Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Titel: Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
Vom Netzwerk:
Hinter einem Steinhaufen in der Nähe eines flackernden Leuchtpaneels zog er ein zerfleddertes Fell hervor, offenbar ein armseliger Ersatz für eine Decke. »Hier, Mädchen, nimm das. Etwas Besseres kann ich dir leider nicht anbieten.«
    Tenel Ka nahm die Decke dankbar entgegen. Jacen half ihr, sie um die Schultern zu hängen. Das Kriegermädchen ging in die Hocke und Jacen drängte sich eng an sie, um ihr zusätzlich Wärme zu spenden.
    »Als ich diesen Ort erreichte, fand ich hier ein schwaches und verendendes Rylcrit«, sagte Kur. »Es war am Verhungern. Tief in den Katakomben einiger größerer Twi’lek-Städte züchtet mein Volk diese robusten Tiere ihres Fleisches wegen. Aber dieses hatte wild draußen in der Einöde überlebt. Es starb kurz nachdem auch ich mich in diese Höhle zurückgezogen hatte. Ich rationierte mir das Fleisch des Rylcrit, sodass es für einen vollen Monat reichte. Seine Knochen benutzte ich als Werkzeuge und aus seinem Fell machte ich mir diese Decke. Möge sie dich genügend wärmen, um einen weiteren Tag zu überleben.«
    Tenel Kas Stimme klang schroff, fast trotzig, obwohl es ihr Mühe bereitete, überhaupt zu sprechen. »Wir müssen überleben«, sagte sie. »Um zu entkommen.«
    Kur lachte leise. Es klang, als würde jemand trockene Blätter in der Hand zerreiben. Jacen versteifte sich. Er empfand Kurs Reaktion als beleidigend. »Wir werden es schaffen«, protestierte er. »Denn wir haben ein Schiff, das uns abholt.«
    »Dann glaubt ihr also wirklich, von Ryloth wegkommen zu können?«, erkundigte sich Kur. »Wer hat diese dumme Hoffnung in euch geweckt?«
    Jacen starrte den Twi’lek an. »Wie konnte es Nolaa gelingen, eure sämtlichen Städte unter ihre Kontrolle zu bringen?«, fragte er, das Thema wechselnd. »Unter ihrer Anhängerschaft innerhalb der Allianz schienen sich nicht allzu viele Twi’leks zu befinden. Wenn man die enormen Bevölkerungszahlen eurer Höhlenstädte bedenkt, kann es nur verblüffen, dass sie überhaupt Macht über eure Gesellschaft erlangte.«
    »Nolaa Tarkona ist in vielerlei Hinsicht eine Abnormität. Die Twi’lek-Kultur beruht auf uralten Traditionen, die in den Clans wie in den Städten hochgehalten werden. Wir bewahrten uns unsere Unabhängigkeit über lange Zeit ausschließlich durch kluges Taktieren, Täuschungsmanöver, Cleverness… nicht durch Anwendung von Gewalt oder Demonstrationen militärischer Stärke. Aber Nolaa Tarkona hielt sich nicht an diese Regeln. Sie floh aus der Gefangenschaft, scharte skrupellose Verbündete um sich und suchte unsere unterirdischen Lebensbereiche mit einer kleinen, schlagkräftigen Armee heim. Ohne Vorwarnung griff sie uns an und besiegte unsere Clan-Führer. Einige warf sie in die Ryll-Minen, andere tötete sie auf der Stelle. Für mich dachte sie sich eine ganz besondere Strafe auf. Ich wurde hierher verbannt, anstatt in die Hellen Länder geschickt zu werden, wo ich Teil der dort lodernden Feuer hätte werden können.«
    Kur blickte auf seine Klauenhände. Seine schweifartigen Auswüchse am Kopf zitterten jetzt heftiger, als hätte er eine Art Anfall erlitten. »Schon immer wollte ich die Hellen Länder sehen, aber es war mir nicht vergönnt, meine Neugier zu… befriedigen.«
    »Wir müssen höher hinauf in die Berge«, erklärte Jacen, »damit unser Freund uns finden kann. Wir haben Lichtschwerter, um Zeichen zu geben. Es gibt keinen Zweifel, dass er kommen wird.«
    »Es ist ein langer Weg da hinauf«, sagte Kur. »Ein bitterkalter Weg.«
    »Hier in der Höhle ist es auch nicht viel wärmer«, entgegnete Tenel Ka. »Und wenn ich schon frieren muss, dann würde ich es lieber mit einem Ziel vor Augen tun.«
    Kur sah sich in seiner erbärmlichen Behausung um. Sein Asyl in der Verbannung. Der Hitzesturm war inzwischen vorbeigezogen und die quietschenden Windmühlenflügel drehten sich wieder langsamer, was sich dadurch bemerkbar machte, dass das Licht in der Kammer schwächer wurde.
    Mit einem Seufzer räumte Kur ein paar lose Steine beiseite. Darunter wuchsen schwammige, fein verästelte Flechten, die mit blauen und roten Äderchen durchsetzt waren. »Esst«, sagte er und pflückte ein Stück für sich selbst ab. »Es ist die einzige Nahrung, die uns hier zur Verfügung steht, und wir werden all unsere Kraft brauchen, wenn wir auch nur versuchen wollen, diese wahnsinnige Strapaze auf uns zu nehmen.«
    Jacen probierte die herb schmeckende, ledrig zähe Flechte und kaute darauf herum. Nach dem Brackwasser und

Weitere Kostenlose Bücher