Young Jedi Knights 08 - Allianz der Vergessenen
meine Systeme nicht mehr in Gefahr, sich zu überhitzen.«
Nachdem sie den weitläufigen Krater umkreist hatte, brachte Raaba ihren Gleiter in einer perfekten Landung etwa fünfzig Meter von der Rock Dragon entfernt nach unten und die jungen Jedi-Ritter stiegen dankbar aus und lockerten ihre verkrampften Muskeln. Nach dem anstrengenden Abenteuer mit den Kampfspinnen bedankten sie sich alle überschwenglich für ihr mutiges Eingreifen. Raaba hingegen schien gegenüber der Dankbarkeit von Menschen ziemlich gleichgültig zu sein.
Jacen und Jaina scherzten ausgelassen nach ihrer Beinahebegegnung mit dem Tod. Lowie sah den Zwillingen die Neugier in Bezug auf Raaba deutlich an und konnte sich denken, welche Fragen ihnen auf den Zungen brannten. Tenel Kas Gesichtsausdruck war nicht so leicht zu deuten, aber auch ihr war ein gesteigertes Interesse anzumerken.
Raabakyysh rückte ihr staubiges rotes Stirnband zurecht, schob die verzierten Armbinden ein wenig höher über ihre Bizeps und fragte in barschem Ton, ob sie noch irgendetwas tun könne.
Jainas kognakbraune Augen verengten sich zu einem listigen Ausdruck, den Lowie schon zur Genüge bei ihr kannte. »Ja. Tatsächlich muss ich dringend einen Kalibrierungs-Check des Sprungsequenzers in unserem Hyperantrieb durchführen«, sagte sie. »Dabei müssen mir Jacen und Tenel Ka helfen –«
Jacen hob überrascht den Kopf. »Aber Lowie hilft dir doch immer bei diesen –«
Jaina rammte ihm nicht allzu sanft einen Ellbogen in die Seite und Jacen verfiel in ein verschwörerisches Schweigen. »Der Punkt ist«, fuhr sie fort, »wir suchen jemanden, jemand Wichtigen, und ich frage mich, ob wir vielleicht irgendwelche Hinweise übersehen haben. Es wäre für uns wirklich eine große Hilfe, wenn du und Lowie noch einmal den Ringwall des Kraters abfliegen könntet – nur um nachzusehen, ob uns irgendetwas entgangen ist. Und wenn ihr schon unterwegs seid, könntet ihr vielleicht auch ein paarmal quer über den Krater fliegen.«
»Hm«, sagte Tenel Ka und nickte zustimmend. »Das ist wirklich eine glänzende Idee.«
Menschen konnten manchmal sehr viel einfühlsamer sein, als andere Spezies ihnen zugestehen wollten, dachte Lowie bei sich. Er war angenehm überrascht, als Raaba sich mit diesem Arrangement sofort einverstanden erklärte. Sie schien sich aufrichtig darüber zu freuen, dass sie sich an der Suche nach Bornan Thul beteiligen durfte – vielleicht war es ihr aber auch nur ganz lieb, für einige Zeit nicht mit den jungen Jedi-Rittern zusammen sein zu müssen. Sie hatte jedoch nichts dagegen einzuwenden, dass Lowie sie begleitete, und er hoffte, dass sie sich, sobald sie alleine wären, bereit finden würde, sich mit ihm etwas eingehender zu unterhalten.
Lowie wusste von früheren gemeinsamen Unternehmungen, dass Raaba nicht der Typ war, der lange untätig blieb, sobald eine Entscheidung getroffen war. Mit ein paar langen Schritten kehrte sie zu ihrem Gleiter zurück und kletterte hinein. Dabei warf sie Lowie einen auffordernden Blick zu. Er folgte ihr an Bord der Rising Star und ließ sich in den Kopilotensitz gleiten, ein Platz, der ihm zunehmend vertrauter wurde und auf dem er sich ausgesprochen wohl fühlte.
Mit einem Energiestoß aus den Antriebsdüsen, der dicke Staubwolken in die Luft wirbelte, hob die Rising Star ab, und Lowies Laune hob sich ebenfalls. Durch die vordere Sichtscheibe konnte er erkennen, wie Jaina ihm zum Abschied zuwinkte, ehe Raaba den Gleiter auf die Seite legte und den Kraterwall in entgegengesetzter Richtung zu überfliegen begann.
Als er endlich mit ihr alleine war, kam Lowie die gute Nachricht erst richtig zu Bewusstsein: Raaba lebte! Sie war in den unteren Regionen des Dschungels auf Kashyyyk nicht von wilden Tieren zerrissen oder von einer tödlichen Syrenpflanze mit Haut und Haar verschlungen worden.
Aber wo war sie so lange gewesen? Und warum hatte sie nicht versucht, mit ihren Freunden oder ihren Angehörigen Verbindung aufzunehmen, um ihnen mitzuteilen, dass es ihr gut ging? Lowies Schwester Sirra war genauso verzweifelt gewesen wie er selbst. Er erinnerte sich noch sehr gut an die schrecklichen Monate gemeinsamer Trauer.
Lowbacca schaute durch das vordere Sichtfenster des Gleiters und hielt pflichtschuldig Ausschau nach Hinweisen, die sie auf die Spur Bornan Thuls bringen würden… und hoffte insgeheim, dass Raaba von sich aus diese heiklen Themen anschneiden würde.
Sie tat es nicht. Mehr noch, sie sagte überhaupt
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