Young Jedi Knights 08 - Allianz der Vergessenen
zahlreiche Vibrogranaten und Thermobomben befestigt waren. Lowbacca blieb abrupt stehen und starrte sie zutiefst betroffen an. Er stöhnte. Jacen konnte hören, dass Lowie keine richtigen Worte von sich gab. Er hatte lediglich einen Laut ausgestoßen, mit dem er seiner Verblüffung und seinem Unglauben Ausdruck verlieh.
Die Wookiee redete wieder, und MTD piepte überrascht, als er ihren Namen erkannte. »Raabakyysh? Master Lowbacca, wollen Sie etwa behaupten, dass dies Ihre verschiedene Freundin von Kashyyyk ist – die Wookieefrau, die damals im Wald verschwand?«
Jacen verschlug es den Atem. »Tausend Blasterblitze! Das ist Raaba? Soll das heißen, dass sie gar nicht tot ist? Wie konntest du entkommen?«
»Hey, können wir darüber später diskutieren?«, drängte Jaina und warf einen Blick über die Schulter.
Mit einem zustimmenden Laut und einer unmissverständlichen Geste trieb die Wookiee sie zur Eile an. Sie rannten hinter ihr her. Später, wenn sie in Sicherheit wären, hätten sie noch genügend Zeit ihre Fragen, viele Fragen, zu stellen.
Sobald die Kampfarachnide sich in einem ausreichenden Abstand hinter ihnen befand, stellte Jacen bereits die ersten Spekulationen darüber an, was Lowbaccas Freundin wohl erlebt hatte und wo sie die ganze Zeit abgeblieben war.
12
In ihren Privatgemächern, die sich gleich neben der Thronhöhle befanden, saß Nolaa Tarkona an einem langen polierten Tisch aus Lavagestein. Obgleich der Tag draußen in der einen Richtung kochend heiß und in der anderen entsetzlich kalt war, herrschte in dem Ryloth-Höhlensystem eine angenehme konstante Temperatur. Ein gedämpftes Halbdunkel war ein allgegenwärtiger Gefährte.
Ihr gegenüber kramte ihr Helfer und Berater Hovrak in seinen Unterlagen und bereitete sich auf seinen täglichen Lagebericht vor. Der shistavanenische Wolfsmann blickte auf sein elektronisches Datenbrett, in dem er die geheimsten Informationen über die Allianz der Vergessenen gespeichert hatte. Mit klauenbewehrten Fingern drückte Hovrak auf verschiedene Tasten und rief Einträge in seiner Enzyklopädie fremder Rassen auf.
Nolaa verfolgte interessiert seine Aktivitäten – die Aufzeichnungen waren eine ganz besondere Marotte des Wolfsmannes. Holographische Bilder tauchten aus seinem Katalog auf, und der Helfer-Berater vermerkte ihre Veränderungen, indem er sie mit Hilfe seiner anderen Einträge aktualisierte.
Das scharf umrissene Bild eines breitschultrigen, langgliedrigen Zyklopen rotierte langsam und zeigte die Eigenarten des ungeschlachten Wesens von allen Seiten. »Ein Abyssiner«, erklärte Hovrak. »Nicht sehr intelligent, aber gewalttätig und brutal. Nach entsprechender Ausbildung sind sie hervorragende Kämpfer und Krieger. Wir haben bereits eine erkleckliche Anzahl von ihnen in unseren Reihen, und ich denke, wenn wir uns ein wenig anstrengen, können wir die meisten von ihnen dazu bewegen, sich der Allianz der Vergessenen anzuschließen.«
Nolaa nickte und speicherte diese Information in ihrem Gedächtnis, während Hovrak den nächsten Datenbretteintrag aufrief. »Cha’a, eine kleine Reptilienspezies.«
Sie sah eine gedrungene Kreatur, deren Kopf direkt auf den Schultern saß, als hätte der Hals sich in die Wirbelsäule zurückgezogen. Die geschlitzten Augen standen weit auseinander. Winzige Schuppen bedeckten einen lang gestreckten Kopf, der an eine Schlange erinnerte.
»Verschlagen, ehrgeizig, nicht sehr vertrauenswürdig – allerdings kann man sich darauf verlassen, dass die Cha’a nur ihre eigenen Interessen verfolgen.«
Nolaa nickte und klopfte mit einer Klaue gegen ihre frisch geschärften Zähne. »Dann müssen wir sie davon überzeugen, dass absolute Loyalität gegenüber der Allianz in ihrem ureigensten Interesse liegt.«
»Genau meine Meinung«, sagte Hovrak zähnefletschend. »Mehrere Cha’a wurden überredet, sich Luke Skywalkers Jedi-Trainingszentrum anzuschließen, aber ich glaube, die meisten haben für Menschen und die menschliche Vorherrschaft nicht allzu viel übrig.«
Nolaa streichelte ihren einzelnen intakten Kopfschweif und genoss das dadurch erzeugte kribbelnde Gefühl. Auf seinem glatten grünlichen Fleisch waren mehrere Tätowierungen zu erkennen. Der vibrierende Schmerz der Tätowierungsnadeln war auf der ungemein empfindlichen Haut ihres Hirnfortsatzes eine entsetzliche Qual gewesen. Jede Berührung der mit Tinte gefüllten Nadeln hatte einen pulsierenden Schmerz ausgelöst, aber sie hatte die Folter
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