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You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

Titel: You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jermaine Jackson
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weiter wohnte, und Beau Bridges direkt nebenan. Wenn ich morgens am Strand laufen ging, sah ich oft Ryans Tochter Tatum oben auf dem Balkon stehen und winkte ihr zu. Tatum war dreizehn, ein erfolgreicher Kinderstar; mit zehn Jahren hatte sie den Oscar für die beste Nebenrolle in dem Film Paper Moon bekommen. Ich erzählte Michael davon, dass wir ein wirklich hübsches Mädchen in der Nachbarschaft hätten, und ganz zufällig tauchte er anschließend öfter am Wochenende im Strandhaus auf. Es war dann reine Ironie, dass die beiden sich zwar zunächst zuwinkten, aber kein Wort miteinander sprachen, bis sie sich dann zufällig in einem Club auf dem Sunset Strip begegneten.
    „Das ist ein Wink des Schicksals“, sagte ich grinsend.
    „Da ist nichts, wir sind nur Freunde“, spielte er die ganze Sache herunter. Aber so oft, wie Tatum schließlich nach Hayvenhurst hinausfuhr, war doch klar, dass die beiden miteinander gingen. Sie war ganz offensichtlich in ihn verliebt, und er war in ihrer Gesellschaft auch stets sehr aufgekratzt, aber Michael ließ sich nicht in die Karten schauen, wann und wo er sich sonst noch mit ihr traf. Ich kann mich nicht einmal daran erinnern, dass er verschwand, um sie zu sehen, oder dass sie sich am Strand trafen, wenn er mich in Malibu besuchte. Das war schon ein wenig seltsam, aber Michael hatte stets ein großes Bedürfnis nach Privatsphäre und Diskretion, selbst gegenüber seinen Geschwistern.
    Ich weiß, dass Tatum öffentlich bestritten hat, Michaels Jugendfreundin gewesen zu sein, aber mein Bruder hat auch nie angedeutet, so etwas wie eine leidenschaftliche Affäre mit ihr gehabt zu haben. Es war mehr unschuldiges Händchenhalten. Dennoch betrachtete mein Bruder Tatum im Innersten seines Herzens und auch vom Verstand her als seine erste Freundin.
    Den Unabhängigkeitstag 1977 verbrachte Michael bei uns in unserem Strandhaus. Hazel wollte bei Sonnenuntergang für uns grillen, und während sie alles vorbereitete, beschloss er, sich noch einmal im Meer abzukühlen. Ich sah ihm vom Balkon aus zu. Er hatte den ganzen Strand für sich, er rannte in seinen Badehosen über den Sand und warf sich in die Wellen. Hazel rief nach mir; sie wollte, dass ich ihr in der Küche half. Aber ich blieb, wo ich war, und beobachtete Michael, während allmählich die Sonne unterging. Irgendetwas sagte mir, dass ich ihn im Auge behalten müsse, wie er da in einiger Entfernung im schwindenden Licht so ganz allein schwamm.
    Ich sah die Wellen und zwischendurch seinen Kopf … die Wellen … seinen Kopf. Er sah aus wie ein Seehund. Irgendwo am Pier von Malibu wurde ein Feuerwerk gezündet, aber meine Augen ruhten weiter auf Michael.
    Moment mal. Wo ist er?
    Der Himmel flammte rotorange auf, von weißen Streifen durchzogen, und der Sonnenball versank allmählich.
    Ich sehe ihn nicht mehr. Ich sehe ihn nicht mehr.
    Wie der Blitz rannte ich barfuß die Stufen hinunter, sprintete über den Strand zum Wasser und schrie seinen Namen. Und dann entdeckte ich ihn im knietiefen Wasser, wie er mit weichen Knien vor sich hin stolperte. Er rang nach Luft und atmete in schnellen, flachen Stößen. Ich brachte ihn zurück an den Strand, dann half ich ihm die Stufen zum Haus empor und schob ihn so klatschnass, wie er war, auf den Beifahrersitz meines Mercedes. Auf dem Weg zur Notaufnahme des Malibu Hospital brach ich auf dem Pacific Coast Highway sämtliche Geschwindigkeitsrekorde, raste mit durchgedrücktem Gaspedal über die Straße und überholte unentwegt. Michael saß neben mir mit aschgrauem Gesicht wie festgenagelt auf dem Sitz und sagte kein Wort.
    Im Krankenhaus erfuhren wir, dass er eine Rippenfellentzündung hatte. Nach einigen Stunden wurde er wieder entlassen, und ich fuhr mit ihm nach Hause.
    „So viel Angst hatte ich noch nie“, sagte Michael auf dem Heimweg.
    „Ja, ich war auch total besorgt deinetwegen“, nickte ich.
    „Nein, Erms“, korrigierte er mich. „Dein Fahrstil! Im Auto hatte ich mehr Angst als im Wasser!“
    Als ich eines Tages in Hayvenhurst vorbeischaute, begegnete ich Muhammad Ali, dem stolzesten Schwarzen von ganz Amerika, der mit Michael und Mutter in unserer Küche saß. Meine Brüder hatten ihn 1975 bei einer großen Galaveranstaltung zu seinen Ehren backstage kennengelernt, und seitdem pflegte er eine enge Freundschaft mit unserer Familie, vor allem mit Michael. Ali war der netteste, freundlichste Kerl, den man sich vorstellen konnte, wie einer dieser Onkel, mit denen man großartig

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