Young Jedi Knights 11 - Das Vermächtnis des Imperiums
konnte sie sogar so weit gehen, die Nachricht zu löschen, bevor sie das Abschottungsfeld um sich herum cancelte.
Sie wusste, was zu tun war, stand auf und nickte dem Kommunikationsoffizier zum Abschied dankend zu. So schnell, wie sie gekommen war, verließ sie den Raum auch wieder und strebte dem Regierungspalast entgegen. Sie brauchte unverzüglich eine Audienz bei Leia Organa.
»Dann glauben Sie, Ihr Mann hat die Quelle der Seuche entdeckt und benötigt unsere sofortige Hilfe?«, fragte Leia und beugte sich nach vorn, um Aryn Dro Thuls ernstes Gesicht besser studieren zu können. Die beiden Frauen saßen sich im Büro der Staatschefin gegenüber.
»Die Art und Weise«, erwiderte Aryn, »wie er seine Nachricht ausgeschmückt hat, legt die Vermutung nahe, dass er bereits Unterstützung erhalten hat, nicht nur von unserem Sohn – könnte es sich eventuell um… Eure Kinder handeln, Hoheit?«
Leia nickte. »Es sieht ganz so aus, als hätten die, die sich suchten, sich auch gefunden.«
»Er ließ durchblicken, dass er für weitere Hilfe dankbar wäre«, sagte Aryn. »Gleichzeitig schien Bornan jedoch beunruhigt, hier könnten sich Spione und Verräter eingeschlichen haben.«
Leia lächelte grimmig. »Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Wir werden nur absolut vertrauenswürdige Truppen zu den Koordinaten entsenden, und wenn ich jeden einzelnen Soldaten selbst aussuchen müsste. Mein Mann, General Solo, wird – falls Sie das beruhigt und Ihnen ein Trost ist – das Unternehmen höchstpersönlich anführen.«
10
Das Arsenal des Imperators war ein mit atembarer Atmosphäre geflutetes Labyrinth aus Kuppeln, Verbindungstunneln und hermetisch abgeriegelten Räumen, in denen Unmengen – unvorstellbare Mengen – von tödlichen Waffen lagerten, und die heimtückischste Gattung war biologischer Natur.
Da das abgelegene Asteroidendepot dem Kenntnisstand der jungen Jedi-Ritter nach über kein Großdock verfügte, waren die Rock Dragon und die Lightning Rod gezwungen, vor zwei unmittelbar aneinander angrenzenden Kuppeln zu landen. Kurz darauf sammelten sich die sieben Besucher in der stillen, vollkommen verlassen wirkenden Station.
Die niedrigen Steindecken und die mit Metall ausgekleideten Tunnel ließen die engen Kammern wie Gefängniszellen erscheinen. Jacen sah sich aufmerksam um und prüfte die Luft, die nicht allzu frisch war – wie hätte sie es auch sein können? Mit Ausnahme des Halsabschneiders Fonterrat und Bornan Thul hatte wahrscheinlich seit Jahrzehnten niemand mehr diesen Ort betreten.
Thul verzog angewidert das Gesicht. »Ich wünschte, Fonterrat wäre niemals auf dieses Geheimnis gestoßen.«
Raynar stand dicht bei seinem Vater. »Ich wünschte, der Imperator wäre nie auf den Gedanken gekommen, ein solches Arsenal anzulegen.«
Der ältere Mann nickte seinem Sohn verständnisvoll lächelnd zu.
»Was werden wir also damit tun?«, fragte Jaina.
Zekk, der kaum von ihrer Seite wich, erwiderte mit steinernem Gesicht: »Wir werden die Erreger unschädlich machen. Deshalb kamen wir schließlich her! Und Nolaa Tarkona ist bestimmt auch schon unterwegs.«
»Zuerst müssen wir herausfinden, wo die Viren lagern«, sagte Tenel Ka.
Jacen nickte energisch. Er war einer Meinung mit dem Kriegermädchen. Es kam selten vor, dass er das einmal nicht war.
Bornan Thul schob sich nach vorn und übernahm die Führung. »Folgt mir. Ich kenne die Stelle, aber ich erhielt keinen Zugang.« Er schluckte schwer. »Als ich zuletzt hier war, schien die Wahrscheinlichkeit, dass Nolaa Tarkona jemals den Weg hierher finden würde, noch nicht sehr groß. Ich dachte, dass ich einen anderen Weg finden würde, das Problem zu lösen…«
»Diesmal bist du nicht allein«, tröstete ihn Raynar. »Gemeinsam werden wir es schaffen, das Problem zu beseitigen.« Erhobenen Hauptes marschierte er Schulter an Schulter mit seinem Vater durch die düsteren Korridore.
Die Generatoren für künstliche Schwerkraft funktionierten immer noch auf dem Felsbrocken, der den Weltraum durchirrte. Die Gefährten bewegten sich durch den Hauptkomplex der Anlage. Über ihren Köpfen wölbten sich Transparistahl-Kuppeln und ermöglichten eine ungehinderte Sicht auf das endlos scheinende Meer der Sterne, in denen auch Asteroiden wie dieser ihren Platz hatten – Treibgut im All.
Früher einmal, wusste Jacen, waren Sternzerstörer hierher gekommen, um sich mit Waffen einzudecken. Die Besatzungen – Sturmtruppen – waren unterwegs gewesen, um
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