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You are Mine

You are Mine

Titel: You are Mine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstyn McDermott
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bewegen sich.
    Ich blättere sie um.
    Wieder und wieder springt mir Madigans Name ins Auge. Manche Seiten sind mit aufwendigen Diagrammen oder seltsamen Berechnungen gefüllt. Die verwendeten Symbole sind für mich vollkommen unverständlich und scheinbar nicht der Mathematik entnommen, aber ich verstehe genug, um zu realisieren, dass in diesem Buch die Experimente aufgezeichnet sind, die Serge mit Madigan angestellt hat – also warum will sie nicht, dass ich mir das anschaue?
    weil es privat ist, weil es nichts mit dir zu tun hat! jetzt mach das verdammte Buch zu
    Ihre Stimme ist durchdringend, furchtbar verzerrt, als sie mich anschreit, aufzuhören, endlich aufzuhören und das Haus zu verlassen, weil die Polizei wahrscheinlich schon unterwegs ist. Sie hat es mir vorher nicht gesagt, aber Serge hat eine Alarmanlage, das Neueste vom Neuen, und wir müssen sofort verschwinden, noch in dieser Sekunde.
    Ihre Panik ist ansteckend, obwohl ich genau weiß, dass sie lügt. Ich schmecke altes Metall im Mund, schlucke schwer und schließe fest die Augen.
    »Halt’s Maul! Halt’s Maul! Halt’s Maul!«
    Schweigen oder zumindest fast. Ein leises Summen hallt in meinem Kopf wider wie ein Radio, das seinen Sender verloren hat, bevor sie erneut voll aufdreht.
    Bastard!
    Sie ist jetzt stärker, wütend, aber gleichzeitig beherrscht. Für einen Moment bekomme ich Angst und in diesem Augenblick gewinnt sie fast die Oberhand, aber ich erhole mich gerade noch rechtzeitig, drücke gegen sie und stelle mir wieder vor, wie wir miteinander ringen. Stelle mir vor, wie ich darum kämpfe, nicht von der Stelle zu weichen, während sie langsam vorwärts drängt, die Schwachpunkte sucht, die verletzlichsten Stellen, an denen sie durch die Lücken in meiner Verteidigung gleiten kann.
    bekämpf mich nicht, Lexi, es ist einfacher, wenn du nicht kämpfst
    Nein. Ich verstärke das Kampfbild in meinem Kopf, fülle es mit Details: Erde unter meinen Füßen, die mir zwischen die Zehen quillt, und über uns heiße Sonne; Schweißtropfen auf unserer Haut, bis zum Zerreißen gespannte Muskeln und der scharfe Duft ihrer Haare, gärende Äpfel und zähe Kraftanstrengung. Und mit dem Bild werde auch ich stärker. Madigan zischt ungläubig, als sie ins Wanken gerät, nur ein wenig, aber genug für mich, um meinen Griff zu verlagern, sie fester zu packen und …
    Plötzlich, ohne Vorwarnung, ist sie verschwunden.
    Und ich falle. Die Erschöpfung und das nachlassende Adrenalin in meinen Adern verursacht mir Schwindel. In Serges Arbeitszimmer liege ich zusammengesunken auf dem Boden, schweißgetränkt und zitternd. Aber ich grinse, lache still in mich hinein, denn wie muss es von außen ausgesehen haben? Als hätte ich eine Art Anfall? Aber ich habe gewonnen, ich habe sie geschlagen.
    »Hast du das gehört, Madigan? Ich habe gewonnen!«
    Keine Antwort, aber ich weiß inzwischen zu viel, um mich noch der Hoffnung hinzugeben, dass sie ganz verschwunden ist. So einfach wird es nicht sein; nichts ist jemals so einfach, wenn es mit Madigan zu tun hat.
    Meine Kehle ist so trocken. Ich brauche Wasser, aber nicht sofort, in einer Minute, etwas später. Jetzt will ich hier nur ein wenig liegen und wieder zu Atem kommen, meinen Triumph auskosten, bevor er verblasst. Mein Sieg, nur meiner. O Madigan, meine süße, giftige Liebe, ich werde es dir nicht so leicht machen.
    ∞
    Es ist nicht fair. Schließlich ist es ihr Haus und sie kennt die besten Verstecke. Und sie betrügt, ich weiß, dass sie betrügt. Sie wechselt mitten im Spiel die Position, schleicht sich an Orte, die ich bereits durchsucht habe, nur um dann herauszuspringen, kaum dass ich aufgegeben habe. Sie grinst selbstgefällig und schüttelt den Kopf, sobald ich protestiere.
    Ich war die ganze Zeit hier, Lexi. Du kannst nicht richtig gesucht haben.
    Ich entdecke nie, wo sie sich wirklich versteckt.
    Aber diesmal habe ich das Erdgeschoss sorgfältig durchsucht, habe alle Türen hinter mir geschlossen und ständig auf das verräterische Quietschen der Angeln gelauscht. Jetzt schleiche ich auf Zehenspitzen die Treppe hinauf und achte darauf, die knarzende Stufe in der Mitte auszulassen. Hier oben ist jede Tür offen, bis auf die zum Schlafzimmer ihrer Eltern, zu dem uns der Zutritt streng verboten ist.
    Nein, Moment. Die Tür ist nicht geschlossen, nicht ganz. Die kleine Schummlerin muss sich doch da drin verstecken, an der einen Stelle, an der ich nicht suchen kann. Ich bin wütend und aufgeregt gleichzeitig

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