Young Jedi Knights 11 - Das Vermächtnis des Imperiums
und selbst aus prekärer Lage befreien. Falls sie nach Ablauf dieser Stunde nicht zurückgekehrt waren, hatte der taktische Offizier Befehl, sich nach Ryloth abzusetzen und dort auf weitere Befehle zu warten.
Der Mann, ein kleiner furchtloser Sullustaner namens Ma'thu, hob zu einem Einwand an, aber Raaba gab ihm unmissverständlich zu verstehen, dass ihre Befehle von niemand anderem als Nolaa Tarkona selbst widerrufen werden konnten.
Nach diesen Worten stürmte die schokoladenbraune Wookiee von der Brücke und begab sich in den Hangar, in dem die Rising Star auf sie wartete. Unter günstigen Bedingungen würde sie den Asteroiden in weniger als fünf Standardminuten erreicht haben.
Aber nach den jüngsten Ereignissen konnte sie sich nicht mehr sicher sein, dass das Glück ihr länger beistand.
23
Bornan befand sich außerhalb des Seuchendepots. Er kochte vor Wut und war gleichzeitig völlig verzweifelt. Nolaa Tarkona hatte das speziell gegen Menschen entwickelte Virus nun doch gefunden und hielt jetzt das Mittel in der Hand, jedes humanoide Lebewesen umzubringen. Und die Schuld daran, dass es so weit gekommen war, trug nur er allein – er hatte die Gelegenheit vertan, die schreckliche Waffe unschädlich zu machen!
Bornan war sich bewusst, was ihm nun nur noch zu tun übrig blieb. Zwischen Zekk und Ranyar sitzend holte er tief Luft, legte den Arm um die Schulter seines Sohnes und drückte ihn. »Lowbacca scheint nicht mehr dort zu sein – und wenn doch, hat Nolaa Tarkona ihn bereits unschädlich gemacht. Ich muss hinein und es zu Ende bringen. Die Sprengsätze müssen gezündet werden!«
Ranyar starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Sein rundliches Gesicht rötete sich vor Entsetzen. »Aber das kannst du nicht! Da drinnen ist es lebensgefährlich! All die Seuchen –«
»Du hast Recht, all die Seuchen – und genau deshalb dürfen wir es nicht riskieren, dass sie in falsche Hände geraten. Jemand muss Nolaa Tarkona aufhalten, und dieser Jemand werde ich sein!«
»Wir werden Sie begleiten«, sagte Zekk. »Zu dritt erhöhen sich unsere Erfolgsaussichten.«
Bornan Thul musterte den dunkelhaarigen jungen Mann, der so abgebrüht wirkte. »Das Risiko würde dann aber uns alle betreffen, und der Preis ist mir zu hoch.« Er stockte, wechselte mit seinem Blick hinüber zu Raynar und fuhr fort: »Ich habe Milliarden Lebewesen in Gefahr gebracht. Ich will es nicht noch schlimmer machen und auch noch schuld an deinem Tod sein müssen!«
Er drückte seinen Sohn ein letztes Mal und Raynar versuchte ihn festzuhalten. »Ich habe dich gerade erst wiedergefunden, Vater. Geh da nicht hinein, bitte – ich will dich nicht verlieren!«
»Ich habe nicht die Absicht, mich zu opfern«, sagte er, »sondern hoffe durchaus, wieder lebendig herauszukommen. Nichtsdestotrotz muss die Tür hinter mir wieder verschlossen werden. Keines der Viren darf diese Kammer je verlassen!«
Schweiß perlte auf Bornan Thuls Stirn, als er den Blaster zog, mit dem er den gamorreanischen Soldaten getötet hatte. Er huschte geduckt an der Wand entlang, sodass er von drinnen nicht durch die hoch angesetzte Scheibe gesehen werden konnte. So erreichte er die schwere Sicherheitstür, von wo er noch einmal einen Blick in das traurige Gesicht seines Sohnes warf, ehe er in die Kammer schlüpfte.
Obwohl es illusorisch war, hoffte er, den Blaster, den seine Faust umklammerte, nicht benutzen zu müssen. Jeder noch so sorgsam gezielte Schuss konnte einen der Seuchenbehälter beschädigen, und dann…
Thul verdrängte die sorgenvollen Gedanken und kümmerte sich um die Steuerung der Tür. Es gelang ihm, die Kammer wieder hermetisch zu verschließen. Zischend rastete das Schott in seine Arretierung ein.
Thul war sich darüber klar, dass die Geräusche nicht ungehört geblieben waren. Die Heimlichtuerei hatte ein Ende, nun galt es Farbe zu bekennen. Zunächst jedoch suchte er Deckung zwischen den Virenbehältern.
Dort erreichte ihn Nolaa Tarkonas hasserfüllte Stimme: »Hat sich das Ungeziefer endlich eingefunden… Glaubt ihr wirklich, ihr könntet eurem vorbestimmten Schicksal noch entgehen – einem Schicksal, das ihr verdient habt} Tretet heraus, ihr Feiglinge! Rullak – ich verlasse mich darauf, dass sie nicht wieder entkommen!«
Bornan Thul blieb hinter der zweifelhaften Deckung zweier Zylinder, in denen es leise gluckste. Als sich die stampfenden Schritte von Soldaten näherten, zog er sich tiefer in die Schatten zurück. Vorsichtig
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