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You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

Titel: You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jermaine Jackson
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Gedanken wegen der Fotografen, die draußen vor dem Gebäude lauerten. Das Ganze roch nach einer künstlich arrangierten Gelegenheit, alle fünf Brüder dabei zu knipsen, wie sie aus der CBS-Zentrale kamen – und seit die ersten Gerüchte über eine Trennung aufgekommen waren, gierte die ganze Presse nach so einem Foto. Das kam nicht in Frage. Ich verabschiedete mich und flog noch am selben Tag nach L.A. zurück.
    Und so kam es, dass wir getrennte Wege gingen. Jahrelang wurde kolportiert, dass die Gruppe auseinanderbrach, weil ich ausstieg, aber so sah ich das nie. Nicht ich hatte die Jackson 5 verlassen, sondern sie mich. Sie waren aus unserem „Heim“ ausgezogen, und an dieser Überzeugung werde ich bis an mein Lebensende festhalten. Es hat keinen Sinn, die hässlichen juristischen Streitigkeiten noch einmal Revue passieren zu lassen, die sich nun zwischen Motown, Joseph und CBS abspielten. Ich habe gelesen, dass Mr. Gordy ein Schmerzensgeld zwischen 100 000 und 150 000 Dollar erhielt. Die Zahlen habe ich nie überprüft, ich weiß nur, dass es eine teure Entscheidung war und dass Motown die Rechte am Namen Jackson 5 behielt. Das bedeutete, dass sich meine Brüder von nun an The Jacksons nennen mussten. Der damals 11-jährige Randy trat an meine Stelle.
    Wenn es stimmt, was Joseph sagte, dann hatten wir bei Motown über 400 Songs aufgenommen und weniger als die Hälfte davon veröffentlicht. Irgendwo existiert also ein bisher noch unerschlossenes Archiv. Ich habe nie mitgezählt. Ich weiß nur, dass es sich für mich so anfühlte, als hätten wir viele tausend Stunden im Studio verbracht; und die Zeit, in der wir auf der Bühne standen oder durch die Welt reisten, kam noch dazu. Nie wieder hatten wir so viel Spaß und machten so spannende und glückliche Erfahrungen. Wenn ich diese Zeit bei einer Auktion ersteigern und noch einmal erleben könnte, täte ich es sofort.
    Die Wochen der Trennung waren die härteste Zeit meines Lebens, vom Juni 2009 einmal abgesehen. Das Gefühl von Distanz und Einsamkeit war unglaublich intensiv. Es war nicht nur, als ob ich meinen rechten Arm verloren hätte, sondern vielmehr, als hätte ich gar keine Glieder mehr. Natürlich, ich hatte Hazel, aber unser brüderlicher Zusammenhalt war ein wesentlicher Teil von mir, er war alles, was ich kannte. Als man mir das wegnahm, war es, als ob etwas in mir zerrisse.
    1976 sprachen meine Brüder ein halbes Jahr lang gar nicht mit mir. Nur Mutter hielt telefonischen Kontakt und wiederholte ein ums andere Mal, dass ich den anderen einfach nur Zeit geben müsse. Dennoch fühlte es sich so an, als hätte man mich exkommuniziert, und ich vermutete, dass Joseph dahintersteckte, denn er stellte auch sofort die Zahlung meiner wöchentlichen Bezüge und meines Tantiemenanteils ein – zweifelsohne, um mir eine Lektion zum Thema Familie zu erteilen.
    Gelegentlich klingelte das Telefon im Haus, und Joseph war am Apparat. „Wie kommst du zurecht, Jermaine? Wie sieht dein Leben aus? Was hast du zu essen?“
    Vor dem Hintergrund, dass ich ein wirklich gutes Leben führte, waren das verrückte Fragen, aber ich wusste, dass etwas anderes dahintersteckte. Joseph wollte sich vergewissern, dass es mir gut ging, verbarg das aber wie immer hinter seiner harten Schale. So jedenfalls interpretierte ich das.
    Hazel sagte, ich sei damals immer wieder verloren und ziellos umhergestreift, und in der Tat lag für mich in dieser Zeit ein Schleier über allen Dingen. „Du hattest richtig schlimme Depressionen“, erklärte sie, als sie meiner Erinnerung für dieses Buch auf die Sprünge half. „Du bist immer wieder allein den Strand entlanggelaufen. Du bist gelaufen und gelaufen und hast geweint, und niemand konnte dich aus diesem Loch herausholen. Ich konnte nichts anderes tun, als deine Hand zu halten und dich weinen zu lassen.“
    Dabei war meine Schwermütigkeit nicht die einzige Auswirkung der schrecklichen Trennung. Durch den Stress fiel mir das Haar aus, und ich bekam eine kreisrunde, kahle Stelle auf dem Kopf. Ich ging zu einem Dermatologen und einem „Arzt für Gefühle“, die mich beide fragten, ob ich kürzlich traumatische Erfahrungen durchlebt hätte. Offenbar war ich an die beiden einzigen Spezialisten in Hollywood geraten, die keine Zeitungen lasen.
    Die Fans zogen schnell ihre Schlüsse, und ebenso schnell waren sie mit der Verurteilung bei der Hand. Es kam öfter vor, dass Jackson-5-Fans auf mich zukamen und mir in aller Öffentlichkeit

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