Yoga und Vegetarismus
nicht einmal ein Exemplar ihrer Art des anderen Geschlechts. All diese Tiere werden von Müttern geboren, die künstlich befruchtet wurden. Diese Tiermütter werden immer und immer wieder von Menschenhand künstlich befruchtet und müssen Junge austragen, bis ihre Fruchtbarkeit nachlässt. Das ist der Zeitpunkt, an dem sie geschlachtet und gegessen werden. Auch männliche Tiere, deren Sperma zur Besamung benutzt wird, werden gebraucht und missbraucht. Sie leben in fortwährender Frustration und enden ebenfalls im Schlachthaus. Beispielsweise wird ein männliches Schwein, das als Samenspender dient, angekettet und von den Farmarbeitern erregt, indem sie ihm Hoden, Penis und Vorhaut reiben und bis zur Ejakulation massieren. Der Farmarbeiter muss dann den Penis greifen und in einen Plastiksammelschlauch zielen.
Solche Praktiken sind grausam, krass und erniedrigend für die Tiere und entwürdigend für die Menschen, die für diese Arbeit bezahlt werden. Die Routine, mit der diese Tiere sexuell missbraucht werden, enthüllt, wie sehr wir uns von der natürlichen Welt und der Schönheit und dem Wunder des Lebens entfremdet haben.
Die Rechte der Frauen
Der Verzehr von Fleisch könnte auch als feministisches Thema betrachtet werden. Wenn wir an die Rechte der Frauen glauben, können wir nicht die Art und Weise ignorieren, in der die weiblichen Tiere für ihre Milch, ihre Eier und ihre Kinder ausgebeutet werden. Die meisten Tiere in den Mastbetrieben sind weiblich, weil sie am meisten ausgeschlachtet werden können, denn sie sind diejenigen, die Milch geben und Junge gebären. Historisch gesehen war das schon immer so. Unsere Kultur basiert auf der Ausbeutung des Weiblichen (Mutter Natur), und der Verzehr von Fleisch, Eiern und Milchprodukten ist ein wichtiger Bestandteil dieser Praktik. Wenn wir das Gefühl haben, dass Frauen fair behandelt werden sollten, müssen wir auch Freiheit für die Frauen aller Rassen, Religionen und sogar Arten wünschen. Yoga lehrt uns, dass das, was wir anderen antun, letztendlich auf uns selbst zurückfällt. Wenn wir die Rechte der weiblichen Wesen anderer Arten nicht respektieren, wie können wir dann erwarten, dass die Frauen jemals erfolgreich befreit werden können?
Keine glückliche Kuh – eine Alltagsgeschichte
Wir werfen nun einen Blick auf den Alltag einer ganz normalen modernen Milchkuh: Sie lebt in einer winzigen Box mit Zementboden, eingesperrt in einer der Milchproduktionsstätten, und hat niemals zuvor Tageslicht gesehen oder Erd- oder Grasboden betreten. Sie ist noch nicht einmal ein Jahr alt und hat dennoch vor ein paar Stunden schon ihr erstes Kalb geboren, was gar nicht so einfach war, denn sie wurde am Hals festgebunden. Sie hat versucht, sich hinzulegen, aber das war hart, und aufzustehen war noch schwerer. Jetzt erschwert ihr die Kette, an der sie festgemacht ist, zu ihrem Kalb zu gelangen, aber sie weiß, dass es irgendwo da sein muss. Das Kalb trinkt, aber nicht lange. Schon nach wenigen Stunden kommen Männer und nehmen ihr das Kälbchen weg. Sie schreien sie an, gebrauchen harte Worte. Sie versucht ihren Kopf zu bewegen, um zu sehen, was passiert, aber die Kette lässt das nicht zu. Sie schreit nach ihrem Kälbchen, das zurückschreit. Schon bald kann sie die Schreie ihres Neugeborenen nicht mehr hören. Er wird auf einem Laster zu einer Produktionsstätte für Kalbfleisch geschafft, und seine Schreie sind bereits außerhalb ihrer Hörweite. Sie wurde allein in ihrer Box zurückgelassen. Aus ihren Eutern tropft noch Milch.
Automatisch bewegt sich die Melkmaschine heran, klemmt sich an ihren Eutern fest, saugt sie aus und entnimmt ihr die Lebenskraft, die für das Kälbchen gedacht war. Die Maschine wird heute noch zweimal kommen, und so geht das dann jeden Tag weiter. Sie schreit und will verzweifelt wissen, was mit ihrem Kalb geschehen ist. Über Wochen hinweg ist sie traurig und depressiv.
Kurz darauf kommt wieder einer der Farmarbeiter zu ihrer Box. Sie ist angekettet, unfähig sich umzudrehen, vollkommen wehrlos, während sie künstlich befruchtet wird. Sie hat vor Kurzem ein Kalb geboren, das ihr bereits weggenommen wurde, sie wurde von einer Maschine übermäßig gemolken, und nun wird ihr von Neuem Gewalt angetan. Der Arbeiter führt zuerst seine Hand ein, dann zwängt er seinen Arm bis zum Ellbogen in ihre Vagina, um sie zu öffnen und ihre Gebärmutter zu lokalisieren. Er führt den Befruchter, eine lange Spritze aus rostfreiem Stahl, in ihre Vagina und
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