Yoda - Pfad der Dunkelheit
alten Lappen den Wein aufzutupfen - der Himmel bewahre, dass die vornehmen Leinenservietten des Hauses Malreaux Flecken abbekamen -, und hielt plötzlich inne, während ihre Hand über dem Burgunderfleck auf dem Tisch verharrte. »Ihr seid in Schwierigkeiten.«
»Whirry«, begann Dooku streng, »ich habe dir schon einmal gesagt, ich mag es nicht, wenn.«
Die Kom-Konsole summte. Mit einem Blick erkannte der Graf, wer ihn zu sprechen wünschte. »Ich nehme den Anruf in meinem Arbeitszimmer entgegen«, sagte er.
Darth Sidious sagte lange kein Wort. Vielmehr leitete er die neuesten Nachrichten an Dookus Holokonsole weiter. Ein lächelnder Palleus Chuff, mitgenommen, aber triumphierend.
Lange Schwenks durch das Innere des Raumhafens von Phindar: Reporter deuteten aufgeregt auf verschossene Flechettes und Plasmabrandspuren. Eilends geflickte Löcher im Boden und in den Wänden. Nahaufnahmen von Meister Yoda -»ein weiteres leuchtendes Kapitel in seiner legendären Laufbahn«. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigten, wie die Killerdroiden der Handelsföderation Amok liefen; zwei Jedi verteidigten tapfer die Zivilisten und wurden schließlich niedergestreckt. Asajj Ventress natürlich. Eine Aufnahme von einer Außenkamera der Raumstation: die Last Call, wie sie durchs All trudelte, beschleunigte und sich dann mit einem Hyperraumsprung ins sichere Verderben stürzte. Ein hochmodernes Schiff, dessen Bau Dooku finanziert hatte. Das dritte, das Ventress verloren hatte, wenn man das Schiff mitzählte, das Anakin und Obi-Wan ihr gestohlen hatten.
Dooku wünschte sich, Darth Sidious würde etwas sagen.
Ventress war schuld. Diese Frau war unmöglich. Sie war begabt, das schon, aber ein Bataillon Kampfdroiden wäre wirklich nutzbringender gewesen. Und bei diesen Verlusten auch preiswerter. Er sollte sie auslöschen.
Die unbarmherzige Gestalt mit der Kapuze auf dem Kopf flackerte wie ein Gespenst über der Holokonsole.
»Das wusste ich noch nicht. Danke, dass Ihr mir das gezeigt habt. Ich brauche wohl nicht darauf hinzuweisen, dass Ventress aus eigener Initiative gehandelt hat.« Die Arroganz -man könnte sogar sagen, die leicht herablassende Art mit der er noch wenige Augenblicke zuvor über seinen Herrn sinniert hatte, hatte sich verflüchtigt. »Aber an den grundlegenden Tatsachen hat sich dennoch nichts geändert: Yoda wird hierherkommen, und ich werde ihm ein für alle Mal den Garaus machen,«
»Darauf vertraue ich.« Darth Sidious lächelte. Dooku war einmal, ganz zu Anfang seiner Jedi-Laufbahn, auf einem fernen Planeten gelandet und zu spät gekommen, um ein Massaker zu verhindern: Ein langer, strohgedeckter Holzbau voller Stammeskrieger war von außen mit Kerosin übergössen und dann mit einem Streichholz in Brand gesteckt worden. Die tanzenden Flammen hatten ausgesehen wie das Lächeln seines jetzigen Meisters. »Ich überlasse es natürlich Euch, Graf, mit Ventress zu verfahren, wie es Euch beliebt - aber wollt Ihr wissen, was ich mache, wenn einer meiner Diener, allzu viel Eigeninitiative zeigt?«
Dooku ertappte sich dabei, dass er mit einem Finger den kleinen roten Knopf auf seinem Schreibtisch berührte -- ihn einfach nur berührte. »Ja, Meister?«
»Ich zerquetsche ihn«, sagte Darth Sidious.
Ratssaal der Jedi. Coruscant.
»Meister Windu!«
»Kanzler.«
»Ich freue mich über die guten Nachrichten des heutigen Tages! Wo auch immer Hilfe dringend gebraucht und am wenigsten erwartet wird, eilt Meister Yoda zur Rettung herbei! Das gibt der allgemeinen Moral ungeahnten Auftrieb: An einem Tag wird sein Tod gemeldet, und am nächsten ersteht er am anderen Ende der Galaxie wieder auf und erringt einen glorreichen Sieg! Wer auch immer behauptet hat, die Öffentlichkeit habe das Vertrauen in die Jedi verloren, sieht sich heute Abend Lügen gestraft.«
»Ihr habt Recht, Kanzler.«
Schweigen.
»Ihr seid so ernst.«
»Wir haben zwei Jedi-Ritter verloren, Sir. Freunde, die ich seit meiner Kindheit im Tempel kannte, und äußerst wertvolle Mitstreiter. Meister Yoda reist jetzt, nachdem seine Tarnung aufgeflogen ist, ins Feindesland, begleitet nur von zwei Schülern, die im Grunde noch Kinder sind.«
»Ah. Ja. ich verstehe. Den Politiker beeindruckt ein Sieg auf dem Schlachtfeld der öffentlichen Meinung - den militärischen Befehlshaber hingegen nicht so sehr. Aber ich habe geahnt, dass Ihr so reagieren würdet. Ich sage Euch, Meister Windu, aus eben den Gründen, die Ihr geschildert habt, finde ich Yodas
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