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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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nachmittags. Die hatten sich alle längst ins Wochenende verabschiedet. Nur sie, die gutmütige und dumme Nuss, stand an einem Freitagnachmittag vor verschlossenen Türen und kam nicht ins Büro, weil sie morgens ihre Handtasche gewechselt hatte und das Schlüsselmäppchen beim Taschenwechsel wohl übersehen hatte. Im Grunde sollte sie an diesem Tag auch gar nicht hier stehen, sondern nach Hause fahren, um mit Ron das Wochenende zu genießen.
    Vielleicht war Jörg in der Nähe und konnte ihr aufschließen. Sie wählte seine Nummer, doch es sprang sofort die Mailbox an. »Typisch. Nur ich bin so dämlich«, flüsterte Lena und griff nach ihrer Einkaufstüte. Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als nach Hause zu gehen, um ihre Schlüssel zu holen.
    Immerhin würde sie dadurch Ron kurz sehen, sofern er keine Überstunden machte. Und mit viel Glück würde er sich über den Einkauf so freuen, dass er für sie die Paella zubereitete, während sie sich mit Jörgs Layout beschäftigte. Der Gedanke daran verbesserte ihre Laune augenblicklich.
    Als Lena an der U-Bahn-Haltestelle Blissestraße ausstieg und in die Gasteiner Straße einbog, hielt sie nach Rons Wagen Ausschau. Nur wenige Parkplätze von ihrem Hauseingang entfernt sah sie seinen dunkelblauen Polo und lächelte unwillkürlich. Er war also tatsächlich schon oben in der Wohnung.
    Obwohl das Apartmenthaus über einen Fahrstuhl verfügte, nahm Lena lieber die Treppe. Sie hasste dieses wackelige Ding, das an der hinteren Hausfassade angebracht war und so eng war, dass sie darin Platzangst bekam. Manchmal waren ihr die Einkäufe zu schwer, um sie die drei Stockwerke nach oben zu tragen, dann stellte sie die Tüten in den Lift, rannte die Stufen hoch, holte den Aufzug und zog die Einkaufstüten wieder aus dem Gefährt.
    Auf den letzten Treppenstufen fischte Lena den Haustürschlüssel aus der Handtasche, wobei ihr fast die Einkäufe entglitten. Gerade noch rechtzeitig schaffte sie es, die Plastiktüte mit ihrem Oberschenkel abzufangen. Mit dem Schlüssel in der Hand ging sie um die Ecke und stellte die Lebensmittel auf dem Fußabstreifer ab, bevor sie aufschloss.
    »Schatz, ich habe den Büroschlüssel vergessen und muss leider auch gleich wieder weg«, rief sie in die Wohnung. Da sie keine Antwort erhielt, sah sie verwundert ins angrenzende Wohnzimmer; doch es war leer. »Schatz?«
    Sie lauschte. Leise Klänge drangen durch die geschlossene Schlafzimmertür. Lena spürte, wie sie die Augenbrauen hochzog, und ärgerte sich über diese Angewohnheit. Obwohl sie erst neunundzwanzig Jahre alt war, erkannte man die feinen Linien auf ihrer Stirn schon deutlich. Immer wenn sie sich wunderte oder konzentriert arbeitete, zog sie die Brauen nach oben, und sie konnte nichts dagegen tun. Sie rieb sich mit den Fingern über die Stirn.
    Es konnte nur einen Grund geben, warum sich Ron um diese Uhrzeit im Schlafzimmer befand. Er musste krank sein.
    Ohne die Haustür zu schließen, eilte sie auf ihr Schlafzimmer zu, öffnete die Tür einen Spalt und lugte hinein. »Geht´s dir nicht ...« Die restlichen Worte brachte sie nicht mehr über die Lippen. Ron hatte die Bettdecke bis zum Kinn hochgezogen und hätte er nicht ein solch schuldbewusstes Gesicht gezogen, wäre Lena der intensive Geruch nach Schweiß und Sex vielleicht entgangen. Versteinert blieb sie im Türrahmen stehen.
    »Was zum Teufel ...« Lena erwachte aus ihrer Starre und schritt auf das Bett zu. Das Laken hing zur Hälfte von der Matratze herunter, auf dem Nachttisch standen zwei Gläser Weißwein und aus der Stereoanlage klang leise Rockmusik.
    »Solltest du nicht in der Werbeagentur sein?«, fragte Ron, der offenbar immer noch nicht wusste, wohin er sehen sollte, denn er fixierte einen Punkt rechts neben Lena.
    »Ich habe ...« Kopfschüttelnd sah sie Ron an, der sich unter ihrem Blick wand. »Wer ist sie?«
    »Es ist nicht so ...«
    »Halt den Mund«, zischte Lena. »Und tisch mir nicht diesen abgedroschenen Satz auf. Es ist immer so, wie es aussieht.«
    Lena kniete sich auf den Boden und linste unter das Bett. Außer ihren Schuhkartons und einigen Staubmäusen befand sich nichts darunter. »Wir wohnen im dritten Stock und vor dem Schlafzimmer ist kein Balkon. Also, wo ist sie?« Zitternd vor Wut zog sie Ron die Bettdecke weg. Er zuckte vor ihr zurück, zog die Beine an und schlang die Arme darum, ganz so, als fürchtete er, sie würde ihn schlagen.
    »Sag nicht, dass du sie im Schrank versteckt hast.« Lena ging

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