Young Jedi Knights 11 - Das Vermächtnis des Imperiums
setzen.
Mehrere Soldaten der Allianz – Idealisten, die für das kämpften, woran sie glaubten, und nichts von Nolaa Tarkonas geheimen Zielen ahnten –, senkten ihre Waffen ebenfalls und traten nach vorn.
»Wir müssen miteinander reden«, verdeutlichte Kur noch einmal. »Nur so können wir Frieden finden und wahren!«
Luke betrachtete den verbannten Twi'lek, wie er es noch nie getan hatte. Obwohl Nolaa Tarkona nicht hier und Kambrea bereits gefallen war, fühlte er, dass die Twi'leks gerade einen neuen starken Führer in eine bessere Zukunft gefunden hatten.
22
Im Orbit des unbedeutend wirkenden Asteroiden schlugen die Armada der Allianz und die Flotte der Neuen Republik eine Schlacht, deren Ende über die Zukunft der Galaxis entscheiden würde. Violette Blumen von grausiger Schönheit erblühten im Samtschwarz des Alls. Sie zeugten von einst stolzen Kriegsschiffen, die in atomarer Glut vergingen. In der luftleeren, eisigen Stille des Raumes wirkte dieses Geschehen noch gespenstischer, als es ohnehin schon war.
Raaba hätte ebenso gut eine holografische Aufzeichnung studieren können. Bilder von Ereignissen, die lange zurücklagen. Auch dann hätte der Gestank brennender Gase oder verkohlten Fleisches sie nicht erreicht.
Keine einzige Explosionswelle schlug ihr spürbar entgegen und versengte ihr schokoladenbraunes Fell. Kein Explosionsdonner brachte ihre Trommelfelle zum Bersten.
Doch für Raaba, die noch niemals eine solche Massenvernichtung von Lebewesen und Materialien erlebt hatte, war es, als würde das dunkle, schweigende Weltall selbst angesichts dieses Grauens erschaudern – ein Schauder, der ihr durch Mark und Bein ging.
Der Hässling-Waffenoffizier auf der Brücke zerstörte einen X-Flügler der Neuen Republik mit einem Glückstreffer.
Raabas Mannschaft jubelte, als sich das kleine Schiff in eine expandierende Wolke glutheißer Gase und Trümmerpartikel verwandelte, die auf dem Frontschirm des Flaggschiffes sichtbar wurde. Der Beifall verwandelte sich in betroffenes Geraune, als wenige Augenblicke später eines der eigenen Schiffe mittlerer Stärke wie in Zeitlupe zerlegt wurde.
Raaba ging hinter ihrem taktischen Offizier auf der Kommandobrücke auf und ab. Wenn sie Befehle erteilte, verströmte sie eine Ruhe und Zuversicht, die sie so nicht empfand. Aber sie erlaubte sich nicht, in Panik zu verfallen. Wenn sie in dieser Situation die Kontrolle über sich verlor, würde dies noch mehr Opfer fordern.
Raaba wies den Kommunikationsoffizier an, Nolaa Tarkona auf dem Asteroiden zu kontaktieren und sie darüber zu informieren, dass die gesamte Armada unter Beschuss stand. Raaba hatte gehofft, ihre Führerin nicht belästigen zu müssen, schon gar nicht mit solch schlechten Nachrichten, aber die Häufung sinnloser Verluste, die die Allianz zwischenzeitlich erlitten hatte, ließ ihr keine Wahl.
Das Gros der Armada-Schiffe hatte bereits Rückzugsmanöver eingeleitet. Raaba stellte sich vor, welche Adrenalinstöße dieses reale Gefecht – das sich so grundlegend von all den simulierten Planspielen unterschied – in den Körpern der Armada-Besatzungen auslöste.
»Es tut mir Leid, Commander, aber ich erhalte keine Antwort von der hoch geschätzten Nolaa Tarkona«, meldete der Kommunikationsoffizier. »Wir haben, unmittelbar bevor das hapanische Schiff abhob, einige schwere Explosionen auf der Oberfläche des Asteroiden gemessen. Seitdem ist der Kontakt zu unseren Landungstruppen unterbrochen.«
Ein weiterer Kampfjet der Neuen Republik detonierte und verblasste vor Raabas Augen. In ihrer Kehle kitzelte die Wut und das Verlangen, etwas gegen diesen Wahnsinn zu unternehmen.
Was brachte ihnen dieser Krieg ein? Im einen Moment starb ein Mensch, im nächsten ein Rassegenosse! Ob Talz, Bith, Ithorianer, Sullustaner, Hässlinge, Rodianer, Kushibaner oder Mensch… Wo war der Unterschied? Intelligente Lebewesen fanden den Tod!
Raaba konnte es nicht länger zulassen. Den taktischen Offizier zwingend ins Auge fassend, der die Bewegungen der Armada koordinierte, erteilte sie ebenso unmissverständliche wie strikte Befehle: Er sollte die Flotte der Neuen Republik vom Asteroiden weglocken, sich dabei aber auf ein Minimum an Gefechten einlassen und die Verluste so gering wie möglich halten!
Raaba hatte vor, sich in der Zwischenzeit persönlich in die Asteroidenstation zu begeben und Nolaa Tarkona ausfindig zu machen. Wenn ihre Führerin noch am Leben war, würde Raaba sie binnen Stundenfrist finden
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