Young Jedi Knights 07 - Die Trümmer von Alderaan
hervorgeschossen kam und ihn angriff. Ein anderer Prämienjäger, dessen Schiff die Form eines tödlichen Pinwheel-Sterns besaß und dessen Laserkanonen bereits ihr Ziel erfasst hatten!
Boba Fett ließ die Slave IV trudeln, um aus dem Bereich der vier Schnellfeuerlaserstrahlen zu kommen. Aber im gleichen Moment stellte der Angreifer aus dem Hinterhalt den Laserbeschuss ein und warf stattdessen eine Ionenkanone an – was genau das war, was Fett auch getan hätte. Ein Treffer der Ionenkanone würde sämtliche elektrischen Systeme auf seinem Schiff lahm legen, so dass er leblos im Weltall treiben würde. Dann konnte sein Feind ihn nach Belieben sezieren und ihm seine Habe und seine Waffen stehlen.
Ein guter Prämienjäger machte stets das Beste aus dem, was ihm zur Verfügung stand.
Fetts Waffensysteme waren nicht eingeschaltet. Er verfluchte sich dafür, nicht an etwaige Gefahren gedacht zu haben, als er sich den verdächtigen Wrackteilen genähert hatte. Wenn er sich weiterhin so dumm verhielt, dann verdiente er den Tod!
Dieser Angreifer musste auf der Lauer gelegen haben. Vielleicht hatte er die Teile vor ihm entdeckt, vielleicht hatte er sie aber auch als Köder dort platziert. Möglich auch, dass dieser Feind bereits Bornan Thuls Schiff zerstört hatte.
Boba Fetts Schiff duckte sich und schlug Haken, aber der Angreifer blieb ihm auf den Fersen. Er befand sich eindeutig im Vorteil. Fett versuchte zu beschleunigen, während er die Felsbrocken des planetarischen Rings umkurvte, aber er wusste, dass er damit lediglich etwas Zeit gewann. Er hatte keine Chance, seinem Feind zu entkommen. Dazu war er zu nahe.
Eine Nachricht kam über sein Komsystem: »Boba Fett, ich habe dein Schiff erkannt. Hier spricht Moorlu – der Prämienjäger, der dich vernichten wird.« Der Feind lachte, ein tiefes phlegmatisches Geräusch. »Ich werden deinen Helm als Siegestrophäe ausstellen!«
»Noch bin ich keine Trophäe«, murmelte Fett. Er überlegte, wie seinem allzu selbstsicheren Gegner am besten beizukommen sei, und entschied sich für ein Spiel auf Leben und Tod.
Boba Fett ließ sich einen Treffer verpassen.
Der Ionenstrahl schlug gegen den Rumpf der Slave IV, zerbrutzelte seine elektrischen Systeme und ließ ihn wie tot im All zurück, sodass er um den Gasplaneten trieb, scheinbar hilflos.
Scheinbar.
»Ich hab dich erwischt, Boba Fett! Gleich werde ich mich um dich kümmern. Ich werde dir alles stehlen, was du hast – und mich damit auf die Suche nach Bornan Thul machen!«
Moorlu, du redest zuviel, dachte Fett, als das Komsystem sich abschaltete.
In den Armen der Schwerelosigkeit baumelnd, ohne sein Schiff bedienen zu können, wartete er ab, während das Pinwheel-Schiff des Prämienjägers wie eine Spinne herankroch, um ihr Opfer zu sezieren.
Moorlu sah nicht, dass am hinteren Waffenschacht der Slave IV auch ein pneumatischer Raketenwerfer angebracht war.
Boba Fett schaltete den Werfer mit der Hand ein und verwendete ausschließlich mechanische Systeme. Er wartete geduldig auf seine einzige Chance. Zumindest brauchte er sich Moorlus primitive Prahlerei nicht mehr anhören, da das Komsystem ausgefallen war.
Als das angreifende Schiff nahe genug herangekommen war, zielte Fett mit dem Auge und drückte den Sprungschalter. Ein mit Sprengstoff gefüllter Torpedopfeil schoss in den Raum, als habe man ihn mit einer Armbrust abgefeuert.
Boba Fett hatte gut gezielt.
Der Torpedo durchschlug den Rumpf von Moorlus Schiff. Dabei riss er die Treibstofftanks unter den Pinwheel-Maschinen auf. Die darauf folgende Explosion ließ nun Moorlu leblos im All zurück. Buchstäblich.
Fett verachtete Prämienjäger, die so leicht zu töten waren, aber immerhin wurde die Konkurrenz damit von ein paar Amateuren befreit…
Boba Fett benötigte vier Standardstunden, um seine elektrischen Systeme wieder in Gang zu setzen und die Fehlsignale aus seinen Memoryspeichern zu entfernen. Moorlus Ionenkanone hatte einen beträchtlichen, aber keinen irreparablen Schaden angerichtet. Nachdem er schließlich so weit war, sich wieder seinem eigentlichen Ziel zuwenden zu können, kehrte Fett zu den Fetzen der Rumpfplatten zurück, die er gefunden hatte. Mit einem Traktorstrahl zog er den Metallschrott in seine Frachtbucht, um dann die verglühten Kanten und die Oberflächen aufs Genaueste zu analysieren. Zu seiner Überraschung enthielten die Metallteile komplette Sequenzen von Seriennummern, anhand derer man das Schiff identifizieren konnte. Die
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