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Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Titel: Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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erstickten Ryloths eisige Nacht unter einer dicken, mit Blicken nicht mehr zu durchdringenden Nebelsuppe. Plötzlich schoss ein Strahl heißen Dampfes in die Höhle, traf die kalte Wand und erstarrte sofort zu einer glasartigen Schicht. Böen von rauer, heißer Luft schlugen Jacen ins Gesicht, aber seine Haut war mittlerweile so taub vor Kälte, dass es ihm keinerlei Erleichterung brachte.
    Hinter ihm konzentrierte sich Tenel Ka indes weiter auf das Geräusch, das sie aus den Tiefen der Höhle aufgeschnappt hatte. »Wer ist da?«, rief sie, bemüht, den Sturm zu übertönen. »Ich spüre deine Nähe!«
    Sie zog ihr Lichtschwert und aktivierte die summende Klinge, während das Wüten des Sturms draußen unvermindert anhielt. Ihre türkisfarben leuchtende Waffe erzeugte ein dunkles blaugrünes Zwielicht.
    »Ah, so ist also doch endlich jemand gekommen, um mich zu töten«, krächzte eine heisere Stimme. »Ich hätte euch die Arbeit bald abgenommen… wenn ihr nur wenig später gekommen wärt.«
    Zwischen dem Geheule des Windes, der die Bergflanke peitschte, hörte Jacen ein Geratter, das nur von den Windmühlen stammen konnte, die draußen ihre Wacht hielten, als wären es mechanische Vogelscheuchen. Die unerbittliche Kraft des Sturms ließ die Rotorflügel in unglaublichem Tempo kreisen und drohte die angeschlossenen Generatoren über kurz oder lang zu übersättigen.
    In der Höhle flammten Lampen auf und enthüllten Details.
    Jacen stand neben Tenel Ka und war entschlossen, den Kampf selbst gegen einen übermächtigen Gegner aufzunehmen. Er zog sein eigenes Lichtschwert, doch bevor er die Smaragdklinge aktivieren konnte, erkannte er bereits, dass sie nichts zu fürchten hatten.
    Weiter hinten in einem helleren Bereich der Höhle kauerte ein alter, männlicher Twi’lek. Sein Gesicht wirkte ausgemergelt, seine graue Haut war von blauen Flecken übersät. Er stierte zu ihnen herüber, während die Auswüchse an seinem Kopf unter dem Einfluss der Kälte zitterten. Er blinzelte ununterbrochen. Seine früher gewiss einmal scharfen Zähne waren stumpf geworden und teilweise herausgebrochen.
    Der Twi’lek setzte sich gerade, als wollte er dadurch imposanter wirken, und raffte das bisschen Stolz, das ihm noch geblieben war, zusammen. »Ich bin der Letzte meines Clans«, keuchte er, »der hier noch ausharrt. Ich wäre den anderen auch lieber in die Hellen Länder gefolgt, aber die grausame Nolaa Tarkona verbannte mich in die Kältewüste. Ich war nicht in der Lage, die lange Reise durch die Schatten bis hin in die Sonne zu schaffen, durch deren Kraft ich Reinigung erfahren hätte.«
    »Wer bist du?«, fragte Jacen. »Wie ist dein Name?« Über ihnen vibrierten die Turbinen der Windkraftwerke und versorgten die provisorisch befestigten Leuchtpaneele mit Strom.
    Der Twi’lek atmete tief ein. »Ich bin Kur… «, sagte er und zögerte kurz, ehe er hinzufügte: »Einfach nur Kur. Ich habe keinen Clan-Namen mehr. Man hat ihn mir genommen.«
    »Nolaa Tarkona hat dir das angetan?«, vergewisserte sich Jacen.
    Der Twi’lek wandte sein Gesicht ab, als könnte er es nicht ertragen, an all dies erinnert zu werden.
    Tenel Ka schaltete ihr Lichtschwert aus und antwortete für ihn. »Wenn ein Clan besiegt ist, werden fünf seiner Mitglieder auf die Tagseite von Ryloth verbannt. In den Hellen Ländern finden sie rasch, auf Gedeih und Verderb der Hitze ausgesetzt, den Tod.«
    »Aber mich hat Nolaa in dieser eisigen Einöde aussetzen lassen«, sagte Kur. »Ich habe mich mühsam durchgekämpft, bis ich in den Eingeweiden der Aggregate, die für die Strom- und Luftzirkulation in den Höhlensystemen sorgen, Unterschlupf fand. Aber die großen Twi’lek-Städte sind unerreichbar fern von hier. Nolaa Tarkona hat einen abgeschiedenen Bereich zu ihrem Hauptquartier erkoren. Von dort aus hält sie den Rest meines Volkes in Angst und Schrecken.«
    Da sie Kur nicht als Gefahr einstuften, krochen Jacen und Tenel Ka tiefer in die Höhle, um Schutz vor der klirrenden Kälte draußen zu finden. Jacen kam die Haut des Kriegermädchens vor, als wäre sie von den eisigen Temperaturen bläulich durchscheinend geworden… ganz zu schweigen von den unzähligen Blutergüssen und Schrammen, die noch von ihrem Rutsch über das Geröll- und Eisfeld rührten.
    Er selbst schnitt auch nicht viel besser ab, aber wenigstens besaß er seinen Overall, der leidlich Schutzbot – jedenfalls mehr als Tenel Kas Rüstung aus Echsenhaut.
    Der verbannte Twi’lek erhob sich.

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