden ist es, der vom rechten Weg abgekommen ist.«
Es geschah Obi-Wan nur recht, gemaßregelt zu werden, wenn er versuchte, eine Arkanierin in ein philosophisches Gespräch zu verwickeln. Yoda nahm man diese weisen Sprüche ab, Obi-Wan aber erlitt damit fast unweigerlich Schiffbruch. Vielleicht musste man dazu einfach älter sein.
»Man könnte wohl eher sagen, dass wir den Krieg verlieren«. sagte Anakin verärgert. »Es ist ja schön und gut, dass Ihr Eurem Gewissen folgt, aber wenn wir unsere Kräfte nicht bündeln, wird die Handelsföderation siegen. Wenn Ihr glaubt, die Republik sei vom Weg der Güte und Weisheit abgekommen, dann wartet mal ab, wie es sein wird, von Kampfdroiden regiert zu werden.«
»Es ist Euch also wichtig, diesen Krieg zu gewinnen?«, fragte die Arkanierin.
»Natürlich ist es das!«
»Warum?«
Anakin riss die Hände hoch. »Wie meint Ihr das - warum?«
Serifa schenkte ihm jenen gönnerhaft-herablassenden Blick, den die Arkanier im Laufe von Jahrtausenden vervollkommnet hatten. »Vielleicht solltet auch Ihr Euren Weg überdenken -zumindest,
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