Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yoda - Pfad der Dunkelheit

Yoda - Pfad der Dunkelheit

Titel: Yoda - Pfad der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Stewart
Vom Netzwerk:
Tagen, allerhöchstens einer Woche, würde er in einem Raum mit einer tickenden Zeitbombe stehen. Ventress würde lächeln. Scout würde sich zu ihm umdrehen, und ihr Hemd wäre blutgetränkt. »Küss sie«, würde Ventress sagen.
    Er wünschte, er wüsste, was er darauf erwidern würde.
    Sie standen in der Schlange für gekochtes Essen -- die für Rohkost war viel zu lang, als jemand Scout höflich auf die Schulter klopfte. »Passagierin Pho?«
    »Was? Ich meine: Ja?«. sagte Scout, der zu spät wieder einfiel, dass Whie, Jai Maruk und sie als Familie Pho reisten, die zur Hochzeit eines Cousins auf Corphelion unterwegs war.
    Sie sah zu einem großen menschenähnlichen Droiden hoch, der auch schon bessere Tage gesehen hatte. Wenn er jemals irgendwelche Kennzeichen getragen hatte - Lackierungen, Schnittstellenanweisungen oder gar einen Markennamen so waren diese schon lange verblasst, sodass sein ganzer Leib stumpf, abgenutzt und verkratzt aussah, als wäre er abgeschmirgelt, dann aber nicht neu lackiert worden. »Der Zahlmeister des Schiffs hat mich gebeten, Sie zu suchen«, sagte der Droide. »Offenbar ist etwas, das Ihnen gehört, im Fundbüro abgegeben worden.«
    Scout erbleichte. Im Laufe ihrer ersten gemeinsamen Tage war auf deprimierende Weise deutlich geworden, dass Jai Maruk nicht allzu viel von ihr hielt. Sie konnte sich schon den Ausdruck auf seinem mageren, verschlossenen Gesicht vorstellen, wenn er erfuhr, dass sie ihr Lichtschwert im Fundbüro der Berechtigten Zweifel auslösen musste. »Was habe ich denn verloren?«
    »Das hat der Zahlmeister nicht erwähnt«, sagte der Droide höflich. »Kommen Sie bitte mit? Hier entlang.«
    Sie sah Whie an, der nickte. »Geh nur. Ich komme schon klar.« Scout zögerte immer noch. »Mach dir keine Sorgen«, sagte Whie. »Ich werde es keinem verraten.«
    Er sagt das nicht, um mich zu demütigen, dachte Scout. Das hat sich einfach aus der Situation ergeben.
    Der Droide machte kehrt und ging in Richtung Aufzugschacht. Scout stapfte hinter ihm her, »Deine Lackierung ist aber ziemlich abgenutzt«, sagte sie, ohne sich groß etwas dabei zu denken.
    »Ich gehöre nicht zur regulären Besatzung der Berechtigter Zweifel« . erklärte er. »Ich habe angeboten, hier zu arbeiten, um damit meinen Flug zu bezahlen. Mein Besitzer ist leider verstorben«, fuhr der Droide fort. »Jetzt muss ich im meine Instandhaltungskosten selbst aufkommen.«
    Die Tür des Turbolifts öffnete sich. »Darüber habe ich noch nie nachgedacht«, sagte Scout. »Ich meine: Was aus einem Droiden wird, der keinen Besitzer mehr hat.«
    »Ich hatte auch nie darüber nachgedacht«, bemerkte ihr Begleiter trocken, »bis es mir dann selbst widerfahren ist.«
    »Was machst du denn zur Instandhaltung?«, fragte Scout. »Zurück in die Fabrik gehen? Einen Techniker finden, der dich repariert? Aber wie würdest du die Reparaturen bezahlen?«
    »Sie durchschauen das Problem auf wirklich bewundernswerte Weise«, sagte der Droide. »Wie es sich trifft, stamme ich aus einer Kleinserienproduktion, die mittlerweile völlig veraltet ist. Ich bin so programmiert, dass ich viele Reparaturen an mir selbst ausführen kann, aber die Ersatzteile sind nur schwer erhältlich und dementsprechend teuer, denn ich muss sie entweder als Antiquitäten kaufen oder nach meinen Vorgaben anfertigen lassen. Das ist keine leichte Aufgabe, wie Sie schon vermutet haben.«
    »Aber ein paar Büchsen Metalllack würden dich doch nicht viel kosten«, sagte Scout und betrachtete die zerkratzte kahle Metalloberfläche ihres Begleiters.
    »Zierrat besitzt nicht die höchste Priorität.«
    »Es ist aber einfacher, Arbeit zu bekommen, wenn man schick aussieht. Betrachte es eben als Geschäftskosten.«
    Der Droide zuckte mit den Achseln, eine seltsam menschliche Geste. »Sie haben schon Recht. aber dennoch hat mein Äußeres auch etwas Ehrliches, Aufrichtiges«. sagte er und berührte die nackte Metallfläche seiner Wange. »Mir scheint, die meisten vernunftbegabten Wesen leben in einem. Gespinst aus Illusionen und Erwartungen. Was glauben wir nicht alles: Wir glauben, uns und unsere Mitwesen zu kennen; wir glauben, wir wüssten, was jeder Tag uns bringt. Wir sind uns sicher, dass wir Lauf und Bahn unseres Lebens kennen. Doch dann funkt das Schicksal dazwischen und lässt nur noch nacktes Metall zurück, und da erkennen wir, dass war kaum mehr sind als Trümmer, die im Dunkeln treiben.«
    Scout sah ihn an »Wow. Du bist bestimmt schon als

Weitere Kostenlose Bücher