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Yoga als Therapie

Yoga als Therapie

Titel: Yoga als Therapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luise W Rle , Erik Pfeiff
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sofort mit einer geplanten Übung zu beginnen.
    •Bevor man auf die Waage steigt, sieht man dies als Aufforderung, erst einmal etwas zu tun, um Kalorien zu verbrauchen und deshalb eine geeignete Übung durchzuführen.
    •Ein Handtuch wird über den Spiegel gehängt. Es dient als Aufforderung, vor dem Blick in den Spiegel erst eine Übung einzulegen, mit der die Körperhaltung verbessert wird.
    In diesem Sinne bieten sich vielfältige Möglichkeiten, sich assoziative Stolpersteine auszudenken. Diese Erinnerungshilfen sollten immer so platziert werden, dass man sie aufgrund des vorhersehbaren Tagesablaufs gezwungenermaßen zum erwünschten Zeitpunkt bemerkt und so zum Üben animiert wird. Während der Stolperstein gesetzt wird, sollte man gedanklich eine bewusste bildliche und verbale Instruktion vollziehen. Dadurch entsteht eine Verknüpfung, die später die Erinnerung weckt.
    Neue Gewohnheiten festigen und in den Alltag übertragen
    Wird bereits regelmäßig geübt, sollten die in den Übungen entwickelten Fähigkeiten in den Alltag integriert werden. Sobald sich bestimmteÜbungsrituale stabilisiert haben, sollte der Übende angeregt werden, in anderen Situationen und neuen Reihenfolgen zu üben. Das heißt, es werden Ort, Zeit, Dauer und Ablauf variiert. Allerdings ist zu empfehlen, anfangs nur eine Variation durchzusetzen. Zum Beispiel kann man in einem anderen Raum, im Freien oder auf Reisen üben. Variiert werden können aber auch die Übungsreihenfolge und der Übungszeitpunkt. Sobald ein Faktor verändert ist, können auch alle anderen Variablen je nach Bedarf einzeln oder gleichzeitig modifiziert werden.
    Um eine Übertragung der Bausteinübungen auf Alltagsbewegungen zu bewirken, kann man dem Übenden vorschlagen, eine beliebige, jedoch häufig durchgeführte Bewegung aus seinem alltäglichen Repertoire zu wählen. Diese Bewegung soll er nun in Zeitlupe machen. Falls sie nicht optimal ausgeführt wird, treten Schwierigkeiten auf, sie derart verlangsamt zustande zu bringen. Unter Beachtung der vermittelten Prinzipien – Präzision, Achtsamkeit, Feinabstimmung, Koordination und Synchronisation – kann er anschließend daran arbeiten, die Bewegung zu verfeinern.
    Ein sinnvoller Vorschlag ist auch, aus den Bausteinübungen bekannte Übungsteile in die betrachtete Alltagsbewegung zu integrieren, wodurch diese leicht abgewandelt wird. Optimal wird sie dann, wenn sie an jedem Punkt gestoppt oder auch an jedem Bewegungspunkt variiert werden kann. Erst wenn das erreicht ist, wird es möglich, die Bewegung mit Leichtigkeit in Zeitlupe durchzuführen. Dieses Erkunden von problematischen Alltagsbewegungen und die Suche nach Möglichkeiten zu deren Verbesserung sollte durch den Übenden selbst erfolgen.
    Positive Haltung
    Alle Verhaltensweisen, die zur Verringerung von Unlust und Angst führen, tendieren dazu, immer häufiger aufzutreten. Das heißt, ein solches Vermeidungsverhalten setzt sich fest. Werden die unangenehmen Gefühle hingegen durch lösungsorientierte Maßnahmen beendet (beispielsweise angemessene positive Ziele setzen, realistisches Üben einplanen, bei Schmerzen mit kleinen Schritten arbeiten), dann entwickelt sich im Lauf der Zeit eine konstruktive Eigendynamik ( Ludwig 2000 ). Eine besondere Rolle spielen dabei der innere Dialog und das Erzeugen positiver Bilder. Durch Achtsamkeit kann der Übende seinen inneren Dialog wahrnehmen, positive Äußerungen darin integrieren und sich visuell vorstellen, wie ein realistischer zukünftiger Erfolg aussehen könnte.
    Wird ein innerer Dialog als harte Selbstkritik geführt, so ist er von negativen Aussagen geprägt: „Ich kann das nicht. Das geht ja überhaupt nicht!“ Wenn man dasselbe Thema positiv formuliert, entstehen Aussagen wie: „Ich bin gespannt, nach wie vielen Tagen ich das kann!“ Oder: „Jetzt geht es zwar noch nicht, aber wenn ich dran bleibe wird es besser werden.“ Eine solche positive Einstellung und positive Bilder führen zu der Bereitschaft, das eigene Verhalten zielgerichtet zu verändern.
    Ein Gefühl erzeugt in der Regel einen mimischen Ausdruck. Dies kann auch umgekehrt genutzt werden (Ekmann et al. 1983). Deshalb kann man durch einen entspannten, freundlichen Gesichtsausdruck die eigene emotionale Befindlichkeit ändern und die körperliche Anspannung lösen. Der Übende sollte dazu ermuntert werden, diese Methode zu verwenden, denn Üben sollte Freude machen.
    Hier können Therapeut oder Lehrerin als Vorbild dienen, indem sie

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