Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth
unterwandert haben«, sagte Lusa. »Der Anschlag des Bothans hat bewiesen, dass dies zumindest nicht völlig aus der Luft gegriffen ist.«
»Sollten wir dann nicht alle noch gefährdeten Personen warnen?«, schlug Zekk vor. »Es hieße, dass wir niemandem mehr vertrauen können.«
Master Skywalker runzelte die Stirn. »Es ist nicht so einfach, wie es klingt. Es könnte eine Panik auslösen und eine Flut falscher Verdächtigungen nach sich ziehen. Wir können verdiente Bürger der Neuen Republik nicht nur deshalb mit Misstrauen strafen, weil es sich um Aliens handelt.«
»Das dürfte aber genau das sein, was Nolaa Tarkona beabsichtigt«, griff Lusa den Gedanken auf. »Wenn die Menschen der Neuen Republik gegen ihre nichthumanoiden Mitbürger aufbegehren würden, könnte sie das als Beweis anführen, dass Menschen sogar bereit sind, ihre treuesten Verbündeten zu verstoßen. Es wäre das perfekte Mittel, um noch mehr Alien-Rassen auf die Seite der Allianz der Vergessenen zu ziehen.«
»Genau aus diesem Grund haben Staatschefin Organa Solo und ich übereinstimmend entschieden, den Zwischenfall nicht weiter publik zu machen – zumindest so lange nicht, bis sie Gelegenheit hatte, den Bothan-Wachmann zu verhören«, sagte Master Skywalker.
»Wirklich eine heikle Situation«, stimmte Zekk zu. »Es könnte genauso gefährlich sein, einer loyalen Person zu misstrauen wie einem Verräter zu vertrauen. Vielleicht lag Bornan Thul gar nicht so falsch damit, sein Wissen für sich zu behalten.«
»Möglicherweise glaubte Raynars Vater aber auch, die Quelle der Seuche selbst und ohne fremde Unterstützung unschädlich machen zu können«, meinte Lusa.
»Was auch immer seine Beweggründe sein mögen«, erwiderte Zekk, »ich kam hierher, weil ich der Überzeugung bin, Raynar könnte seinen Vater dazu bewegen, uns das nötige Vertrauen zu schenken. Thul wird Hilfe benötigen. Versteht ihr, warum es so wichtig ist, dass Raynar zurückkehrt – wo auch immer er sich aufhalten mag? Ich brauche ihn an meiner Seite, wenn ich seinen Vater finde.«
Lusas Augen füllten sich mit Tränen. »Ich habe versprochen, nicht zu verraten, wohin sie aufgebrochen sind«, brachte sie hervor, »aber sie müssten schon seit Tagen zurück sein. Sie haben ihr Leben riskiert, weil sie in tiefer Sorge um Lowie und dessen Schwester waren…«
Zekk zog scharf die Luft ein. Master Skywalker setzte sich kerzengerade. »Wohin sind sie gegangen?«
»Nach Ryloth. Um Lowbacca aus den Klauen der Allianz der Vergessenen zu retten«, sagte Lusa in ersticktem Flüsterton. »Ihren eigenen Worten zufolge hätten sie inzwischen längst zurück sein müssen.«
Zekks heller Zorn über das unentschuldbare Risiko, das seine Freunde eingegangen waren, vermischte sich mit nackter Angst. »Dann müssen wir ihnen schlicht und einfach zu Hilfe eilen«, presste er durch seine zusammengebissenen Zähne hervor. Er sah Master Skywalker an, damit rechnend, dass der Jedi versuchen würde, ihm diese Idee auszureden.
Doch stattdessen entgegnete Luke: »Augenblicklich ist die Skadow Chaser nicht verfügbar. Uns bleibt nur die Lightning Rod .« Er sah Lusa an. »Du kennst die wichtigsten Zugangscodes innerhalb der Allianz der Vergessenen und die geographischen Verhältnisse auf Ryloth. Wärst du bereit, uns zu helfen?«
Lusa schüttelte die ihr übergehängten Decken ab und stampfte mit einem ihrer Hufe auf den Steinboden auf. »Ja. Ich werde euch begleiten.«
Zekk wollte Einspruch erheben, doch Lusa warf ihm einen funkelnden Blick zu. »Versuch es nicht einmal, mir ausreden zu wollen, euch zu begleiten. Mir liegt mindestens genauso viel daran, unseren Freunden zu helfen, wie dir!«
Er spürte die Aufrichtigkeit ihrer Worte und zudem wurde ihm plötzlich klar, dass sie auf Yavin 4 nicht sicherer aufgehoben sein würde als an Bord der Lightning Rod .
»Wir brechen alle auf«, entschied Luke. »Keiner von uns ist auf dieser Mission entbehrlich, aber wir werden uns rückhaltlos vertrauen müssen.«
17
Das Erste, was Jacen auffiel, noch bevor sie sich in die Außenwelt der Nachtseite Ryloths hinauswagten, war die mörderische Kälte. Obwohl der Ausgang des Stollens ihnen geringfügigen Schutz vor den eisigen Winden bot, war es unmöglich, ihnen zu entgehen. Die Atemluft, die seinem Mund entwich, wurde ihm als weißer Nebel von den Lippen gerissen.
Der strapazierfähige braune Anzug, der ihn beim Ryll-Abbau notdürftig warm gehalten hatte, erwies sich als vollkommen
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