Young Jedi Knights 07 - Die Trümmer von Alderaan
Teile stammten zweifellos von Bornan Thuls Schiff.
Aber dennoch waren es viel zu wenig Teile für ein vollständiges Schiff. Wenn der Raumkreuzer tatsächlich hier explodiert war, dann hätte es mehr Wrackteile geben müssen.
Nein, die Menge und die Platzierung dieser Teile wirkte viel zu kalkuliert, zu einfach. Es passte alles zu gut. Er hatte nur ein einziges größeres Stück Metall gefunden – und ausgerechnet darauf befand sich eine wichtige Seriennummer… es passte wirklich zu gut.
Fett nahm weitere Analysen vor und fand schließlich heraus, dass alle Metallteile sorgfältig vom Schiff entfernt worden waren. Eine Maschinenabdeckung konnte leicht wieder ersetzt werden und die Teile vom äußeren Rumpf stammten zweifellos von einer Stelle, an der das Schiff durch Doppelplatten gesichert war, oder von einem Abschnitt, der gefahrlos etwas geschwächt werden konnte.
Fett erhob sich und sah auf die Stücke der Rumpfplatten hinab. Bornan Thul hatte diese Teile mit Absicht hier platziert, in der Hoffnung etwaige Verfolger davon zu überzeugen, dass sein Schiff in dem Planetengürtel zerstört worden war. Wenn die Täuschung erfolgreich gewesen wäre, dann hätte Nolaa Tarkona annehmen müssen, dass die für sie so wichtige Ladung für immer verloren war, und hätte die Jagd abgeblasen.
Boba Fett kroch nach vorne ins Cockpit zurück. Er war recht zufrieden mit sich. Diesen Trick hatte er durchschaut. Aber Bornan Thul erwies sich als weitaus gerissenere Beute, als er angenommen hatte.
Es würde ihm Spaß machen, diesen Mann zur Strecke zu bringen.
5
Jaina blickte nachdenklich auf den breiten, grünlich braunen Fluss, der am Großen Tempel vorbeiströmte. Ihre Stiefel versanken im weichen dunklen Uferschlamm. Am Ende der Schlacht mit der Schatten-Akademie hatte sich Zekk voller Verzweiflung mit diesem Schlamm eingerieben, als hätte er so sich und seine Untaten verbergen können.
Das Sonnenlicht, das den Frühnebel vertrieben hatte, fiel auf das Wasser, wurde dort reflektiert und tauchte den Dschungel in leuchtende Farben: Grün, Blau, Purpur und Braun. Insektenschwärme taumelten brummend und zischend durch die Luft, vom Wetterwechsel angetrieben.
Jaina wusste nicht genau, was sie eigentlich hierher gezogen hatte, aber nachdem sie innerhalb von drei Stunden Zekk ebenso oft besucht hatte, nur um ihn jedes Mal schlafend vorzufinden, hatte sie beschlossen, allein einen Spaziergang zu machen, um ihre Gedanken zu ordnen.
Sie spürte irgendetwas Beunruhigendes in der Atmosphäre, ohne zu wissen, was es war – aber vielleicht wusste sie es doch. Alles schien verändert.
Vertraut schon, aber anders. Seit dem Angriff des Zweiten Imperiums hatte sich die Jedi-Akademie gewandelt.
Jaina balancierte auf Steinen an seichten Stellen des Flusses, bis sie zu einem großen Felsen kam. Sie setzte sich, hielt die Sohlen ihrer Stiefel vorsichtig ins Wasser, wo die starke Strömung den festgebackenen Schlamm fortspülte.
Warum war es so schwer zu akzeptieren, wenn sich Dinge veränderten, auch wenn die Änderungen vermeintlich zum Guten waren? Auf der Jedi-Akademie war alles anders geworden. Ihr Studium war anders. Heute verbrachten die Schüler ihre Tage nicht mehr mit stiller Meditation und individuellen Übungen. Sie hatten viel zu viel damit zu tun, die Schäden der letzten Schlacht zu beheben – des Kampfes Jedi gegen Jedi. Die Schüler Luke Skywalkers hatten gewonnen, die Schatten-Akademie hatte ihre Schwächen, ihre wunden Punkte gezeigt. Aber nichts würde mehr sein wie früher.
Selbst der Große Tempel war nicht mehr wie einst. Viele der altertümlichen Steinquader waren bei der Explosion zerschmettert worden. Natürlich würde der Tempel unter der Aufsicht ihres Onkels Luke wieder neu aufgebaut werden. Aber es würde nicht mehr der gleiche sein.
Aber war das wirklich schlimm?
Schließlich war die größte Bedrohung der Jedi-Akademie vernichtet worden. Die Station der Schatten-Akademie existierte nicht mehr, war durch ihre eigenen eingebauten Sprengsysteme im Raum explodiert. Und doch verunsicherte diese Tatsache Jaina in gewisser Weise. Es war auch beruhigend zu wissen, wer der Feind war.
Brakiss und das Zweite Imperium stellten keine Gefahr mehr dar, und ihr Freund Zekk war aus der Dunkelheit zurückgekehrt. Sie konnten sich wieder gemeinsam dem stellen, was die Zukunft für sie bereithielt. Warum also war sie nicht glücklich?
Jaina fiel es schwer, mit so vielen Veränderungen gleichzeitig
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