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Yoga und Vegetarismus

Yoga und Vegetarismus

Titel: Yoga und Vegetarismus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Gannon
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erfreut, mich herumzuführen und mir einige der Löwen, Tiger, Elefanten, Paviane, Schimpansen, Zebras, Bären, Wölfe und Berglöwen (um nur ein paar zu nennen) vorzustellen. Er führte mich zum „Kindergarten“, um mir den Nachwuchs zu zeigen, und sagte: „Ich will diesen Tieren helfen, ihre Angst vor Menschen zu verlieren – und voreinander.“ Der Kindergarten bestand aus einem eingezäunten Garten, der an einen großen Schuppen anschloss. Jeden Morgen wurden alle jungen Tiere zum Spielen zusammengebracht und am Nachmittag zu ihren Eltern zurückgebracht. Ich wurde augenblicklich von zwei fünf Monate alten Tigern, die zu mir rannten und währenddessen übereinanderpurzelten, begrüßt. Die Tiger teilten sich ihren Spielplatz mit einem kleinen Berglöwen, einem kleinen Bären namens Ursula und Bambina, einem sanften, großäugigen, zwei Monate alten Rehkitz. Sie schienen alle eng miteinander befreundet zu sein, aber das war nicht das Außergewöhnlichste, das mir auffiel, als ich umrundet von kleinen, haarigen Kindern dasaß. Es war ein Durcheinander von Stimmen: Sie schienen alle gleichzeitig sprechen zu wollen. Aus meiner Sicht schien es, als wären sie in einem ständigen Dialog miteinander, vor sich hin murmelnd, irgendetwas sagend oder einfach nur, um zu singen. Ich war wortwörtlich sprachlos, weil ich fälschlicherweise angenommen hatte, dass Tiere quasi stumm seien und nur gelegentlich ein Heulen, ein Bellen oder Miauen von sich gäben. Außer den Siamkatzen, mit denen ich gemeinsam leben darf und die sich normalerweise immer lang und breit über das Leben auslassen, hatte ich Haustiere bisher so kennengelernt.
    Diese Erfahrung gab mir einen Einblick, wie die Domestizierung der Tiere und die Unterdrückung all ihrer natürlichen Tendenzen dazu geführt haben könnte, dass sie ihre Stimme verloren haben und quasi stumm geworden sind. Es ist allgemein übliche Praxis in der Sklavenhaltung, dass Kinder von ihren Eltern getrennt werden, solange sie noch sehr jung sind. Den Jungtieren wird nicht erlaubt, Kommunikations- und Sprachfähigkeiten zu entwickeln, wie sie es getan hätten, wenn es ihnen erlaubt worden wäre, von ihren Eltern unterwiesen zu werden. Im Gegensatz dazu kommunizieren wilde Tiere viel und ohne Hemmungen. Könnte ein Zusammenhang bestehen zwischen unserer Behandlung der Tiere und unserer eigenen Unfähigkeit, frei zu sprechen und zu singen?
    In seinem Buch
Dominion
erzählt Matthew Scully: „Ich denke an einen Bekannten, in vielerlei Hinsicht aufrichtig und gewissenhaft, der neulich versuchte, mich mit einer Geschichte über ein Labor zu schockieren (in Indiana, soweit ich mich erinnere), wo die Forscher, um das Jaulen der etwa 60 Hunde zu unterbinden, jedem einzelnen die Stimmbänder durchschnitten. Die Hunde versuchten natürlich immer noch zu bellen, erzählte mir mein Kollege, als ob er einen besonders lustigen Witz erzählen würde, sahen aber aus, als ob jemand einfach die Stummtaste gedrückt hätte. Die Wissenschaftler konnten nun in Ruhe und Frieden ihrer Arbeit nachgehen. Wie kann man über so etwas lachen?“ 33
    Als Yogis kommen wir an einen Punkt in unserem Leben, an dem wir beginnen, uns die Frage zu stellen, ob das, was uns erzählt wurde, der Wahrheit entspricht, und ob alle Annahmen, die wir über uns selbst und die Welt um uns herum haben, wahr sind. Die Tatsache, dass du begonnen hast, Yoga zu üben, zeugt davon, dass du den Mut besitzt, dich auf eine tiefgehende Reise der Selbsterforschung einzulassen. Durch diese Selbstreflexion wirst du entdecken, wo du deine Kreativität und deinen Selbstausdruck blockierst. Vor allem während dieser entscheidenden Momente, in denen wir uns vollkommen auf die Asana- oder Meditationspraxis einlassen, ist es wichtig, keine negativen Gedanken zu hegen. Schieb nicht anderen die Schuld zu und fühl dich nicht selbst schuldig, unzulänglich oder überfordert. Erlaube stattdessen den karmischen Rückständen, aufzutauchen, und lasse sie mit jeder Ausatmung weiterziehen. Durch die ständige Praxis
(Abhyasa)
wirst du für dich selbst erfahren, was wahr ist, und all die Lügen, die dir erzählt wurden, selbst die, die du selbst erzählt hast, werden im Licht der größeren Wahrheit deines wahren Potenzials verblassen.
    Wenn wir uns in Satya üben, wird unsere Sprache geklärt, und wir werden ohne Angst zu haben, sagen, was wir meinen, und meinen, was wir sagen. Andere werden aufhören, uns zu belügen und beginnen, uns als Menschen mit

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