Yoga als Therapie
eine positive Haltung demonstrieren, die dann auf den Übenden übergeht. Aus diesem Grund sollte man immer sorgfältig darauf achten, wie man Erklärungen formuliert und Übungen demonstriert. Es ist wichtig, keine negativen Sätze zu verwenden wie etwa: „Nicht den Atem anhalten!“ Stattdessen empfehlen sich positive Formulierungen wie: „Atmen Sie einfach natürlich weiter!“
Fehlerkorrektur
Korrigiert man Fehler des Übenden, so kann dieser das als Kränkung werten, wodurch sich seine Übungsmotivation verringert. Um Kränkungen zu vermeiden, sollte man deshalb nicht auf dem Gegensatz „richtig“ oder „falsch“ beharren, sondern mit ergänzenden Vorschlägen arbeiten. Das tut man, indem man den Übenden anregt, Variationen auszuprobieren und Vergleiche anzustellen: „Welche Bewegung fühlt sich gut an?“ Oder: „Welche Bewegung erscheint leichter, angenehmer oder wirkungsvoller?“
Falls ein Fehler während eines Bewegungsablaufs unterläuft, empfiehlt es sich, die Bewegung nicht zu unterbrechen, sondern sie erst abschließen zu lassen – allerdings nur, sofern keine Verletzungsgefahr besteht. Anschließend wird die richtige Bewegung als Variation erklärt, damit der Patient vergleichen kann und erst dann die vorgeschlagene Bewegung wiederholt. Grundsätzlich sollte verdeutlicht werden, dass ein erweitertes Repertoire bereits einen Erfolg darstellt (Hotz u. Weineck 1988).
Eine Fehlerkorrektur findet auch dadurch statt, dass jede noch so kleine Veränderung in die erwünschte Richtung hervorgehoben und der Fortschritt bestätigt wird. Durch viele kleine Fortschritte entsteht langsam eine Verbesserung, und das Gefühl eines Erfolges bleibt bestehen.
Kontrolle in Unterricht oder Therapie
Natürlich sollte man erklären können, weshalb bestimmte Übungen ausgeführt werden sollten. Eine rationale Begründung stärkt die Motivation des Übenden. Außerdem muss man ihn fragen, ob er die Übungen verstanden hat, um sicherzustellen, dass er sie korrekt ausführt. Noch wichtiger ist es, sich vom Übenden alles demonstrieren zu lassen und dabei zuzusehen. Arbeitet er selbstständig, so sollte man die Übungen aufschreiben oder mit einer einfachen Zeichnung verdeutlichen, damit er sich besser daran erinnern kann.
In einem therapeutischen Kontext ist es auch wichtig, sich zu erkundigen, wie der Patient beim Üben zu Hause zurechtgekommen ist, bevor man ihn bittet, die Übungen zu demonstrieren. Dann kann man sein Übungsverhalten bestätigen, indem man Erfolge hervorhebt, und Fehler, die sich eingeschlichen haben, korrigiert. Hat der Patient nicht geübt, erkundigt man sich nach den Hindernissen und danach, was hilfreich sein könnte. Manche Patienten finden es nützlich, eine Liste mit ihren Erfolgen zu führen.
Literatur
Abraham C., Sheeran P. Understanding and changing health behaviour: From health beliefs to self-regulation. In: Norman P., Abraham C., Conner M.
Understanding and changing health behaviour
. Amsterdam: Harwood; 2000:3–24.
Ainslie G. Precis of breakdown of will.
Behav. Brain Sci.
. 2005;28(S):635–673.
Bandura A. Cultivate self-efficacy for personal and organizational effectiveness. In: Locke E.A., ed.
Handbook of principles of organizational behaviour.
. Blackwell: Oxford, 2000.
Bandura A.
Social foundations of thought and action: A social cognitive theory
. Englewood Cliffs: New York; 1986.
Ekman P., Levenson R.W., Friesen W.V. Autonomic nervous system activity distinguishes among emotions.
Science
. 1983;21:1.208–1.210.
Gollwitzer P.M. Implementation intentions: Strong effects of simple plans.
Am. Psychol
. 1999;54(S):493–503.
Hotz A., Weineck J.
Optimales Bewegungslernen: Anatomisch-physiologische und bewegungspsychologische Grundlagenaspekte des Techniktrainings
. Perimed: Erlangen; 1988.
Kuhl J. Volitional mediators of cognitive-behavior consistency: Self-regulatory processes and actions versus state of orientation. In: Kuhl J., Beckmann J.
Action control: From cognition to behaviour
. Berlin, S.: Springer; 1985:101–128.
Lawlor, A. D., Hanratty B. The effect of physical activity advice given in routine primary care consultations: A systematic review.
J. Public Health Med
. 2001;23(S):219–226.
Lewis B.A., Marcus B.H., . Pate R. R, et al. Psychosocial mediators of physical activity behavior among adults and children.
Am. J. Prev. Med
. 2002;23(S):409–418.
Ludwig P.H.
Imagination
. Opladen: Leske+Budrich; 2000.
McClure, M. S., Laibson D.I., Loewenstein u. a
Weitere Kostenlose Bücher