Yoga-Tools Fuer Super-Manager
was Sie bei solchen Tätigkeiten empfinden.
Der fliegende Guru
Um die Aufmerksamkeit während der Meditation zu schärfen, empfehlen burmesische und thailändische Meditationslehrer die Technik des Benennens. Geben Sie allen Erscheinungen, die Sie wahrnehmen, einen Namen und sagen Sie diesen jeweils dreimal still vor sich hin. Wenn Sie sich beispielsweise Gedanken darüber machen, was Sie nach der Meditation tun sollen, sagen Sie: „Planen, planen, planen.“ Wenn Sie von einem Geräusch abgelenkt werden: „Hören, hören, hören.“ Wenn Sie über ein unangenehmes Kundengespräch nachdenken: „Ärgern, ärgern, ärgern“ oder einfach nur: „Erinnern, erinnern, erinnern.“ Dann richten Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Atem und nehmen erneut die Beobachterhaltung ein.
Meditierende lernen, den Automatismus von Handlungs- und Gedankenabläufen zu unterbrechen. „Durch Meditation kann man trainieren, gleichsam einen Schritt zwischen Reiz und Reaktion zu schalten“, sagt der Meditationsforscher Ulrich Ott. Das hilft Ihnen, eingefahrene Reaktionsschleifen zu durchschneiden. Damit haben Sie auch ein Tool in der Hand, um die negative Verstärkung von Emotionen durch Gedanken, die zu den typischen Stressreaktionen führt, zu unterbinden. Emotionen werden nicht unterdrückt, aber auch nicht bewertet. Dadurch klingen sie mit der Zeit von selbst ab.
Bausteine der Achtsamkeitsmeditation
Nicht bewerten
Geduld
Anfängergeist
Vertrauen
Nichts erreichen wollen
Akzeptanz
Loslassen
Präsenz in der Stille
„Wer ist das in mir, der wahrnimmt, dass ich denke?”
Jim Carrey
Mit der Zeit werden Sie in der Meditation immer häufiger Momente der Stille und Klarheit erleben. Diese Stille auszuhalten erfordert Mut. Denn das Denken wehrt sich regelrecht dagegen, die Steuerung aufzugeben und damit Stille zuzulassen. Vertrauen Sie der Weisheit Ihres Körpers, der auch ohne Kontrolle zuverlässig funktioniert, und lassen Sie einfach los. Lassen Sie sich auf die Stille ein, und spüren Sie die Kraft, die in ihr steckt. Aus der Tiefe können auch schwierige Emotionen hochsteigen –alte Verletzungen, Wut oder Ängste. Bleiben Sie in Ihrer Beobachterrolle und lassen Sie diese Gefühle weiterziehen. Mit der Zeit klärt sich Ihr Geist wie trübes Wasser, wenn die Schwebstoffe im Glas zu Boden sinken.
Der Weg in die Stille führt durch aufmerksame Wahrnehmung dessen, was gerade ist – ob es sich um die Sinneswahrnehmungen äußeren Geschehens oder um innere Vorgänge handelt. Wenn man den jetzigen Augenblick akzeptiert, ist man weniger anfällig für Stress. Stress wird erst durch den Gedankenstrom erzeugt, der auf den immer nächsten Augenblick verweist und in einen Sog unerledigter Aufgaben zieht. Deshalb hier noch eine einfache Übung zum „Ankommen“: Lenken Sie Ihren Blick auf einen beliebigen Gegenstand in Ihrer Umgebung, beispielsweise auf eine Pflanze oder einen Stein. Betrachten Sie dieses Objekt ganz konzentriert, aber ohne es gedanklich zu erfassen zu versuchen. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit in dieses „stille“ Wahrnehmen zurück, wenn sich Gedanken melden.
Erfahrene Meditierende aus so unterschiedlichen Traditionen wie Zen, Dao oder Mystik weisen immer wieder darauf hin,dass unser Bewusstsein mehr ist und weiter reicht als das flüchtige Denken. Deshalb lässt sich auch die Frage nach der Corporate Identity (Wer bin ich?) nicht allein im Denken lösen. Sie erfordert eine neue Perspektive. Der Meditationslehrer Eckhart Tolle formulierte dies einmal so: „Die Freiheit beginnt mit der Erkenntnis, dass du nicht der Denker bist. In dem Augenblick, in dem du den Denker zu beobachten beginnst, wird eine höhere Bewusstseinsebene aktiviert. Du erkennst, dass es einen unendlich großen Intelligenzbereich jenseits des Denkens gibt, von dem das Denken nur ein winziger Bruchteil ist.“ Ziel ist es, eine unmittelbare Erfahrung zu machen, jenseits verstandesmäßigen Begreifens, jenseits von Bildern und Überzeugungen, jenseits auch gesellschaftlicher Rollen. Dann wird Meditation zu mehr als einer Konzentrations- und Aufmerksamkeitsübung.
Der fliegende Guru
In der abendländischchristlichen Tradition bedeutet Meditation das konzentrierte Nachdenken über ein Thema. Als Yoga-Tool bezeichnet Meditation dagegen einen Zustand konzentrierter Aufmerksamkeit, bei dem der Meditierende gerade nicht in Gedanken versinkt. Der Meditierende ist auch nicht in Trance, sondern vollkommen präsent. Er ist sich seiner selbst
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