Young Jedi Knights 07 - Die Trümmer von Alderaan
grimmiger aus als sonst. Die Stirn hatte er wie üblich in Falten gelegt. »Wir haben gerade die Siedlung Heartland an die Lava verloren«, sagte er. »Eine Kette von Vulkanausbrüchen hat sie in Stücke gerissen und die noch stehenden Gebäude in Brand gesetzt. Zum Glück waren die letzten Schiffe bereits gestartet. Keine Toten. Kaum Verlust an Ausrüstung.«
Die anderen Arbeiter in der Kommandozentrale stießen einen rauen Freudenschrei aus. »Hier in Another Hopetown ist soweit auch alles fertig, Rastur«, sagte Shinnan. »Wir müssen nur noch unsere eigenen Quartiere ausräumen.«
»Gut. Ich bin froh, dass wir bis zuletzt damit gewartet haben. Jetzt, da alles andere erledigt ist, werde ich nachts vielleicht besser schlafen können«, sagte er. »Zumindest sobald wir den Planeten verlassen haben und uns auf dem Weg zu den Flüchtlingslagern befinden.«
Shinnan ging durch die Tür der Kommandozentrale. Zekk folgte ihr, bereit zu helfen, obwohl er das Gefühl hatte, als würden ihm Arme und Beine bald abfallen. Trotz seiner völligen Erschöpfung gab ihm der Gedanke immer wieder Kraft, dass sie hier das fast unmöglich Scheinende erreicht hatten. Es hatte zwar Tote gegeben, aber insgesamt war Ennth erfolgreich evakuiert worden.
Dann kam das Erdbeben.
Es war nicht eines dieser leichteren Beben, von denen er in den vergangenen Tagen Hunderte erlebt hatte dieses Mal hatte der seismische Schock eine Wucht, als sei ein Super-Sternzerstörer auf den Planeten gefallen oder als habe jemand einen riesigen Hammer in die Erdkruste geschlagen. Die noch in der Kommandozentrale verbliebenen Computertürme stürzten um. Die Gebäude um den fast leeren Platz herum wackelten und schwankten. Eine der großen Statuen fiel um und landete krachend auf den Pflastersteinen.
Während Zekk sich am Türrahmen festhielt, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, rannte Shinnan über den Platz. Taumelnd lief sie auf die niedrigen Steinhäuser zu, die dem Evakuierungsteam als Wohnstatt gedient hatten.
»Shinnan, nicht!«, schrie Zekk. Er wandte sich an Rastur. »Wohin will sie?«
»In unser Haus – ein paar Sachen holen, die sie braucht.«
Zekk lief hinter ihr her. Er fühlte, wie eine große Furcht von ihm Besitz ergriff, ohne genau zu wissen, ob sie nur durch seine Vorstellungskraft genährt wurde… oder ob es sich um das Echo einer Vorwarnung durch die Macht handelte. Seit der Niederlage der Schatten-Akademie hatte er es vermieden, seine Jedi-Kräfte einzusetzen, aus Angst, er könne erneut der Dunklen Seite verfallen.
Doch jetzt spürte er deutlich, in welch großer Gefahr sich die athletische dunkelhaarige Frau befand.
Als sie in das schwankende Gebäude eilte, versuchte Zekk ihr zu folgen, aber seine Beine gehorchten ihm kaum noch, während der Boden unter ihm dröhnte wie eine Vibrotrommel.
Rastur stand in der Tür der Kommandozentrale. Sein Gesicht hatte die aschgraue Farbe des Vulkanstaubs, der den Himmel verdüsterte. Seine Lippen formten nur ein einziges Wort, als er sah, wie Shinnan in dem Steinhaus verschwand: »Nein.«
Plötzlich brach der Boden vor Zekk mit einem großen seismischen Seufzer auf, als zerreiße ein Stück Papier. Er fiel auf das Pflaster, während sich der Riss erweiterte, erbebte und dann innehielt.
Zekk blickte hoch, rappelte sich auf und ging in die Hocke, um über den etwa einen Meter breiten Riss zu springen, der offen stand wie ein gähnender, gezackter Mund.
Dann bohrte sich ein weiterer Stoß durch den Boden. Dieses Mal hielten die steinernen Gebäude nicht stand, nicht eine der Lagerhallen. Und auch nicht das Gebäude, das Shinnan und Rastur ihr Zuhause nannten. Das schwere Dach stürzte ein, die Wände beulten sich nach außen und dann fiel alles in sich zusammen… und begrub die junge Frau.
Als das Beben langsam nachließ, kam Zekk endlich wieder auf die Beine. Er sprang über den Riss und stolperte auf die Ruinen des Hauses zu. »Shinnan!«, rief er.
Hektisch begann er, die Steinblöcke mit seinen bloßen Händen aus dem Weg zu räumen. Sekunden später tauchten Rastur und andere Helfer an seiner Seite auf. Sie wussten genau, wie man die Trümmer eines eingestürzten Hauses am effektivsten wegräumte. Rastur bewegte sich mechanisch, wie in Trance, als sei er von sämtlichen Empfindungen mit einem Mal abgeschnitten. Vielleicht hatte er schon zu viel verloren, als dass seine Verzweiflung noch hätte gesteigert werden können.
Zekk versuchte mit seinem Geist irgendeine Spur von Shinnan
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