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Young Jedi Knights 08 - Allianz der Vergessenen

Young Jedi Knights 08 - Allianz der Vergessenen

Titel: Young Jedi Knights 08 - Allianz der Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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nichts.
    Zuerst war er einfach nur verärgert, dass Raaba nicht das Gespräch begann. Schließlich war sie es gewesen, die verschwunden war und sie alle im Ungewissen gelassen hatte. Dann, da er sich sehr gut vorstellen konnte, welche schmerzliche und unangenehme Reaktion ihre Worte bei ihm auslösen konnten, und er sich fragte, welche Entschuldigung sie ihm möglicherweise auftischen konnte, empfand er plötzlich eine ungewisse Furcht vor dem, was sie enthüllen könnte.
    Schließlich konnte Lowie nicht länger schweigen. Er räusperte sich knurrend und stellte mit vor innerer Anspannung vibrierender Stimme seine erste Frage. Im gleichen Moment begann auch Raaba zu reden. Die Worte der beiden Wookiees purzelten übereinander und verschmolzen zu einem unverständlichen Stimmengewirr in der Enge des kleinen Cockpits. Als jedem klar wurde, dass der andere redete, verstummten sie, warteten ab und begann von neuem gleichzeitig – dann brachen sie über diese unmögliche Situation in schallendes Gelächter aus.
    Nachdem die Spannung zwischen ihnen sich auf diese Art und Weise gelöst hatte, konnte Lowie Raaba endlich fragen, was ihr am Tag ihres Verschwindens tatsächlich zugestoßen war.
    Raaba antwortete zuerst stockend und wagte es nicht, ihren Freund anzusehen. Ihr Wunsch, mit ihrem Leben etwas Wichtiges und Ungewöhnliches zu tun, war sehr groß gewesen – in der Tat so groß, dass sie sogar bereit gewesen war, dafür ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Soviel hatte Lowie bereits gewusst.
    Eine Abends, ohne irgendjemandem davon zu erzählen, hatte Raaba sich entschlossen, ihren Initiationsritus ganz alleine zu versuchen und weder Lowie noch Sirra um Hilfe zu bitten. Aber sie hatte die Baumstadt der Wookiees kaum verlassen und war in die noch einigermaßen sicheren mittleren Regionen des dichten Kashyyyk-Dschungels hinuntergestiegen, als sie von einem wilden Katarn angegriffen wurde.
    Augenblicklich zerschlugen sich all ihre Hoffnungen, die Mission erfolgreich zu beenden. Obgleich es ihr gelang, den Katarn zu verjagen, hinterließ die Bestie ihre Spuren bei ihr, indem sie ihr mit den Fangzähnen zwei klaffende Wunden in der Brust beibrachte. Raaba wusste sehr wohl, dass der Blutgeruch andere nächtliche Räuber anlocken würde, die eine leichte Beute witterten. In diesem Zustand im Wald zu bleiben wäre äußerst töricht gewesen, erkannte sie, und noch weiter einzudringen, hätte den sicheren Tod bedeutet. Aber zurückzukehren wäre für sie eine absolute Schande gewesen.
    Dennoch, ihre einzige Hoffnung zu überleben lag oben, in den Baumwipfeln, in den sicheren, gemütlichen Wookieebehausungen, in denen sie ihr bisheriges Leben verbracht hatte. Doch noch während sie sich Ast für Ast nach oben schwang, fand Raaba wenig Freude an der Aussicht, einfach nur zu überleben und zu der Routine zurückzukehren, die bisher ihr Leben bestimmt und geordnet hatte. Ihr tapferer Versuch war ein totaler Fehlschlag – selbst besonders mutige Kinder drangen tiefer in den Wald vor, als sie es getan hatte. Sie brachte es nicht über sich, zu ihren Freunden und zu ihrer Familie zurückzukehren und einzugestehen, dass sie ihre Mutprobe begonnen hatte, indem sie sich beim ersten Anzeichen von Gefahr feige zurückgezogen hatte.
    Da war es für sie schon besser, wenn sie glaubten, dass sie den Tod gefunden hatte. Außerdem würde ihr Tod sie in die Lage versetzen, die Verwirklichung anderer Träume in Angriff zu nehmen…
    Raaba und Lowie beendeten ihre Inspektion des Kraterrandes und die Wookiee mit dem dunklen Fell lenkte die Rising Star in die Mitte des Kraters und landete auf einem anderen hohen Gebäude. Von hier aus, so versicherte sie Lowie, habe man den besten Überblick über die Stadt in dieser tiefen, von Felswänden gesäumten Schüssel.
    Als die beiden Wookiees aus dem Schiff kletterten, stellte Lowie fest, dass Raaba ihn zum höchsten Punkt innerhalb des Kraters gebracht hatte. Auf der Spitze des knarrenden Gebäudes stand eine hoch aufragende Konstruktion aus Stahl – entweder ein Aussichtsturm oder ein verrosteter Sendemast, vermutete Lowie. Der oberste Punkt befand sich mehr als hundert Meter über dem Gebäudedach und lag mit dem fernen Kraterrand auf gleicher Höhe. Windböen pfiffen durch die rostigen Verstrebungen.
    Lowies Herzschlag beschleunigte sich allein schon wegen der Höhe der Konstruktion. Ohne zu zögern schwang Raaba sich auf die Gitterkonstruktion und begann daran emporzuklettern. Lowie ließ sich nicht

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