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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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Führung, gehen aber nicht auf, und ich bezweifle sehr, dass Serge den Schlüssel hiergelassen hat.
    nein, der Schreibtisch, da wird es sein
    Madigan führt mich in die Küche, wo ich in der Dunkelheit nach einem Buttermesser suche, bevor ich zurückstolpere ins Arbeitszimmer. Ich bezweifle, dass es funktionieren wird, aber sie besteht darauf und drängt mich, es zu probieren. Ich schiebe die dünne Stahlklinge tief zwischen die Abdeckung und die Schreibtischkante und lehne mich mit meinem gesamten Gewicht auf den Griff, während ich versuche, die Vorstellung zu verdrängen, wie das Metall bricht und der Klingenrest nach hinten in mein Auge springt.
    Dann gibt das Schloss plötzlich nach und Splitter lösen sich von dem polierten Holz.
    hoffentlich war es kein Familienerbstück
    Im Schreibtisch liegen mehrere dicke, aufeinandergestapelte Bücher, in denen die Seiten mit gelben Post-it-Notizen übersät sind, ein paar lose Papiere und ein Stapel nicht gekennzeichneter Notizbücher. Interessanter sind die kleinen Fächer hinten im Schreibtisch. Das sind ein Dutzend oder mehr kleine Vierecke, die mit winzigen Kisten und sorgfältig beschrifteten Umschlägen gefüllt sind und auch mit noch beunruhigenderen Dingen. Das einzelne Bein einer Plastikpuppe und etwas, das aussieht wie ein Fötus, der in einem Glas mit dreckiger Flüssigkeit schwimmt.
    da, schau da
    Ein Fach ist mit MS gekennzeichnet und darin liegt das sorgfältig in einer Tüte gefaltete Taschentuch und darunter ein einfacher weißer Umschlag, der nicht geschlossen ist.
    mach ihn auf, Lexi
    Eine Locke fällt in meine Handfläche, als ich den Umschlag umdrehe. Eine dichte, gelockte Strähne. Die Farbe ist im schlechten Licht kaum zu erkennen, aber nach Madigans wütendem Zischen ist es höchstwahrscheinlich kastanienbraun und leuchtet wie Feuer.
    nimm sie. nimm alles mit. wir verbrennen es später
    Da ist noch etwas, ein leichtes Glimmen in der Dunkelheit ganz hinten im Fach. Ich greife hinein und ziehe ein kleines goldenes Kreuz hervor, das an einer Kette hängt.
    Madigan keucht auf.
    wie kann er es wagen!
    Die Kette gehörte Katherine Sargood und war Madigans Lieblingserinnerungsstück an ihre Mutter. Ich erinnere mich daran, wie sehr sie geweint hat, als es verschwand. Sie verfluchte sich selbst für die Dummheit, es wirklich zu tragen, statt es sicher in ihrem Schmuckkasten zu verwahren.
    »Warum sollte er das überhaupt wollen?«, frage ich.
    Weil es ihr gehört, erklärt sie, weil es etwas Persönliches war, etwas, das ihr viel bedeutete. Das machte es zu einem mächtigen Totem, einer Waffe, die man gegen sie einsetzen konnte. Sie wird ihn umbringen, wenn sie die Chance dazu bekommt, ihn umbringen und das Fett aus der Leiche auskochen, um Seife daraus zu machen.
    Das elektrische Sirren ihrer Wut durchfährt mich, kitzelt auf meiner Haut und lässt meinen Puls rasen. Ich öffne eines der Notizbücher und versuche, mich abzulenken, indem ich die kleine, eng gesetzte Handschrift lese, die sich über die Seiten zieht. Sie ist schwer zu entziffern, und das schwache Mondlicht hilft kaum. Ich blinzle und lehne mich vor.
    fass das nicht an!
    Jetzt richtet sich ihr Zorn vollkommen auf mich und zwingt meine Hand dazu, das Buch zuzuschlagen.
    »Hör auf, das zu tun!«, blaffe ich.
    Wir haben keine Zeit, hier herumzuhängen, erklärt sie mir, wir müssen hier raus, bevor doch noch jemand kommt, um mal zu schauen, was das Geräusch zu bedeuten hatte. Ihr Tonfall ist gebieterisch, drängend, aber darunter liegt eine gewisse Panik, die nichts mit der Angst vor Entdeckung zu tun hat. Oder zumindest nicht mit der Entdeckung durch Serges Nachbarn zusammenhängt.
    »Dein Name steht in diesem Buch, Madigan. Willst du nicht rausfinden, warum?«
    wen interessiert schon, was dieser fette Widerling in sein Tagebuch kritzelt?
    »Ich dachte, die Tagebücher von Leuten zu lesen wäre eine Art Hobby von dir.«
    Ich öffne das Notizbuch wieder und fühle sofort, wie sie in mich greift, aber diesmal bin ich vorbereitet und bereit zum Kampf. Trotzdem ist es viel schwerer, als ich erwartet hatte. Ich muss jedes bisschen Konzentration aufbringen, um die Bewegungen meines Körpers zu kontrollieren, um in jeder Muskelzuckung, jedem Zittern um die Oberhand zu kämpfen und ihr nicht einmal einen halben Atemzug zuzugestehen. Ein mentaler Ringkampf. Ich kann fast sehen, wie wir ineinander verschlungen miteinander kämpfen, und das Bild scheint mir zu helfen, denn die Seiten des Notizbuchs

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