Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth
bereit sich zu verteidigen. Der Rakhmar kauerte auf seinen Hinterläufen, die Muskeln angespannt und im Begriff, einen weiteren Sprung nach vorne zu machen.
Raynar hielt seine Fackel hoch. Ein starker Arm riss ihn nach hinten, genau in dem Augenblick, als das Raubtier sprang – und zwei Lichtschwerter schlugen an ihm vorbei einen doppelten Bogen von Smaragdgrün und Violett. Die Energieklingen schnitten den bösartigen Rakhmar in drei gleiche Teile, die mit nassen Schlägen auf den Boden klatschten.
Mit ihren aktivierten Lichtschwertern suchten Jacen und Jaina die Lichtung nach möglichen anderen Raubtieren ab.
»Ich glaube nicht, dass du das noch brauchen wirst«, sagte Tenel Ka, nahm Raynar die Fackel ab und warf sie zurück ins Lagerfeuer. »Deine Instinkte und Reaktionen waren lobenswert.«
»Oh ja! Ausgezeichnete Arbeit, von Ihnen allen!« MTDs silbernes Oval schwebte hinüber zu Raynar. »Ich hatte kaum Zeit, Angst zu empfinden – obwohl ich glaube, dass Master Raynar eine Verletzung erlitten hat.«
»Es ist nicht so schlimm.« Raynar zog seine braune Jedi-Robe zur Seite, um seinen Schenkel zu untersuchen, wo der Rakhmar ihn gekratzt hatte. Dunkles Blut rann aus zwei parallelen Wunden genau unterhalb seiner rechten Hüfte.
Jaina kniete neben Raynar und sah sich sein Bein an. »Was glaubst du?«, fragte sie ihren Bruder.
Jacen zuckte zusammen. Es sah schlimmer aus, als er erwartet hatte. »Ich denke, dass wir nicht den ganzen Weg hierher hätten laufen sollen. Vielleicht hätten wir stattdessen Lowies T-23 ausleihen sollen. Es ist eine lange Wanderung zurück zum Großen Tempel.«
Tenel Ka presste ihre Hand gegen die Wunden, um die Blutung zu verlangsamen. »Raynar sollte mit dieser Verletzung nicht laufen«, stimmte sie zu. »Wir müssen das Bein verbinden.«
Im Schein des Lagerfeuers riss Jaina Stoffstreifen aus dem Saum von Raynars Jedi-Robe. MTD erhellte seine optischen Sensoren, um für ausreichende Beleuchtung zu sorgen, während Jaina und Tenel Ka Raynars Schenkel bandagierten. Ohne sich angesichts des ganzen Blutes aus der Ruhe bringen zu lassen, wischte Tenel Ka ihre Hand im Gras ab.
»Ich denke, dass ich jetzt gehen kann«, sagte Raynar tapfer, obwohl seine Stimme zitterte. Als er sich jedoch, gestützt von Jacen und Jaina, aufzurichten versuchte, wich alle Farbe aus seinem Gesicht und seine Knie gaben nach. Jacen fing ihn auf, bevor er hinfiel.
»Ach du meine Güte! Vielleicht wäre Master Raynar besser damit gedient, sich auszuruhen, während einer von uns zur Jedi-Akademie zurückkehrt, um Unterstützung zu holen«, sagte MTD. »Ich glaube, dass ich einen geeigneten Nachrichtenüberbringer abgeben würde. Daher biete ich mich an, diese Aufgabe zu übernehmen.«
Doch noch bevor der kleine Droide seine Rede beendet hatte, hörte Jacen, wie sich etwas durch den Dschungel näherte. »Wir bekommen Gesellschaft«, sagte er.
Tenel Ka hatte schon eine Kampfstellung eingenommen und das Lichtschwert gezogen, bevor sie das Geräusch als Hufschläge identifizierten.
»Lusa?«, murmelte Raynar. »Ist es Lusa?«
Zuerst dachte Jacen, dass sein Freund phantasierte, aber er entdeckte schnell, dass Raynar Recht hatte. Mit wehender zimtfarbener Mähne galoppierte Lusa zwischen den Bäumen hervor. Erst als sie das Zentrum der Lichtung erreichte, blieb sie abrupt stehen.
Im Feuerschein glänzte Schweiß auf dem nackten Rumpf und den Flanken des Zentaurenmädchens. Ihr Gesicht schien fast genauso bleich zu werden wie Raynars, als sie ihn ansah. »Du bist verletzt!«, keuchte sie.
Röte strömte in Raynars Antlitz. »Ja, ich… ich weiß.«
»He, wie hast du uns gefunden?«, fragte Jacen.
Während sie Raynar immer noch sorgenvoll ansah, antwortete Lusa zerstreut: »Bevor ihr weggingt, gab Raynar mir eine ungefähre Beschreibung, wo ihr campen würdet. Als ich die Nachricht erhielt, bin ich einfach in diese Richtung gelaufen und habe gehofft, euch zu finden.«
»Nachricht? Was für eine Nachricht?«, fragte Jaina.
»Oh.« Lusa stampfte mit einem Huf. Ihre Augen suchten Tenel Ka. »Ich glaube, du hast eine Großmutter, die früher Herrscherin über den Hapes-Cluster war?«
»Das ist eine Tatsache«, sagte Tenel Ka.
»Also, sie verursacht ein Chaos unter den Schutzkräften, die in der Umlaufbahn stationiert sind. Sie fragte nach Master Skywalker und als sie herausfand, dass er nicht da war, verlangte sie dich sofort zu sehen. Tionne sagte ihr, dass du draußen wärst. Die Streitkräfte der Neuen
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