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Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth

Titel: Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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den bitteren Pilzen, die man ihnen in den Gewürzminen vorgesetzt hatte, kostete es ihn keine große Überwindung, die von Kur gepriesene Kost zu akzeptieren.
    Auch Tenel Ka aß kommentarlos davon.
    »Wenn wir vorankommen wollen«, sagte Kur, »sollten wir unverzüglich aufbrechen, noch im Schlepptau des Hitzesturms.« Er stand auf. Seine Arme zitterten schwach. »Wir werden wahrscheinlich da draußen in der Kälte umkommen… aber für kurze Zeit können wir noch von der Restwärme des Sturms profitieren.«
    Jacen versuchte sich geistig auf das bevorstehende Unternehmen und die Rückkehr in die grausame, windgepeitschte Kälte vorzubereiten. Schließlich räusperte er sich.
    »Also dann«, sagte er entschlossen, »worauf warten wir noch?«
     
    Die Landschaft hatte sich unter den Einflüssen des launischen Sturms dramatisch verändert. Die heißen Winde von der Tagseite des Planeten hatten sich über Eiskrusten und Gletscherfelder geschoben und wieder erstarrte, lanzenförmige Eiszapfen an den zerklüfteten Felskanten hinterlassen. Verdunstetes, an der kalten Luft kristallisiertes Wasser umwirbelte sie ständig in Form hagelkornharter Schneeflocken.
    Kur hielt seinen Kopf tief geneigt. Seine tentakelartigen Auswüchse zuckten hektisch um seine Schultern herum, während er die Felshänge entlangstapfte, immer auf das mehrere Kilometer entfernte schwache Leuchten zu.
    Der wirbelnde Schnee um sie herum blendete Jacen. Halb blind suchte er Halt an Tenel Kas Arm. Auf diese Weise konnten sie nicht voneinander getrennt werden. Einmal, als sie beide desorientiert vorwärts taumelten, aktivierte er sein Lichtschwert, sodass die smaragdgrüne Klinge wie eine Fackel loderte. Zischend verdampfte Schnee an der Energieklinge. Dazu heulte und pfiff der Wind, der über die unregelmäßig geformten Felsenformationen hinwegfegte.
    Als sie höher gelegene Regionen erreichten, gewannen die Böen noch mehr an Stärke, und die schneidende Kälte ließ Jacens Kräfte rapide schwinden. Jeder Schritt wurde beinahe zu einem Ding der Unmöglichkeit. Während sie sich gemeinsam durch das Meer der Erschöpfung schleppten, versuchte er sich immer wieder neu zu motivieren. Verstärkt durch die Macht, brüllte er im Geiste laut auf: Lowie, wir sind hier – hör nicht auf, nach uns zu suchen!
    Tenel Ka stürzte und Jacen half ihr beim Aufstehen. Erst während er sie stützte, wurde ihm bewusst, dass sie über Kur gestolpert war, der, am Ende seiner Nervenkraft angelangt, am Boden kauerte und sich strikt weigerte, den Marsch fortzusetzen. Gemeinsam stellten sie den alten Twi’lek wieder auf die Beine. »Du kannst dich jetzt nicht ausruhen«, sprach Jacen eindringlich auf ihn ein, »sonst wirst du es nie bis in die Hellen Länder schaffen.«
    Kur stöhnte. »Und wenn schon. Dann werde ich eben hier auf mein Ende warten.«
    »Das steht nicht zur Debatte«, widersprach Tenel Ka barsch.
    Der Nachthimmel klarte auf und zeigte Diademe von Sternen. Allmählich senkten sich die aufgewirbelten Flocken, die der Hitzesturm geschaffen hatte, und puderten die Landschaft. Es bestürzte Jacen, als er den Eindruck gewann, dass ihr Ziel nicht wesentlich näher gerückt war als bereits vor Stunden.
    Tenel Ka atmete tief ein. »Master Skywalker hat uns einst Techniken gelehrt, die es einem Jedi ermöglichen, extreme Kälte oder Hitze leichter zu ertragen«, sagte sie. »Wir müssen diese Übungen jetzt anwenden.«
    Jacen nickte steif. »Aber unser Freund hier besitzt diese Möglichkeit nicht.«
    »Dann müssen wir ihn in die gemäßigte Zone bringen, bevor es zu spät ist.«
    Der Hang wurde steiler, schroffer, aber sie bewegten sich weiter beharrlich auf das entfernte Band aus Zwielicht zu. Tenel Ka musste noch einmal auf Seil und Enterhaken zurückgreifen, damit sie die gähnende Kluft zwischen zwei Felszinnen überwinden konnten. Mit seinem Lichtschwert hackte Jacen darüber hinaus Stufen in das panzerharte Eis.
    Die beiden Gefährten mühten sich unablässig mit dem alten Twi’lek ab, um ihn mit in die höheren Gefilde zu schleppen.
    »Nur noch ein Stückchen«, versuchte Jacen ihn mit erschöpfter Stimme anzutreiben, die kaum noch lauter als ein Flüstern war. »Nur noch ein kleines bisschen weiter!«
    Aber als sie endlich den Gipfel des Kammes erreicht hatten, sank selbst Jacens Mut. Eine steil abfallende Schlucht und eine Landschaft aus wild zerklüfteten Hügeln trennte sie von der Region, aus der schwacher Dämmerschein ihnen Sicherheit und Rettung

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