Yoda - Pfad der Dunkelheit
du ein wahrer Jedi sein?«
Er starrte sie hasserfüllt an.
»Ich glaube nicht, dass du das willst«, sagte Ventress. Klick, klack. »Du bist noch, jung. Du bist noch nicht vollends ausgebildet. Und ich glaube, im Grunde deines Herzens weißt du, dass die Lehre der Jedi eine Lüge ist. Willst du, dass es dich nicht kümmert, dass ich deine Meisterin getötet habe? Willst du jemand sein, dem das nichts ausmacht?«
Klick, klack. Klick, klack. Schwarze Stiefel. Langsame Schritte. Die Stimme gelassen. Seltsam freundlich.
Seltsam gerührt, so als sähe sie in Whies blassem, zornigem Gesicht sich selbst. In Scouts entsetztem Blick.
»Ich will dir von der Dunklen Seite erzählen«, sagte Ventress ganz ruhig. »Es ist typische Jedi-Propaganda, sie so zu nennen. Ich will ihr einen anderen Namen geben«, sagte sie. Klick, klack. »Nennen wir sie die Wahrheit.«
Sie blieb stehen und betrachtete fast traurig Meisterin Leems Leichnam. »Die Wahrheit ist - es geht dir nahe, dass sie nun tot ist. Das sollte es auch. Die Wahrheit ist, dass du kein lebendiger Mensch wärst, wenn es dir nicht naheginge. Die Wahrheit ist, dass die Grundsätze, die einem achthundertjährigen Heuchler, der womöglich ewig leben wird, richtig erscheinen, für uns, die wir in dieser Welt leben und leiden und sterben müssen, keinerlei Sinn ergeben. Unsere Zeit hier währt nur kurz; sie ist sehr kostbar. Und das nicht wahrhaben zu wollen, sich in eurem Kloster zu verkriechen und alle Gefühle zu unterdrücken - was für eine Verschwendung«. sagte Ventress. Ihre Stimme bebte. »Was für eine. Blasphemie. Wenn das Universum tatsächlich das >Gute< liebt, wie die Jedi einen glauben machen wollen - wenn die Moral der Schwachen tatsächlich den Tanz der Sterne regiert, wenn das Leben gerecht ist -. warum lebe ich dann, während deine Meisterin tot ist?« Einen Moment lang sah es so aus, als wolle sie Maks Leems Leichnam mit dem Fuß berühren. Wenn sie das getan hätte, hätte Whie sie auf der Steile getötet oder bei dem Versuch sein Leben gelassen.
Doch stattdessen ging sie weiter auf und ab, mit jenem einlullenden Klick-klack, das in der ganzen menschenleeren Halle widerhallte. »Die Wahrheit lautet - das Gute gibt es nicht, und ebenso wenig das Böse«, sagte sie mit mattem Lächeln. »Es gibt nur das Leben. oder den Tod. Die Mächtigen überlisten die Dummen immer mit dem Versprechen der Macht. Das ist die einfachste Methode, jemanden dazu zu bringen, zur Dunklen Seite zu wechseln. >Lass deinem Zorn freien Lauf!< Das ist ein billiger Trick, aber ein sehr effektiver, denn er funktioniert. Wenn die Leute nicht mehr verneinen, was sie im Grunde ihres Herzens immer für die Wahrheit gehalten haben, verleiht ihnen das eine gewisse Macht. Aber damit ist die Reise noch nicht zu Ende«, sagte Ventress, »Das ist erst der Anfang. Diese Verzweiflung, der Augenblick des Zorns, wenn man die Augen aufschlägt und die Welt zum ersten Mal als das sieht, was sie wirklich ist. ist ein notwendiger erster Schritt, weiter nichts.«
Sie sah zwischen Whie und Scout hin und her. »Schaut: Ich schenke euch das Leben. Hasst mich, wenn ihr wollt. Aber hasst vor allem das da«, sagte sie mit einem Blick auf die beiden toten Jedi. »Das solltet ihr. Ich schenke euch meinen Kummer. Wenn ihr daraus lernt, wenn ihr euch der Leere des Universums zu stellen vermögt, habt ihr die Chance, erwachsen zu werden.« Sie zuckte die Achseln. »Wenn ihr aber wie verängstigte Kinder die Hand des alten Yoda nicht loslassen könnt und zu seinen Gutenachtgeschichten und seinen tröstlichen Lügen zurückkriecht, dann sei dem so. Wenn ihr euch, nachdem ihr die Wahrheit gesehen habt, bewusst dafür entscheidet, die Lüge der Jedi zu leben, weiß ich, was ich mit euch tun werde, wenn wir uns das nächste Mal begegnen, und ich werde dabei weit weniger Reue empfinden als bei diesen Hinrichtungen.«
An ihrem Handgelenk piepste ein Komlink. Asajj hob es an den Mund. »Ja?. Wo seid ihr?. Ihr habt zugelassen, dass. Ihr trudelt im Weltall?. Nein, ich werde nicht anhalten, um euch einzusammeln«, sagte sie und verdreht- dabei die Augen. Sie hörte noch kurz zu, beendete die Verbindung dann und seufzte. »Yoda hat mein Schiff zerstört und meine Droiden aus der Luftschleuse, geworfen. Mehrere Militärkreuzer der Phindaner sind hierher unterwegs. Wie es aussieht« - sie sah kurz neugierig zu Fidelis hinüber - »sollte ich mir wohl am besten ein anderes Schiff unter den Nagel reißen, ehe Yoda
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