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You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition)

Titel: You are not alone - Mein Bruder Michael Jackson (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jermaine Jackson
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Prinzessin Diana viele Jahre später. Aber es war damals, 1972, nicht das denkwürdigste Erlebnis, die behandschuhte Hand der britischen Königin zu schütteln. Da war noch etwas anderes.
    Während wir in der Garderobe herumlungerten und auf unseren Auftritt warteten, bemerkte Marlon ein kleines Loch in der Wand, durch das man hindurchsehen konnte, wenn man auf einen Stuhl kletterte. Wir wussten gleich, dass er etwas Aufregendes entdeckt hatte, als er das Gesicht verzog, als ob er laut schreien wollte, gleichzeitig aber stumm blieb. Atemlos vor Begeisterung winkte er uns zu sich heran, deutete mit dem Zeigefinger auf das Loch und hielt sich die Hand vor den Mund. Einer nach dem anderen kämpften wir darum, auch einmal hindurchschauen zu können und … Das Loch bot tatsächlich einen direkten Blick in die benachbarte Garderobe, und dort, auf der Toilette, saß eine Dame, deren Name hier nicht genannt werden soll. Michael war völlig aus dem Häuschen; er deutete auf seinen Hintern, um noch einmal darauf hinzuweisen, dass wir tatsächlich alle ihre nackte Rückseite gesehen hatten. Mann, sie hätte uns umgebracht, wenn sie das gewusst hätte, aber kurz vor dem Auftritt in Anwesenheit der britischen Königin hatte uns diese Frau den aufregendsten Moment der ganzen Tour beschert, ohne es zu wissen. Für ein paar Jungs aus Indiana stellte das sogar die Tatsache in den Schatten, dass wir eine Woche später im Liverpool Empire alle Zuschauerrekorde in der Heimatstadt der Beatles brachen.
    Als wir im Mid-South Coliseum in Memphis gastierten, waren wir ebenfalls sehr aufgeregt – zum einen, weil wir nach langer Zeit wieder einmal mit Rebbie zusammenkamen, zum anderen, weil wir nun endlich ihre Tochter kennenlernten, unsere Nichte Stacee, die damals etwa zehn Monate alt war. Während wir aus irgendeinem anderen Bundesstaat einflogen, fuhr Rebbie von Kentucky zu unserem Hotel und ließ sich für die Nacht ein Kinderbettchen ins Nebenzimmer einer Suite stellen. Keiner von uns war über dieses Wiedersehen mit unserer ältesten Schwester glücklicher als Michael; er ging sofort in seiner Onkelrolle auf und kümmerte sich rührend um seine Nichte. Er verbrachte mehr Zeit mit Stacee als mit uns anderen, er schnitt Gesichter, um sie zum Glucksen und Lachen zu bringen, obwohl ich nicht sicher bin, wer von beiden eigentlich mehr Spaß hatte, als sie auf allen vieren über den Boden krochen. Später beschäftigte er sich damit, ein rotweißschwarzes Transistorradio in Kugelform über ihrem Bettchen hin und her zu schwingen. Wir ließen die beiden allein und gingen nach nebenan. Und wir hatten sicherlich schon über eine Stunde mit Rebbie die neusten Neuigkeiten ausgetauscht, als wir irgendwann überlegten: „Ist Michael noch immer da drin?“
    Rebbie ging nachsehen. Einige Sekunden später sah sie durch die Tür, winkte uns heran und legte den Zeigefinger auf die Lippen. Als wir ins Zimmer schlichen, bot sich uns ein herrliches Bild, lustig und bewegend zugleich – Michael war ins Kinderbett gekrochen, hatte sich neben Stacee zusammengerollt und war eingeschlafen. Es war ein engelsgleicher Anblick. Michael war dreizehn – noch gut zwei Jahrzehnte von der schrecklichen Phase in seinem Leben entfernt, als irgendwelche Leute behaupteten, seine reine Liebe zu Kindern habe eine dunkle, perverse Seite. Seine empathische und sanfte Art ließ ihn stets schnell eine Verbindung zu Kindern aufbauen und war ein wesentlicher, unschuldiger Teil seines Ich.
    Dass er wirklich reinen Herzens war, zeigte sich nicht nur in seinem Privatleben, sondern auch in seinen öffentlichen Äußerungen. Unter all den Journalisten, die ihn in über die Jahre interviewten, hatte er besonders die Reporterin Lisa Robinson schätzen gelernt. Ihr vertraute er, und er wusste, dass sie ihm nicht das Wort im Mund umdrehte. Nach seinem Tod 2009 stellte sie für das Magazin Vanity Fair Auszüge aus den vielen Interviews zusammen, die sie aufgezeichnet hatte. Unter anderem veröffentlichte sie eine Frage-Antwort-Session, die sie einmal mit Michael gemacht hatte.
    Wie viele Kinder hättest du gern? – 20. Adoptiert. Kinder aller Rassen.
    Was ist dir das Liebste auf der Welt? – Ein Kind …
    Das Interview war von 1977. Michael war 18 Jahre alt.
    Australien etwa wirkte auf uns wie ein anderer Planet, und bei jeder Grenze, die wir überschritten, gab Rose Fine uns neue Texte über die zum jeweiligen Land gehörende Geschichte und Kultur sowie das entsprechende Volk bzw. die

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