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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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mich zur Seite, wirft mich zurück in die Taubheit meines eigenen Geistes. Wieder bin ich nur der Zuschauer, unfähig, noch eine Warnung auszusprechen.
    »Krank?«, höre ich mich selbst – höre ich Madigan – spotten. »Ausgerechnet du besitzt die Frechheit, mich krank zu nennen?«
    Ruth zuckt zusammen und ihr Blick wird unsicher.
    Madigan sticht mit einem Finger – mit meinem Finger – in ihre Brust, hart genug, um blaue Flecken zu hinterlassen. »Du krankes kleines Flittchen, das bis zu seinem zwölften Lebensjahr mit seinem Vater gepennt hat!«
    Ruth wird leichenblass. Ihr Mund öffnet sich zu einem lautlosen Stöhnen.
    halt den Mund, Madigan, halt den Mund, halt den Mund
    Aber sie hört nicht auf. »Daddys kleines Mädchen – eher Daddys kleine Hure. Sag die Wahrheit, Ruthie, wie sehr vermisst du es, jetzt, wo er tot ist?«
    »Halt’s Maul!« Ruth schlägt mich, hart, und das fühle ich, weil Madigan mir für einen Moment erlaubt, statt ihrer den Schmerz zu tragen, bevor sie wieder die Kontrolle übernimmt und meinen Mund zu einem triumphierenden Lächeln verzieht, als Ruth aus dem Haus rennt, nur kurz innehält, um sich ihre Tasche vom Tisch zu greifen. Dabei wirft sie mir einen kurzen Blick zu und unter den Tränen blitzt tiefer Hass auf.
    Die Eingangstür knallt fest genug zu, dass die Fenster zittern.
    Erst nachdem das Röhren von Ruths Auto verklungen ist, zieht sich Madigan aus dem Vordergrund meines Geistes zurück, nachdem sie vergnügt geseufzt hat.
    also, das hat Spaß gemacht
    »Du Schlampe!« Ich lasse mich auf die Couch fallen, meine Knie geben plötzlich nach und mir stockt der Atem. »Du verdammte, rachsüchtige Schlampe!«
    Madigan lacht, dieses schreckliche, klirrende Gekicher. Jedes Wort ist wahr, erklärt sie mir, direkt aus Ruths Tagebuch. Dieser perverse Bastard hat jahrelang seine eigene Tochter vergewaltigt und jetzt zerfleischt sie sich nach seinem Tod in Schuldgefühlen, weil – kann man es glauben? – sie ihm nicht vergeben hat. Ist das verdreht oder was?
    »Halt den Mund.«
    oh, Lexi, du hattest nie wirklich Sinn für Humor
    »Fick dich, Madigan.«
    Es ist mein eigener Fehler, erwidert sie kühl. Hätte ich nicht hinter ihrem Rücken angefangen, mit Ruth zu reden, hätte es keinen Grund dafür gegeben, sie so loszuwerden. Aber Ruth hat keinen Anteil an dieser Sache, es geht sie einfach nichts an.
    und jetzt steh auf. wir müssen etwas erledigen
    »Serge? Wen interessiert es, lass ihn das Taschentuch doch behalten.«
    Sicher, blafft sie, warum nicht? Warum gehen wir nicht einfach zu ihm und geben gleich noch ein paar Eimer mit schönem frischem Blut ab? Offensichtlich geht mir einfach nicht in den sturen Schädel, wie gefährlich die Situation ist, also wie wäre es, wenn sie es mir in einfachen Worten erklärt: Blut ist unglaublich mächtig. Serge kann echten Schaden anrichten, sie vielleicht sogar töten, also könnten wir uns jetzt auf den Weg machen?
    Ich fühle ein unterschwelliges Ziehen, dem ich mich leicht widersetzen kann, also tue ich es. »Was lässt dich glauben, dass ich ihm nicht dabei helfe, dich zu töten?«
    weil ich jetzt in deinem Körper bin, du Schwachkopf, und zwar dauerhaft. um mich umzubringen, muss er den Körper meines Wirtes zerstören, und das bist du, Einstein, falls du es noch nicht erraten hast. immer noch scharf drauf, ihn unser Blut behalten zu lassen?
    Ein Teil von mir will die Idee weit von sich weisen, einfach nur deswegen nicht gehen, weil Madigan es offensichtlich so sehr will, aber vielleicht ist es langsam an der Zeit, gläubig zu werden. Vielleicht kann Serge mir wirklich schaden. Ich erinnere mich an das Gefühl seiner Hände um meinen Hals, diese plötzliche, unerwartete Stärke.
    Mein Handy klingelt und ich zucke zusammen.
    geh nicht dran
    Ich ignoriere sie und ziehe es aus meiner Tasche. Sarah. O Himmel, das Abendessen!
    nicht, Lexi, wir haben keine Zeit
    Ich klappe das Handy auf. »Sarah, es tut mir wirklich leid …«
    »Wo zur Hölle bist du, Alex?«
    »Ich breche gerade auf«, erkläre ich. »Bin in der Arbeit aufgehalten worden.«
    »Ich habe in der Videothek angerufen. Sie haben gesagt, du bist gegen Mittag gegangen und den ganzen Tag nicht wiedergekommen.«
    »Sarah, bei mir ist gerade einiges los, okay? Es tut mir leid, ich komme so schnell wie möglich.«
    nein, wirst du nicht, es gibt nur einen Ort, an dem du momentan sein musst
    »Schön«, sagt meine Schwester schnippisch. Im Hintergrund höre ich Ginnys Stimme. Sie

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