Young Jedi Knights 11 - Das Vermächtnis des Imperiums
Offizier, auf den sie zugetreten war. Er stand rasch auf und überließ ihr seinen Platz am Pult. »Die Verschlüsselung entspricht unserer höchsten Sicherheitsstufe«, sagte er. »Ich selbst war nur in der Lage, die erste Sequenz zu decodieren, aus der hervorgeht, dass dieser Spruch ausschließlich für Lady Aryn Dro Thul bestimmt ist.«
Aryn erlaubte ihren Händen kein Zittern, als sie ihre persönliche Autorisation in den Computer eingab, der die Nachricht daraufhin in Sekundenschnelle entschlüsselte. Dass sie dreifach codiert war, bedeutete, sie stammte entweder von ihrem Sohn oder ihrem Ehemann. Nicht einmal Bornans Bruder Tyko Thul hatte das Recht, diese Form der Verschlüsselung zu wählen.
Der Kommunikationsoffizier aktivierte diskret das Abschottungsfeld seines Platzes. Aryn registrierte kaum, dass sich die schalldichte und sichtverzerrende Isobarriere um sie herum aufbaute.
Als ihr bewusst wurde, dass die eingetroffene Botschaft auch Neuigkeiten beinhalten könnte, die sie gar nicht hören wollte, beeilte sie sich, sie anzuhören – bevor der Mut sie vielleicht tatsächlich verließ. Die Stimme ihres Mannes wurde von Lichteffekten untermalt, einem ständig wechselnden Farbenspiel, und darüber hinaus von leisen Harmonien, die es Aryns musikalisch empfänglichem Geist ermöglichten, mehr Informationen innerhalb kürzester Zeit zu verarbeiten, als Bornans »nackte« Stimme hätte vermitteln können.
»Meine geliebte Frau, ich bedauere es außerordentlich, dass meine Mission noch immer nicht beendet ist und ich noch nicht zu dir zurückkehren kann. Ich habe zwei Lieferungen erhalten, die meine Heimkehr verzögern werden.« Die Lichteffekte spalteten sich in zwei pulsierende Kugeln von unterschiedlicher Farbe auf, die dicht nebeneinander schwebten und Bornan und Raynar symbolisierten. Die Intensität der Farben bedeutete, dass sich beide guter Gesundheit erfreuten. An den Rändern wiesen farbige Kleckse auf die Anwesenheit von Freunden hin. Und die musikalische Untermalung verriet Aryn durch eine Reihe harmonischer Klänge, dass ihr Mann und ihr Sohn sich in gehobener Stimmung befanden – aber dann übersprang die Melodie einen Takt oder zwei und mündete in einen offenen Akkord, was wohl ausdrücken sollte, dass beiden etwas zum wahren Glück und Wohlbefinden fehlte: sie, Aryn – ihre Gesellschaft und Nähe!
»Mich treibt keinerlei akute Gefahr zur Entsendung dieser Nachricht. Ich bin völlig allein und benötige auch keine Hilfe«, fuhr Bornan mit fester Stimme fort. Pastellfarben schlängelten sich wie Wurzeln durch das pulsierende Licht, stellten untereinander Verbindungen her und kehrten dann ihre Farben um. Das genaue Gegenteil dessen, was er sagt, dachte Aryn verstehend, ist wahr.
Jemand war bereits bei Bornan und unterstützte ihn, aber Raynar und Bornan benötigten weitere Verstärkung. Und das dringend. Ein sanfter dunkler Ton warnte vor akuter Gefahr und wies auf die Möglichkeit hin, dass man sich vor Verrätern im Umfeld des Handelskontors vorsehen musste.
»Du bist eine Frau mit starkem Willen, meine Liebe, und ich kann dir nicht raten, was du tun sollst – aber ich glaube, du weißt, worum ich dich bitte.« Bunte Tupfer, die sowohl Freund als auch Feind symbolisierten, erschienen an den Außenrändern der pulsierenden Kugel und krochen langsam ins Innere, wo sie sich vereinten. Es bedeutete, dass er sie brauchte, um einen Hilfstrupp an einen bestimmten Ort zu entsenden, und dass der Feind wahrscheinlich bereits auf dem Weg dorthin war – mit einem uneinholbaren Vorsprung. Die Musik setzte von neuem und verändert an, und Aryns Geist übersetzte jede einzelne Note in galaktische Koordinaten, sodass in ihrem Kopf eine Spur entstand, die geradewegs zum Aufenthaltsort ihres Mannes führte.
»Bis ich dich das nächste Mal in den Arm nehmen kann, tröste ich mich mit dem wunderbaren Wissen, dass ich dich liebe«, endete Bornans Botschaft. Eine Korona von wirbelndem Licht, Ausdruck von Aufrichtigkeit und Bedauern, umfloss den strahlend hellen Kern der Kugel, Bildnis seiner Liebe. Ein letztes Mal ertönte eine Harmonie purer Zärtlichkeit. Dann, abrupt, endete die Nachricht – endeten Melodien, Lichter, Worte… Nichts davon blieb auch nur als Echo zurück.
Aryn Dro Thul vergeudete keine Zeit damit, die Botschaft noch einmal von vorn abzuspulen. Sie hatte die Koordinaten, die ihr auf originelle und einzigartige Weise übermittelt worden waren, fest in ihrem Geist verankert. Deshalb
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