Young Jedi Knights 11 - Das Vermächtnis des Imperiums
schließlich stürzte sie mit lautem Getöse in sich zusammen.
Die Devaronianerin konnte nur noch entsetzt nach oben blicken, von wo die tödlichen Lasten auf sie herabstürzten.
Kambrea brüllte auf und versuchte sich in Sicherheit zu bringen, aber es war bereits zu spät. Eine tonnenschwere Flut von Behältern fiel auf sie nieder und begrub die stellvertretende Führerin der Allianz unter sich.
Als ihnen bewusst wurde, welches Schicksal Kambrea ereilt hatte, kämpften die Soldaten der Allianz, die sich auch jetzt nicht geschlagen geben wollten, mit dem Mut der Verzweiflung.
Lauthals schworen sie Rache für den Tod ihrer Anführerin. Ihr Blasterfeuer wurde noch intensiver. Noch mehr Soldaten rückten nach. Es hatte den Anschein, als könnte nichts und niemand mehr die völlige Auslöschung der Inspektoren der Neuen Republik verhindern.
All der Wahn und der Zorn, die sich in der Grotte aufgestaut hatten, schwollen noch mehr an. Die einen gaben ihr Leben für schnöde Rache, die anderen kämpften für ihre Ideale von Freiheit.
Etwas abseits des Getümmels kroch Senator Trubor, kurz von seinen sullustanischen Beschützern in den Uniformen der Neuen Republik aus den Augen verloren, über den Boden und suchte nach einer sicheren Deckung. Dabei rief er mit schriller Stimme: »Wir ergeben uns! Wir ergeben uns! Uns bleibt gar kein anderer Ausweg!«
Der kleinwüchsige Chadra-Fan erhob sich schließlich und fuchtelte besänftigend mit den Händen. Zwei gamorreanische Soldaten, die in ihm nur einen weiteren ihrer Feinde sahen, zielten und schossen beide fast gleichzeitig auf den Senator.
Trubor starb mit einem hohen Schrei, der abrupt endete, als er rücklings in die Arme der sullustanischen Wachen stürzte, die ihn auffingen und, in der Annahme, er lebe noch, aus der Schusslinie zu zerren versuchten.
Unerwartet stand der Twi'lek-Flüchtling Kur auf, schüttelte die Hände seiner beiden Leibwächter ab, die ihn zurückzuhalten versuchten, und stürzte sich mit raumgreifenden Schritten zwischen die Fronten. Er schien entschlossen zu sterben oder an seine Unverletzlichkeit zu glauben.
Während er wie auf dem Präsentierteller, etwa in der Mitte des Raumes, stehen blieb, reckte er seine Arme empor und rief: »Ihr müsst das Feuer einstellen! Ein jeder von euch!« Seine Stimme war eindringlich und fest, voller Würde, und selbst Luke zeigte sich überrascht.
Zwar feuerte einer der Gamorreaner noch einen einzelnen Schuss auf Kur ab, doch er verfehlte ihn, und schneller als Luke es sich in seinen kühnsten Träumen erhofft hatte, erstarben die Kampfhandlungen. Es wurde fast widernatürlich still.
Kur ließ seinen Blick über die Kontrahenten schweifen, die sich in der Landebucht versammelt hatten, und straffte sich. Seine Kopfschweife peitschten hin und her. Es schien sein Bestreben zu sein, jeden Einzelnen mit seinem stechenden Blick zu bannen.
»Ihr habt das Blut von euresgleichen vergossen!«, rief er mit Verachtung in der Stimme. Er deutete hinüber zu dem toten Senator der Chadra-Fan. »Und wofür? Ist das die Art Frieden, die ihr sucht, für die ihr kämpft? Ihr wollt Befreiung von der Tyrannei? Auf diese Weise? O nein! Eure Rachsucht hat euch nur Not gebracht und dazu geführt, dass ihr einander misstraut. Und hat die Allianz der Vergessenen nicht versprochen, genau das zu verhindern?«
Kur hielt inne und musterte die unerbittlichen Gegner erneut. Viele wichen seinen Blicken aus. Aber sie hörten ihm zu. Niemand beendete die Feuerpause.
»Seht euch um. Diesmal gibt es keinen Sündenbock – keine Ausrede, um der einen oder der anderen Spezies die Schuld am sinnlosen Töten anzukreiden. Wir alle müssen endlich aufhören, irgendjemandem die Schuld an den Ungerechtigkeiten zuzuweisen, die schon seit Jahrhunderten vorbei sind – und anfangen zu kooperieren!« Er reckte die Faust in die Höhe.
»Als Gleichberechtigte. Wir müssen auf der Gegenwart aufbauen und dürfen uns nicht länger auf vergangene Grausamkeiten berufen!«
Während er sie betrachtete, während er auf sie einredete, wuchs mehr und mehr die Würde, die er ausstrahlte.
Luke spürte die Vitalität, die aus Kur hervorbrach, sein altes Selbstbewusstsein war zurückgekehrt.
Cilghal ging mit gutem Beispiel voran und deaktivierte ihr Lichtschwert. Es war eine mutige Geste. Dann trat sie aus ihrer Deckung hervor und begab sich zu Kur.
Luke tat es ihr gleich. Er wollte die anderen dazu bewegen, ebenfalls ein Zeichen für Frieden und Verständigung zu
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