Yoga fuer alle
sich jeglicher Logik und Kontrolle des Geistes. Er kann nur durch Samadhi (eine bewusste Erfahrung der Einheit des Seins) sowie die Erfahrung von Glückseligkeit im Tiefschlaf oder in der Tiefenentspannung berührt und gereinigt werden.
Die Chakren
Die Chakren sind Energiezentren, die im energetischen Kreislauf des Körpers die Funktion von Schaltkreisen übernehmen. Dabei dienen sie als Empfangsstationen, Transformatoren und Verteiler der Lebenskraft. Sie stehen in einer sehr engen Wechselbeziehung mit den fünf energetischen Körpern. Es gibt sieben Hauptchakren, die entlang der Wirbelsäule aufsteigend lokalisiert werden: Wurzel-Chakra (1), Sakral-Chakra (2), Nabel-Chakra (3), Herz-Chakra (4), Hals-Chakra (5), Stirn-Chakra (6) und Scheitel-Chakra (7).
Durch gezielte Reinigung (siehe »Das Chakra-Modell«) kann die Funktion der Chakren entscheidend verbessert werden. Dabei bestimmen Größe und Schwingungsfrequenz die Menge und Qualität der Energien, die aufgenommen und in den energetischen Körpern verteilt werden. Die wichtigsten Energieformen werden dabei über das Wurzel- und das Scheitel-Chakra aufgenommen.
Die Nadis
Der Begriff »Nadi« stammt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt so viel wie »Röhre«, »Gefäß« oder »hohler Stiel«. Die Nadis sind Kanäle, die Prana durch das menschliche Energiesystem in alle Körperteile transportieren. Laut den alten Schriften durchziehen sie den gesamten Körper von den Fußsohlen bis zum Scheitel des Kopfes. Man geht davon aus, dass es etwa 72.000 dieser Nadis gibt. Über die Chakren verbinden sie außerdem den physischen mit dem energetischen Körper.
Die wichtigsten Energiekanäle im menschlichen Körper sind Sushumna, Ida und Pingala.
Sushumna
Sushumna entspricht dem physischen Rückenmark. Sie ist der energetische Super-Highway und Zentralkanal, über den alle Chakren mit Lebenskraft versorgt werden. »Die sehr Gnädige« entspringt an der Basis der Wirbelsäule, im Wurzel-Chakra, und verläuft in der Wirbelsäule bis zum Scheitel, wo sie ins Scheitel-Chakra mündet. Auf dem Weg nach oben stößt sie auf den Kopfknoten, Mastaka Granthi, an dem sie sich teilt. Der Hauptzweig wandert weiter nach oben, um zwischen den Augenbrauen das Stirn-Chakra zu durchstoßen und schließlich an der Spitze des Kopfes in Brahmarandhra, »das Tor zum Absoluten«, zu münden.
Ida und Pingala
Ida, »die Erquickende«, und Pingala, »die Rotbraune«, entsprechen den Nervenknoten des Rückenmarks: Das männliche, wärmende Pingala verläuft rechts, das weibliche, kühlende Ida links davon. Sie winden sich von den beiden Nasenlöchern ausgehend spiralförmig um Sushumna und enden im Wurzel-Chakra.
Wer sich selbst zu den eher rational orientierten sogenannten Alpha-Weibchen oder -Männchen zählt, sollte folgende Übung ausprobieren: Dreh dich vor dem Aufstehen auf die rechte Seite und bleibe eine Weile so liegen. Das hilft, das linke Nasenloch zu öffnen und verstärkt Prana in Ida fließen zu lassen, um so eine gute Verbindung zum gefühlsbetonten Denken der rechten Hirnhälfte herzustellen. Im Laufe der Zeit stellt sich eine Balance ein, die die Pole ausgleicht.
Wenn die Energie von den Nasenlöchern in Ida und Pingala durch den ganzen Körper bis zum Beckenboden und von dort über Sushumna wieder zurück nach oben fließen kann, dann wird der Körper von einer Lebenskraft getragen, die von innerer Festigkeit und lebendiger Stabilität geprägt ist.
In der Regel muss man allerdings davon ausgehen, dass die Nadis verstopft sind und Prana nicht frei fließen kann. Jede Blockade zieht Unwohlsein und Krankheit nach sich. Deshalb gilt es, die verstopften Nadis zu reinigen. Dies geschieht durch die Schulung des Körpers mittels der in diesem Buch beschriebenen Yoga- und Atemübungen.
Kundalini
Die Kraft, die durch Sushumna fließt, trägt den Namen Kundalini. Sie repräsentiert die kosmische Schöpfungsenergie, auch Shakti genannt. Der Begriff »Kundalini« stammt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie »Ring« oder »Spirale«, wird jedoch meist als »Schlange« interpretiert. Schon früheste archäologische Funde belegen die Verwendung der Schlange zur Darstellung göttlicher Urkraft. Als Symbol für die Fruchtbarkeit von Mutter Erde finden wir in fast allen Frühkulturen der menschlichen Entwicklungsgeschichte Hinweise auf die Schlangenkraft. Und überall auf der Welt treffen wir auf die Schlange als Symbol geistiger und körperlicher Heilung. Weiterhin werden
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